Behandelter Abschnitt 2. Könige 9-10
In Kapitel 9 beginnt das Gericht über das Haus Ahabs. Der, welcher es vollzieht, beseitigt dabei nicht die Geißel, die Gott in der Person Hasaels über Israel aufgerichtet hatte. Durch Jehu richtet Gott das Haus Ahabs; Israel wurde aber von den Syrern bedrängt, und ihr Land wurde von ihnen während der ganzen Regierungszeit Jehus überrannt. Jehu ging weiter als Joram, indem er Baal und seine Anbetung zu derselben Zeit vernichtete wie das Haus Ahabs; er kehrte aber nicht zu Jehova zurück. Er sah die Torheit des Götzendienstes ein, energisch und ehrgeizig, wie er war, lagen seine Interessen auf der anderen Seite. Als der Prophet des Herrn ihm den nahen Besitz des Thrones verkündigt, hört er auf ihn. Vielleicht aufrichtig in seiner Überzeugung, daß Jehova Gott war, war er durchaus bereit, Ihm Ehre zu erweisen, wenn sein Vorteil mit dieser Überzeugung übereinstimmte. Er entfaltete seine ganze Energie beim Vollbringen des Werkes, dem er sich ergeben hatte. Die Religion Ahabs hatte für ihn keinen Reiz. Er hatte die Macht des Zeugnisses Elias in seinem Gewissen gespürt, und er verstand, daß es unsinnig war, wider Jehova zu streiten, für den er Partei ergriffen hatte. Das, was er für Jehova tat, tat er seiner gewohnten Energie gemäß gut. Nichtsdestoweniger entbehrt seine Rache der Furcht Jehovas, sie ist fleischlich (siehe Hos 1,4). Gleichzeitig waren die goldenen Kälber, als das Heiligtum des Königreichs, mit dessen Entstehung sie verbunden waren, noch da, und dessen Volksreligion sie waren. Jehu mochte daran nicht rühren. Gott erkennt einen Eifer an, der das Böse aufrichtig gerichtet hatte, denn es handelte sich hier um Seine Regierung nach außen hin, und nicht um die Beurteilung der Geheimnisse des Herzens; tatsächlich handelte Jehu treu, indem er Baal mit Stumpf und Stiel ausrottete. Somit erschlägt er den König von Juda, der ein Bundesgenosse des Bösen war, wie auch die königliche Familie von Juda, die gekommen war, um die von Israel zu besuchen. Alles fällt vor seinem rächenden Schwert, und die Worte Elias, des Knechtes Jehovas, werden erfüllt. Somit ist es Elisa, der die Funktion Elias an dessen Statt erfüllt, indem er prophetisch Hasael und Jehu salbt, jedoch nicht eigenhändig11.
11 In dieser Hinsicht bilden Elia und Elisa nur einen Propheten, mit dem Unterschiede, auf den schon hingewiesen wurde. Elisa war ein Prophet „in seinem Hause“, ein Ausdruck, der allgemein von den Propheten nicht gebraucht wurde. Tatsächlich ist es der auferstandene Christus, der die Gerichte Gottes an dem abtrünnigen Israel vollziehen oder vollziehen lassen wird (siehe Psalmen Ps 20 und Ps 21).↩︎