Behandelter Abschnitt Ps 72
Psalm 72 führt uns nicht in die Leiden und Kämpfe Davids ein, sondern in das völlig errichtete Reich des Friedens und der königlichen Segnungen. Der Sohn Davids erscheint vor unseren Blicken, die Quelle und der Bürge der Segnungen des Tausendjährigen Reiches. Der Psalm ist so verständlich, dass er kaum viel Erklärung erfordert. Wir sehen den König vor uns, dem Gott Seine Gerichte gibt, und der zugleich der Sohn des Königs ist, der Sohn Davids, in Seiner Regierung der Gerechtigkeit und des Friedens, wie Salomo oder wie Melchisedek. Sein Reich hat die volle, in der Verheißung angegebene Ausdehnung, und alle Könige fallen vor Ihm nieder. Segnungen aller Art begleiten diese Regierung der Gerechtigkeit. Der Ausdruck: „Man wird beständig für ihn beten“, zeigt einfach, dass die Segnungen, deren man sich durch Ihn erfreut, den Wunsch und das Gebet wachrufen, dass Seine Herrlichkeit und Macht fortdauern mögen. Obwohl buchstäblich von Salomo die Rede ist, bezieht sich der Psalm, denke ich, auf Christum, wie Er als wahrhaftiger Mensch auf der Erde regieren wird. Der 17. Vers deutet nicht, wie mir scheint, auf eine Ungewissheit betreffs der Fortdauer dieser Regierung hin, sondern beschreibt deren Wirkungen auf die Herzen aller, die sich ihrer erfreuen. Ich glaube wohl, dass ein Fürst aus dem Hause Davids in Jerusalem sein wird; doch der Psalm scheint mir über ihn hinauszugehen.
Hiermit schließt das zweite Buch. Es hat uns die Gerechten als aus Jerusalem vertrieben vorgestellt sowie ihre Trübsale geschildert und das Vertrauen, das sie in dieser Lage erfüllt; alles endet in der Gewissheit und dem Vertrauen auf ihre Wiederherstellung. Zugleich sahen wir die Rettung, die der Messias zuwege bringt, Seine Erhöhung samt Seiner vorhergehenden Erniedrigung (herrlich und doch in Niedrigkeit tritt Seine Person ans Licht) und schließlich die in Israel errichtete königliche Regierung des Menschen. Das ist das Ende der Handlungen Gottes mit dem Überrest, der als von dem übrigen Volke getrennt betrachtet wird.