Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Er zog dann von dort weiter und kam in seine Vaterstadt (Nazareth), und seine Jünger begleiteten ihn.
Als nun der Sabbat gekommen war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und die vielen, die ihm zuhörten, gerieten in Staunen und sagten: „Woher hat er das (d.h. solche Gaben)? Und was ist das für eine Weisheit, die diesem verliehen ist? Und solche Wundertaten geschehen durch seine Hände!
Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder des Jakobus, des Joses, des Judas und des Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern bei uns?“ So wurden sie irre an ihm.
Da sagte Jesus zu ihnen: „Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“
Er konnte dort auch kein Wunder vollbringen, außer dass er einige Kranke durch Handauflegen heilte.
Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Er zog dann in den umliegenden Ortschaften umher und lehrte dort.
Darauf rief er die Zwölf zu sich und begann sie paarweise auszusenden; dabei gab er ihnen Macht über die unreinen Geister
und gebot ihnen, nichts auf den Weg mitzunehmen als nur einen Stock, kein Brot, keinen Ranzen (oder: keine Reisetasche) und kein Geld im Gürtel;
jedoch Sandalen sollten sie sich unterbinden, aber nicht zwei Röcke (oder: Unterkleider) anziehen.
Weiter gab er ihnen die Weisung: „Wo ihr in ein Haus eingetreten (= eingekehrt) seid, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht;
und wenn ein Ort euch nicht aufnimmt und man euch nicht hören will, so geht von dort weg und schüttelt den Staub von euren Fußsohlen ab zum Zeugnis für sie!“
So machten sie sich denn auf den Weg und predigten, man solle Buße tun (vgl. Mt 3,2);
sie trieben auch viele böse Geister aus, salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Auch der König Herodes hörte davon (d.h. von Jesus); denn sein Name war bekannt geworden, und man sagte: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, darum sind die Wunderkräfte in ihm wirksam.“
Andere aber sagten, er sei Elia; noch andere behaupteten, er sei ein Prophet wie einer der (alten) Propheten.
Als aber Herodes davon hörte, sagte er: „Johannes, den ich habe enthaupten lassen, der ist wieder auferweckt worden.“
Eben dieser Herodes nämlich hatte (Diener) ausgesandt und Johannes festnehmen und ihn gefesselt ins Gefängnis werfen lassen um der Herodias willen, der Gattin seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte;
denn Johannes hatte dem Herodes vorgehalten: „Du darfst die Frau deines Bruders nicht (zur Frau) haben.“ (3.Mose 18,16)
Das trug Herodias ihm nach und hätte ihn am liebsten ums Leben gebracht, vermochte es aber nicht;
denn Herodes hatte Scheu vor Johannes, weil er ihn als einen gerechten und heiligen Mann kannte, und er nahm ihn in seinen Schutz; und oftmals, wenn er ihn gehört hatte, war er schwer betroffen, hörte ihn aber dennoch gern.
Da kam ein (für Herodias) gelegener Tag, als nämlich Herodes an seinem Geburtstage seinen Würdenträgern (oder: Hofleuten) und Heeresobersten (= höchsten Offizieren) sowie den vornehmsten Männern von Galiläa ein Festmahl veranstaltete.
Als dabei die Tochter eben jener Herodias (in den Saal) eintrat und einen Tanz aufführte, gefiel sie dem Herodes und seinen Tischgästen wohl. Da sagte der König zu dem Mädchen: „Erbitte dir von mir, was du willst: ich will es dir geben!“,
und er schwur ihr: „Was du dir auch von mir erbitten magst, das will ich dir geben bis zur Hälfte meines Reiches!“
Da ging sie hinaus und fragte ihre Mutter: „Was soll ich mir erbitten?“ Die antwortete: „Den Kopf Johannes des Täufers!“
Sogleich ging sie in Eile zum König hinein und sprach die Bitte aus: „Ich möchte, du gäbest mir gleich jetzt auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers!“
Obgleich nun der König sehr betrübt darüber wurde, mochte er sie doch mit Rücksicht auf seine Eide und auf seine Tischgäste keine Fehlbitte tun lassen.
