Behandelter Abschnitt 1. Könige 20
Der äußeren Geschichte Israels gemäß sieht das, was der dem Elia am Horeb gemachten Offenbarung folgt, wie eine Zeit der Wiederherstellung und des Segens aus, und äußerlich war es auch so. Ben- Hadad ist besiegt und Israel von seiner Macht befreit; Ahab kennt aber gar nicht die Gedanken Gottes, und er läßt den Mann entkommen, den Gott verdammt hat. Es gibt Fälle, wo Milde nur beweist, daß die Ehre Gottes und Seine Gedanken das Herz nicht beeinflussen. Es geziemte sich nicht für Ahab, in einem brüderlichen Verhältnis zu einem König zu stehen, der beständig darauf hinzielte, das Volk Gottes zu bedrängen. Es bedeutete, sich auf ein Niveau mit einem König aus den Nationen zu stellen und sowohl die Stellung Israels als auch die des Königs von Israel in bezug auf Gott zu vergessen. In einem solchen Falle ist Strenge im Benehmen eine passende Begleiterscheinung zu dem Bewußtsein der vollkommenen Gnade Gottes zu Seinem Volke. Der, welcher aus Liebe zu dem Volke Gottes auf dem Berge Horeb begehrte, aus dem Buche Jehovas ausgelöscht zu werden, ist derselbe, der angesichts des Bösen sagte: „Weihet euch heute dem Jehova, ja, ein jeder in seinem Sohne und in seinem Bruder (und in seinem Nächsten)“; die Schwachheit aber, die ein Verachten Gottes bei einem, der die Stellung eines Knechtes Gottes innehat, hervorruft, nimmt den Charakter von Menschenfreundlichkeit an.