Behandelter Abschnitt Mal 2,17 - 3,6
Der Messias
„Ihr habt den Herrn mit euren Worten ermüdet; und ihr sprecht: Womit haben wir ihn ermüdet? Damit dass ihr sagt: Jeder Übeltäter ist gut in den Augen des Herrn, und an ihnen hat er Gefallen; oder: Wo ist der Gott des Gerichts?“ (2,17).
Dies ist der Vorwurf des Propheten an die undankbaren, gottlosen, unmoralischen Juden, die ihre Sünden durch ihre Klagen und ihre Gotteslästerung noch verschlimmern. Aber, welch ein Wunder der Gnade, Barmherzigkeit und Geduld Gottes: Diese schlimme Undankbarkeit der Menschen ändert nichts an der Liebe des Herrn zu ihnen. Wir wissen, dass Er sich wegen ihrer Bosheit eine Zeitlang von ihnen abwenden musste, dennoch sind sie weiterhin in seinen Gedanken. Er wird Israel segnen und Edom richten. Das Böse kann Gottes Absichten und Ratschläge nicht ändern (3,6). Am Ende wird Gott die moralische und äußere Ordnung wiederherstellen, das Gericht über die Bösen bringen und Reue im Herzen des geretteten Überrestes hervorrufen, dem Ohren gegeben werden zum Hören.
Es ist die herrliche Ankunft des Herrn als Messias, die das Volk in den Segen führen wird: Dann werden ihre Augen geöffnet sein und sie werden sagen können: „Groß ist der Herr über das Gebiet Israels hinaus“ (1,5). Sein Kommen, wie auch der Bote, der den Weg für Ihn bereiten soll, wird in dem vor uns stehenden Abschnitt angekündigt: „Siehe, ich sende meinen Boten, dass er den Weg bereite vor mir her. Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt: Siehe, er kommt, spricht der Herr der Heerscharen“ (3:1).
Wie Sie wissen, kam Johannes der Täufer im Geist und in der Kraft des Elias (s. Lukas 2,17). Er war ein Bote Gottes, um ein aufmerksames Volk auf den Herrn vorzubereiten. Gott benutzte seinen Dienst, um viele der Söhne Israels zu sich zu bekehren; aber wenn Johannes der Täufer von allen empfangen worden wäre, dann wäre er jener Elia gewesen, der kommen sollte und der am Ende kommen wird, wie wir in Kapitel 3 des Buches, das wir studieren, sehen werden.
Ebenso erschien auch der Engel des Bundes, den Johannes unter seinem Volk angekündigt hatte. Aber der Herr ist, genau wie sein Vorläufer, von dem Volk verworfen worden, so dass die Erfüllung der Prophezeiung aus Kapitel 3,1 „und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr“, bis zu dem Zeitpunkt ausgesetzt wird, an dem Er, dem der wahre Elia vorausgeht, in Gericht und Herrlichkeit zurückkehren wird. Dann wird Er „wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber, so dass sie Opfergaben dem Herrn darbringen werden in Gerechtigkeit. Dann wird die Opfergabe Judas und Jerusalems dem Herrn angenehm sein wie in den Tagen von früher und wie in den Jahren der Vorzeit“ (Mal 3,2-4). Wenn aber die Erfüllung der Verheißungen, die Israel betreffen, eine Zeitlang ausgesetzt ist, dann sind Gottes Liebe und Gnade jetzt am Werk. Gott wendet sich der Welt zu und verkündet ihr diese gute Nachricht: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3,16) „HÖRT, UND EURE SEELE WIRD LEBEN“ (Jes 55,3).