So schickte denn der König sogleich einen von seinen Leibwächtern ab mit dem Befehl, den Kopf des Johannes zu bringen. Der ging hin, enthauptete ihn im Gefängnis,
brachte seinen Kopf auf einer Schüssel und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.
Als die Jünger des Johannes Kunde davon erhielten, kamen sie, nahmen seinen Leichnam und bestatteten ihn in einem Grabe.
Die Apostel versammelten sich dann wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten.
Da sagte er zu ihnen: „Kommt ihr für euch allein (mit mir) abseits an einen einsamen Ort und ruht dort ein wenig aus!“ Denn die Zahl der Leute, die da kamen und gingen, war groß, so dass sie (d.h. die Apostel) nicht einmal Zeit zum Essen hatten.
So fuhren sie denn im Boot in eine einsame Gegend, um für sich allein zu sein;
doch man hatte sie abfahren sehen, und viele hatten ihre Absicht gemerkt; sie eilten daher aus allen Ortschaften zu Fuß dort zusammen und kamen noch vor ihnen an.
Als Jesus nun (aus dem Boote) ausstieg und eine große Menge Volks versammelt sah, ergriff ihn tiefes Mitleid mit ihnen (Mt 9,36), denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben (4.Mose 27,17); und er fing an, sie vieles zu lehren.
Als dann die Zeit schon weit vorgerückt war, traten seine Jünger zu ihm und sagten: „Die Gegend hier ist öde und die Zeit schon weit vorgerückt;
lass die Leute ziehen, damit sie in die umliegenden Gehöfte und in die Ortschaften gehen und sich dort etwas zu essen kaufen können.“
Er aber antwortete ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Da sagten sie zu ihm: „Sollen wir hingehen und für zweihundert Denar (= Silberstücke) Brot kaufen, um ihnen zu essen zu geben?“
Er aber antwortete ihnen: „Wie viele Brote habt ihr? Geht hin, seht nach!“ Als sie nun nachgesehen hatten, meldeten sie ihm: „Fünf (Brote) und zwei Fische.“
Da gab er ihnen die Weisung, sie sollten alle sich zu einzelnen Tischgenossenschaften auf dem grünen Rasen lagern;
so ließen sie sich denn gruppenweise zu hundert und zu fünfzig nieder.
Hierauf nahm er die fünf Brote und die beiden Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis (Gottes), brach die Brote und gab sie (d.h. die Stücke) seinen Jüngern, damit diese sie dem Volk vorlegten; auch die beiden Fische teilte er für alle aus.
Und sie aßen alle und wurden satt;
dann hob man an Brocken noch zwölf Körbe voll (vom Boden) auf, dazu auch Überbleibsel von den Fischen.
Und die Zahl derer, die von den Broten gegessen hatten, betrug fünftausend Männer.
Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Boot zu steigen und ihm an das jenseitige Ufer nach Bethsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlassen wollte.
Nachdem er sie dann verabschiedet hatte, ging er auf den Berg hinauf, um zu beten.
Als es so Abend geworden war, befand sich das Boot mitten auf dem See, während er selbst allein noch auf dem Lande war.
Als er nun sah, wie sie sich (auf der Fahrt) beim Rudern abmühten – denn der Wind stand ihnen entgegen –, kam er um die vierte Nachtwache (vgl. Mt 14,25) auf sie zu, indem er auf dem See dahinging, und wollte an ihnen vorübergehen.
Als sie ihn aber so auf dem See wandeln sahen, dachten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf;
denn alle sahen ihn und waren in Angst geraten. Er aber redete sie sogleich an und sagte zu ihnen: „Seid getrost, ich bin’s: fürchtet euch nicht!“
Er stieg darauf zu ihnen ins Boot: da legte sich der Wind. Nun gerieten sie vollends vor Erstaunen ganz außer sich;
denn bei der Brotspeisung war ihnen noch kein Verständnis gekommen, sondern ihr Herz war verhärtet.
Als sie dann ans Land hinübergefahren waren, kamen sie nach Gennesaret und legten dort an.
Als sie aus dem Boot gestiegen waren, erkannten die Leute dort ihn sogleich,
liefen in jener ganzen Gegend umher und begannen die Kranken auf den Bahren umherzutragen (und dahin zu bringen), wo er, dem Vernehmen nach, sich gerade aufhielt.
