Behandelter Abschnitt Mt 6
Das zweite dieser Kapitel (Kap. 6.), aus denen die Predigt besteht, enthält zwei Teile. Der erste betrifft wieder die Gerechtigkeit. „Habt aber Acht“, sagt der Herr, „dass ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Menschen übt“ (V. 1). Hier muss „Gerechtigkeit“ stehen und nicht „Almosen“, wie man in der Fußnote sieht. Danach teilt sich die Gerechtigkeit, von der hier gesprochen wird, in drei Zweige. Das Geben von Almosen ist einer von ihnen, das Beten ein zweiter und das Fasten ein dritter, den man nicht gering schätzen sollte. Das macht unsere Gerechtigkeit aus. Der wesentliche Punkt liegt darin, dass wir damit nicht protzen sollen; denn unser Vater sieht im Verborgenen. Letzteres ist eines der hervorstechendsten Kennzeichen des Christentums. Der letzte Teil des Kapitels zeigt das völlige Vertrauen auf die Güte unseres Vaters zu uns, indem wir mit seiner Barmherzigkeit rechnen. Wir sind sicher, dass wir in seinen Augen von unendlichem Wert sind und dass wir deshalb nicht sorgenvoll wie die aus den Nationen zu sein brauchen, weil unser Vater weiß, was wir bedürfen. Für uns genügt es, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu suchen; die Liebe unseres Vaters sorgt für den Rest.