Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war. O Gott, du bist mein Gott; frühe suche ich dich; es dürstet meine Seele nach dir, mein Fleisch schmachtet nach dir in einem dürren, müden Land, wo kein Wasser ist!
Wie gern sähe ich deine Macht und Herrlichkeit so, wie ich dich im Heiligtum sah;
denn deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen sollen dich preisen.
So will ich dich loben mein Leben lang, in deinem Namen meine Hände aufheben.
Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark, und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund,
wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, in den Nachtwachen über dich sinne;
denn du bist meine Hilfe geworden, und unter dem Schatten deiner Flügel juble ich.
Meine Seele hängt dir an, deine Rechte hält mich fest.
Jene aber, die meine Seele zu verderben trachten, müssen hinabfahren in die untersten Örter der Erde!
Man wird sie dem Schwerte preisgeben, eine Beute der Schakale werden sie sein!
Der König aber soll sich freuen in Gott; wer bei ihm schwört, wird sich glücklich preisen; aber jedes Lügenmaul wird verstopft!
Querverweise zu Psalm 63,6 Ps 63,6
Des Tages wolle der HERR seine Gnade verordnen, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.
Du hieltest meine Augenlider offen; ich warf mich hin und her und konnte nicht reden.
Da gedachte ich der alten Zeit, der vorigen Jahre;
ich erinnerte mich wieder an mein Saitenspiel, betete in meinem Herzen, und mein Geist fing an zu forschen:
HERR, des Nachts habe ich an deinen Namen gedacht und dein Gesetz bewahrt.
Vor der Morgendämmerung komme ich und schreie; ich harre auf dein Wort.
Meine Augen kommen den Nachtwachen zuvor, daß ich über deine Reden nachdenke.
Und wie teuer sind mir, o Gott, deine Gedanken! Wie groß ist ihre Summe!
Wollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein als der Sand. Wenn ich erwache, so bin ich noch bei dir!
Die Frommen sollen frohlocken vor Herrlichkeit, sie sollen jauchzen auf ihren Lagern;
Auf meinem Lager in den Nächten suchte ich, den meine Seele liebt; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht!
So stand ich denn auf und lief in der Stadt umher, auf den Straßen und Plätzen, und suchte, den meine Seele liebt; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht!
Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft! »Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Makellose; denn mein Haupt ist voll Tau, meine Locken voll nächtlicher Tropfen!«
Stehe auf und klage des Nachts, beim Beginn der Wachen! Schütte dein Herz wie Wasser aus vor dem Angesicht des Herrn! Hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kindlein, die an allen Straßenecken vor Hunger verschmachten!