Und wo er in Dörfern oder Städten oder Gehöften einkehrte, legten sie die Kranken auf den freien Plätzen nieder und baten ihn, dass sie auch nur die Quaste seines Rockes (oder: Mantels) anfassen dürften; und alle, die ihn (oder: sie) anfassten, wurden gesund.
Er zog dann von dort weiter und kam in seine Vaterstadt (Nazareth), und seine Jünger begleiteten ihn.
Als nun der Sabbat gekommen war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und die vielen, die ihm zuhörten, gerieten in Staunen und sagten: „Woher hat er das (d.h. solche Gaben)? Und was ist das für eine Weisheit, die diesem verliehen ist? Und solche Wundertaten geschehen durch seine Hände!
Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder des Jakobus, des Joses, des Judas und des Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern bei uns?“ So wurden sie irre an ihm.
Da sagte Jesus zu ihnen: „Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“
Er konnte dort auch kein Wunder vollbringen, außer dass er einige Kranke durch Handauflegen heilte.
Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Er zog dann in den umliegenden Ortschaften umher und lehrte dort.
Darauf rief er die Zwölf zu sich und begann sie paarweise auszusenden; dabei gab er ihnen Macht über die unreinen Geister
und gebot ihnen, nichts auf den Weg mitzunehmen als nur einen Stock, kein Brot, keinen Ranzen (oder: keine Reisetasche) und kein Geld im Gürtel;
jedoch Sandalen sollten sie sich unterbinden, aber nicht zwei Röcke (oder: Unterkleider) anziehen.
Weiter gab er ihnen die Weisung: „Wo ihr in ein Haus eingetreten (= eingekehrt) seid, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht;
und wenn ein Ort euch nicht aufnimmt und man euch nicht hören will, so geht von dort weg und schüttelt den Staub von euren Fußsohlen ab zum Zeugnis für sie!“
So machten sie sich denn auf den Weg und predigten, man solle Buße tun (vgl. Mt 3,2);
sie trieben auch viele böse Geister aus, salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Auch der König Herodes hörte davon (d.h. von Jesus); denn sein Name war bekannt geworden, und man sagte: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, darum sind die Wunderkräfte in ihm wirksam.“
Andere aber sagten, er sei Elia; noch andere behaupteten, er sei ein Prophet wie einer der (alten) Propheten.
Als aber Herodes davon hörte, sagte er: „Johannes, den ich habe enthaupten lassen, der ist wieder auferweckt worden.“
Eben dieser Herodes nämlich hatte (Diener) ausgesandt und Johannes festnehmen und ihn gefesselt ins Gefängnis werfen lassen um der Herodias willen, der Gattin seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte;
denn Johannes hatte dem Herodes vorgehalten: „Du darfst die Frau deines Bruders nicht (zur Frau) haben.“ (3.Mose 18,16)
Das trug Herodias ihm nach und hätte ihn am liebsten ums Leben gebracht, vermochte es aber nicht;
denn Herodes hatte Scheu vor Johannes, weil er ihn als einen gerechten und heiligen Mann kannte, und er nahm ihn in seinen Schutz; und oftmals, wenn er ihn gehört hatte, war er schwer betroffen, hörte ihn aber dennoch gern.
Da kam ein (für Herodias) gelegener Tag, als nämlich Herodes an seinem Geburtstage seinen Würdenträgern (oder: Hofleuten) und Heeresobersten (= höchsten Offizieren) sowie den vornehmsten Männern von Galiläa ein Festmahl veranstaltete.
Als dabei die Tochter eben jener Herodias (in den Saal) eintrat und einen Tanz aufführte, gefiel sie dem Herodes und seinen Tischgästen wohl. Da sagte der König zu dem Mädchen: „Erbitte dir von mir, was du willst: ich will es dir geben!“,
und er schwur ihr: „Was du dir auch von mir erbitten magst, das will ich dir geben bis zur Hälfte meines Reiches!“
Da ging sie hinaus und fragte ihre Mutter: „Was soll ich mir erbitten?“ Die antwortete: „Den Kopf Johannes des Täufers!“
Sogleich ging sie in Eile zum König hinein und sprach die Bitte aus: „Ich möchte, du gäbest mir gleich jetzt auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers!“
Obgleich nun der König sehr betrübt darüber wurde, mochte er sie doch mit Rücksicht auf seine Eide und auf seine Tischgäste keine Fehlbitte tun lassen.
