Behandelter Abschnitt Heb 13,1-6
Wir kommen jetzt zum Schluß unseres Briefes und finden, wie in fast allen anderen Briefen, einige kleine Einzelheiten. Es ist allen Briefen des Apostels Paulus eigen, daß sie mit Belehrungen beginnen und mit Ermahnungen enden. Auch hier ist das der Fall. Wir lesen zunächst: „Die Bruderliebe bleibe”. Da nun ein Bruder ein Fremdling sein kann, so wird hinzugefügt: „Der Gastfreundschaft vergesset nicht”. Und um die Gläubigen bezüglich dieser Pflicht zu ermuntern, erinnert der Apostel sie daran, daß einige ihrer Vorfahren ohne ihr Wissen Engel beherbert hätten. Dann folgt eine weitere Pflicht: „Gedenket der Gefangenen”, und, in Verbindung damit die Ermunterung: „als Mitgefangene”; d.h. nehmt euren Platz an dem Leib Christi als Seine Gefangenen ein, nicht als Gefangene dem Leibe nach, sondern in geistlichem Sinn. Wenn der Apostel von Leiden um Christi willen redet, so wendet er sich an uns, indem er auf unsere geistliche Stellung Bezug nimmt; redet er aber von Leiden und Ungemach gewöhnlicher Art (Vers 3), so bezieht er sich auf das natürliche Leben: „als solche, die auch selbst im Leibe sind”.
Dann wird uns die ernste Pflicht vorgestellt, uns rein und von der Welt unbefleckt zu erhalten. Die Trennung von der Welt und ihren Dingen findet in den Worten Ausdruck: „Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnüget euch mit dem, was vorhanden ist”. Unser Ziel soll also nicht sein, morgen angesehener und reicher zu werden als heute - eine Ermahnung, die für unsere Tage eine ganz besondere Bedeutung hat. In Vers 5 wendet Sich der Herr an den Gläubigen; Vers 6 enthält die Antwort des Gläubigen. Vers 6 ist die Antwort des Glaubens der Gnade gegenüber, oder die Antwort des Herzens des Gläubigen dem Herzen Gottes gegenüber.