Mein Sohn, merke auf meine Weisheit und neige dein Ohr meiner Belehrung zu;
daß du Vorsicht übest und deine Lippen Erkenntnis bewahren.
Denn von Honig triefen die Lippen der Fremden, und glätter als Öl ist ihr Gaumen;
aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidig Schwert;
ihre Füße laufen zum Tod, ihre Schritte streben dem Totenreich zu;
den Pfad des Lebens erwägt sie nicht einmal; sie geht eine unsichere Bahn, die sie selbst nicht kennt.
Und nun, ihr Söhne, höret mir zu und weichet nicht von den Reden meines Mundes!
Bleibe fern von dem Weg, der zu ihr führt, und nähere dich nicht der Tür ihres Hauses!
Daß du nicht Fremden deine Ehre opferst und deine Jahre dem Grausamen;
daß sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen und du dich nicht abmühen müssest für eines andern Haus,
also daß, wenn dir dann Leib und Fleisch hinschwindet, du zuletzt seufzen und sagen müssest:
Warum habe ich doch die Zucht gehaßt, warum hat mein Herz die Zurechtweisung verachtet?
Ich habe nicht gehört auf die Stimme meiner Lehrer und meinen Lehrmeistern kein Gehör geschenkt!
Fast wäre ich gänzlich ins Unglück geraten, inmitten der Versammlung und der Gemeinde!
Trinke Wasser aus deinem Born und Ströme aus deinem Brunnen!
Sollen deine Quellen sich auf die Straße ergießen, deine Wasserbäche auf die Plätze?
Sie sollen dir allein gehören und keinem Fremden neben dir!
Dein Born sei gesegnet, und freue dich des Weibes deiner Jugend!
Die liebliche Hindin, die anmutige Gemse, möge dich ihr Busen allezeit ergötzen, mögest du dich an ihrer Liebe stets berauschen!
Warum aber, mein Sohn, wolltest du dich an einer andern vergehen und den Busen einer Fremden umarmen?
Denn eines jeglichen Wege liegen klar vor den Augen des HERRN, und er achtet auf alle seine Pfade!
Den Gottlosen nehmen seine eigenen Missetaten gefangen, und von den Stricken seiner Sünde wird er festgehalten.
Er stirbt an Zuchtlosigkeit, und infolge seiner großen Torheit taumelt er dahin.
Querverweise zu Sprüche 5,23 Spr 5,23
Die Lippen des Gerechten erquicken viele; aber die Toren sterben am Unverstand.
Ein abtrünniges Herz bekommt genug von seinen eigenen Wegen und ebenso ein guter Mensch von seinem Tun.
Der Gottlose wird durch seine Bosheit gestürzt; der Gerechte aber ist auch im Tode getrost.
Da überließ ich sie der Verstocktheit ihres Herzens, daß sie wandelten nach ihrem eigenen Rat.
Wird nicht ihr Zeltstrick abgerissen? Sie sterben; und zwar nicht an Weisheit!
Weil sie den richtigen Weg verlassen haben, irren sie jetzt herum und folgen dem Wege Bileams, des Sohnes Beors, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte;
aber er bekam die Strafe für seine Übertretung: das stumme Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten.
Solche Menschen sind Brunnen ohne Wasser, und Wolken, vom Sturmwind getrieben, welchen das Dunkel der Finsternis aufbehalten ist.
Denn mit hochfahrenden, nichtigen Reden locken sie durch ausschweifende Fleischeslust diejenigen an sich, welche denen, die in der Irre gehen, kaum entflohen waren,
dabei verheißen sie ihnen Freiheit, wo sie doch selbst Knechte des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er geworden.
Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt werden und unterliegen, so wird es mit ihnen zuletzt ärger als zuerst.
Denn es wäre für sie besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als daß sie nach erlangter Erkenntnis sich wieder abwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.
Es ist ihnen ergangen nach dem wahren Sprichwort: »Der Hund frißt wieder, was er gespien hat, und die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot!«
Gehorchen sie aber nicht, so kommen sie um durchs Schwert und sterben dahin in ihrem Unverstand.