So schickte denn der König sogleich einen von seinen Leibwächtern ab mit dem Befehl, den Kopf des Johannes zu bringen. Der ging hin, enthauptete ihn im Gefängnis,
brachte seinen Kopf auf einer Schüssel und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.
Als die Jünger des Johannes Kunde davon erhielten, kamen sie, nahmen seinen Leichnam und bestatteten ihn in einem Grabe.
Die Apostel versammelten sich dann wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten.
Da sagte er zu ihnen: „Kommt ihr für euch allein (mit mir) abseits an einen einsamen Ort und ruht dort ein wenig aus!“ Denn die Zahl der Leute, die da kamen und gingen, war groß, so dass sie (d.h. die Apostel) nicht einmal Zeit zum Essen hatten.
So fuhren sie denn im Boot in eine einsame Gegend, um für sich allein zu sein;
doch man hatte sie abfahren sehen, und viele hatten ihre Absicht gemerkt; sie eilten daher aus allen Ortschaften zu Fuß dort zusammen und kamen noch vor ihnen an.
Als Jesus nun (aus dem Boote) ausstieg und eine große Menge Volks versammelt sah, ergriff ihn tiefes Mitleid mit ihnen (Mt 9,36), denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben (4.Mose 27,17); und er fing an, sie vieles zu lehren.
Als dann die Zeit schon weit vorgerückt war, traten seine Jünger zu ihm und sagten: „Die Gegend hier ist öde und die Zeit schon weit vorgerückt;
lass die Leute ziehen, damit sie in die umliegenden Gehöfte und in die Ortschaften gehen und sich dort etwas zu essen kaufen können.“
Er aber antwortete ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Da sagten sie zu ihm: „Sollen wir hingehen und für zweihundert Denar (= Silberstücke) Brot kaufen, um ihnen zu essen zu geben?“
Er aber antwortete ihnen: „Wie viele Brote habt ihr? Geht hin, seht nach!“ Als sie nun nachgesehen hatten, meldeten sie ihm: „Fünf (Brote) und zwei Fische.“
Da gab er ihnen die Weisung, sie sollten alle sich zu einzelnen Tischgenossenschaften auf dem grünen Rasen lagern;
so ließen sie sich denn gruppenweise zu hundert und zu fünfzig nieder.
Hierauf nahm er die fünf Brote und die beiden Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis (Gottes), brach die Brote und gab sie (d.h. die Stücke) seinen Jüngern, damit diese sie dem Volk vorlegten; auch die beiden Fische teilte er für alle aus.
Und sie aßen alle und wurden satt;
dann hob man an Brocken noch zwölf Körbe voll (vom Boden) auf, dazu auch Überbleibsel von den Fischen.
Und die Zahl derer, die von den Broten gegessen hatten, betrug fünftausend Männer.
Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Boot zu steigen und ihm an das jenseitige Ufer nach Bethsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlassen wollte.
Nachdem er sie dann verabschiedet hatte, ging er auf den Berg hinauf, um zu beten.
Als es so Abend geworden war, befand sich das Boot mitten auf dem See, während er selbst allein noch auf dem Lande war.
Als er nun sah, wie sie sich (auf der Fahrt) beim Rudern abmühten – denn der Wind stand ihnen entgegen –, kam er um die vierte Nachtwache (vgl. Mt 14,25) auf sie zu, indem er auf dem See dahinging, und wollte an ihnen vorübergehen.
Als sie ihn aber so auf dem See wandeln sahen, dachten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf;
denn alle sahen ihn und waren in Angst geraten. Er aber redete sie sogleich an und sagte zu ihnen: „Seid getrost, ich bin’s: fürchtet euch nicht!“
Er stieg darauf zu ihnen ins Boot: da legte sich der Wind. Nun gerieten sie vollends vor Erstaunen ganz außer sich;
denn bei der Brotspeisung war ihnen noch kein Verständnis gekommen, sondern ihr Herz war verhärtet.
