Behandelter Abschnitt Heb 5,7-9
In den Versen 7, 8 und 9 finden wir einige sehr wichtige Wahrheiten, die auf uns Bezug haben. „Der in den Tagen seines Fleisches, (beachten wir diese Worte mit heiliger Ehrfurcht), da er sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, mit starkem Geschrei und Tränen dargebracht hat ...” Der Schauplatz dieses Kampfes tritt uns in besonderer Weise in Gethsemane vor Augen. Was war es, das sich dort zutrug? Christus erbebte vor dem Eintritt in das Gericht Gottes über die Sünde. „Und um seiner Frömmigkeit willen erhört worden ist.” Er wurde erhört, weil der Tod, der Lohn der Sünde, keinerlei Anrechte an Ihn hatte. Sein Gebet um Errettung wurde erhört. Statt daß das Gericht von Gott gesandt wurde, um Sein Fleisch verdorren zu lassen, wurde ein Engel gesandt, um Ihn zu stärken.
Doch Er erduldete den Tod. Er hätte für Sich ein Recht auf Befreiung vom Tod gehabt, aber Er ging durch den Tod. Er lernte Gehorsam in Bezug auf den Auftrag, der Ihm von Gott geworden war, indem Er von Gethsemane nach Golgatha ging; und jetzt stellt Er Sich dem Auge eines jeden Sünders auf Erden als der Urheber ewigen Heils dar. Wir sehen den Herrn in Gethsemane gleichsam Sein Recht dem Tod gegenüber geltend machen. Dieses Recht wird anerkannt; aber obgleich der Tod an Ihn persönlich keine Ansprüche hatte, sagt Er dennoch: „Dein Wille geschehe!” Er hätte von Gethsemane aus in den Himmel gehen können; aber statt dessen ging Er von Gethsemane nach Golgatha und wurde so der Urheber ewigen Heils für alle, die Ihn annehmen. Dann, nachdem dem Altar Genüge geschehen war, nahm Ihn das Heiligtum auf, und dort weilt Er jetzt.
Bei der Schöpfung versetzte Gott einen Menschen in Unschuld in den Garten Eden; bei der Erlösung versetzte Gott einen Menschen in den Himmel, in Herrlichkeit. Und diese in der Erlösung geoffenbarte Herrlichkeit überstrahlt alles, sie läßt die Herrlichkeit, die einst in der Schöpfung ans Licht trat, wie nichts erscheinen.