Behandelter Abschnitt Ps 144
In Psalm 144 wird Jehova als die Quelle der Kraft gepriesen. Der Glaube erwartet die Vernichtung der Feinde; denn was ist der Mensch? Warum sollte Jehova den Menschen, der doch nur ein Wurm ist, beachten42 und um seinetwillen den Anbruch der Segnungen hinausschieben, indem Er das Gericht verzögert? So wird die Befreiung hier erwartet, damit die volle, endgültige Segnung für Israel anbrechen könne. „Glückselig das Volk, dem also ist! Glückselig das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ Zunächst bezieht sich der Psalm auf David selbst, der sich auch in demselben nennt (V. 10); er erkennt Gott als die Quelle seiner königlichen Macht an, als Den, der ihm sein Volk unterwirft. Ich kann nicht gerade erkennen, dass es sich hier um eine Persönlichkeit der letzten Tage handelt; wäre dies der Fall, so wäre es „der Fürst“ (Hes 34; Hes 37; Hes 44), denn es wird in den letzten Tagen ein menschliches Haus Davids auf der Erde geben. Es handelt sich hier vielmehr um die Einführung des Volkes in jenen Zustand der Unterwerfung unter Christum, wenn es willig sein wird am Tage Seiner Macht und sich am Tage von Jisreel ein Haupt setzen wird (Hos 1,11). Ja, es wird ein großer Tag sein, wenn Jehova die Macht der Feinde Israels für immer niederwerfen und in den Mund Seines Volkes ein neues Lied legen und es mit Segen krönen wird. Sicherlich wird dann der Messias ihr Haupt sein; doch David selbst spricht davon in prophetischer Weise. Der wahre Geliebte wird sicherlich ihr Haupt sein.
42 Vgl. Psalm 8, wo der Ausdruck: „Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst?“ vom Standpunkt der Gnade aus betrachtet wird; ferner Hiob 7,17.18, wo Hiob ihn in seiner Auflehnung gegen die Zucht Gottes ausspricht und davon redet, wie Gott in Seiner Regierung von den Wegen des Menschen Kenntnis nimmt.↩︎