Behandelter Abschnitt Eph 6,15
Wer heilig und gerecht in seinem täglichen Wandel ist, steht in Gemeinschaft mit Gott. Er befindet sich in Frieden und in Ruhe hinsichtlich allen seinen Verbindungen mit Gott. Er ist wachsam bezüglich dessen, was gut ist, indem er weiß, daß sich Satan auf der Pirsch befindet. Er hat indessen keine Furcht, weil er weiß, daß er mit Gott wandelt. Nichts kann ihn auf seinem Weg beunruhigen. Infolgedessen befindet er sich in Frieden. Der Titel „Gott des Friedens“ wird Gott häufiger als jeder andere gegeben. (1. Thessalonicher 5,23; Hebräer 13,20; Römer 16,20 usw.). Wenn ein Gedanke im Zusammenhang mit dem Wesen Gottes besonders hervorsticht, so ist es der Friede. Die Seele, welche sich in Gott aufhält, ist voller Friede. Sie erfreut sich vollkommen des Evangeliums Gottes. Sie genießt Seine Gnade. Sie ist in Frieden und geht aus der unmittelbaren Gemeinschaft mit Gott hinaus zu einem Wandel durch diese arme Welt. In diesem Geist des Friedens sind alle ihre Wege durch Frieden gekennzeichnet. Ein derartiger Charakter ist ihrem ganzen Wandel in unserer Welt aufgedrückt. Nachdem Gott der Seele diesen Platz vor Ihm geschenkt hat, beginnt Er damit, sie über den Wandel zu belehren; und der Wandel einer solchen Person hienieden nimmt an dem genannten Evangelium des Friedens teil. Zuerst genießen wir diesen Frieden gemeinsam mit Gott durch das Evangelium aufgrund der Wirksamkeit des Werkes Christi. Außerdem versetzt uns dieser Friede in Gemeinschaft mit Gott und macht uns glücklich in dem, was gut ist. Solche Gemeinschaft ermöglicht uns, die Sünde und die Rebellion des Herzens zu überwinden. Alles, was uns dann begegnet, offenbart in unserem Wandel durch den Heiligen Geist jenen Frieden, den wir genießen. Es ist schön, eine Seele zu sehen, welche die Kraft eines solchen Friedens in die Welt hineinbringt.
Auf diesem treuen Wandel erlebt der Christ die feurigen Pfeile des Bösen. Je treuer er ist, desto mehr sucht Satan ihn zu beunruhigen. Wenn er einen bösen Gedanken durch das Herz schießen läßt, so ist das ein Pfeil. Doch die Seele des Treuen ist in Frieden. Nichts kann ihn beunruhigen, obwohl Satan diesen Frieden stören möchte. Wenn verborgene Selbstzufriedenheit sich in ein Herz einschleicht, ist es der Feind, der unser Vertrauen wegnehmen möchte. Wir erblicken Christus in diesem ruhigen und vollkommenen Vertrauen inmitten Seiner Leiden. (Johannes 18,11). Friede bewahrte Seine Seele. Das heißt nicht, daß Er Freude daran hatte, den Kelch zu trinken. Aber Er empfand Freude, ihn aus der Hand Dessen zu nehmen, Der ihn Ihm darreichte. Nichts konnte Sein Vertrauen erschüttern. Alle Pfeile Satans wurden am Schild des Glaubens ausgelöscht. Als Er im Herzen zerbrochen und von der Bosheit der Menschen überwältigt war, sagte Er: „Ich preise dich, Vater!“ (Matthäus 11,25). Wenn wir einer Versuchung begegnen, sollen wir nicht andere Menschen anklagen oder ihnen Vorwürfe machen, sondern unsere Zuflucht bei Gott nehmen. Aber häufig handeln wir umgekehrt. Wir mißtrauen Gott. Wenn wir auf Schwierigkeiten treffen, zweifeln wir an Gott und tadeln Ihn für die Ungerechtigkeit der Menschen. Satan versucht Mißtrauen zu erwecken. Darum sagt der Apostel, daß wir den Schild des Glaubens aufnehmen müssen.