Als sie dann ans Land hinübergefahren waren, kamen sie nach Gennesaret und legten dort an.
Als sie aus dem Boot gestiegen waren, erkannten die Leute dort ihn sogleich,
liefen in jener ganzen Gegend umher und begannen die Kranken auf den Bahren umherzutragen (und dahin zu bringen), wo er, dem Vernehmen nach, sich gerade aufhielt.
Und wo er in Dörfern oder Städten oder Gehöften einkehrte, legten sie die Kranken auf den freien Plätzen nieder und baten ihn, dass sie auch nur die Quaste seines Rockes (oder: Mantels) anfassen dürften; und alle, die ihn (oder: sie) anfassten, wurden gesund.
Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt hinwegzunehmen, sondern sie vor dem Bösen zu behüten.
Sie gehören nicht zur Welt, wie auch ich nicht der Welt angehöre.
Hierauf zog Jesus in Galiläa umher; denn in Judäa wollte er nicht umherziehen, weil die Juden ihm nach dem Leben trachteten;
es stand aber das jüdische Laubhüttenfest nahe bevor.
Darum sagten seine Brüder zu ihm: „Mache dich von hier auf den Weg und begib dich nach Judäa, damit deine Jünger (= Anhänger) auch dort die Werke sehen, die du tust;
denn niemand wirkt doch in der Verborgenheit, wenn er sich in der Öffentlichkeit geltend machen will. Willst du überhaupt solche Tätigkeit ausüben, so zeige dich der Welt öffentlich“ –
nicht einmal seine Brüder nämlich glaubten an ihn.
Da antwortete Jesus ihnen: „Meine Zeit ist noch nicht da; für euch freilich ist die Zeit immer gelegen.
Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich von ihr bezeuge, dass ihr ganzes Tun böse ist.
Geht ihr nur zum Fest hinauf, ich gehe zu diesem Fest nicht hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.“
So sprach er zu ihnen und blieb in Galiläa.
Als dann aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern ganz in der Stille.
Die Juden suchten nun während des Festes nach ihm und fragten: „Wo ist er?“
Und unter den Volksscharen war viel Gerede über ihn; die einen sagten: „Er ist ein guter Mann“; andere dagegen behaupteten: „Nein, er ist ein Volksverführer“;
doch niemand redete mit voller Offenheit über ihn aus Furcht vor den Juden.
Als aber die Festwoche schon zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte.
Da wunderten sich die Juden und sagten: „Wie kommt dieser zur Schriftgelehrsamkeit, obwohl er doch keinen Unterricht in ihr erhalten hat (= nicht studiert hat)?“
Da antwortete ihnen Jesus mit den Worten: „Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat;
wenn jemand dessen Willen tun will, wird er inne werden, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich von mir selbst aus rede.
Wer von sich selbst aus redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und bei dem findet sich keine Ungerechtigkeit (= verwerfliche Selbstsucht).
Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und doch erfüllt niemand von euch das Gesetz! Warum sucht ihr mich zu töten?“
Die Volksmenge antwortete: „Du bist von Sinnen! Wer sucht dich denn zu töten?“
Jesus antwortete ihnen: „Ein einziges Werk habe ich (hier in Jerusalem) getan, und ihr seid allesamt verwundert darüber.
Mose hat euch die Beschneidung gegeben – von Mose stammt sie freilich nicht, sondern von den Erzvätern –, und so beschneidet ihr denn einen Menschen (auch) am Sabbat.
Wenn (nun) ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das mosaische Gesetz nicht gebrochen wird: da wollt ihr mir zürnen, weil ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?
Urteilt nicht nach dem äußeren Schein, sondern gebt ein gerechtes Urteil ab!“
Da sagten einige von den Bewohnern Jerusalems: „Ist dieser Mensch es nicht, den sie zu töten suchen?
Und seht nur: er redet ganz öffentlich, und man sagt ihm kein Wort! Die Oberen (= Mitglieder des Hohen Rates) werden doch nicht etwa zu der Erkenntnis gekommen sein, dass dieser der Messias ist?
Freilich von diesem wissen wir, woher er stammt; wenn aber der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.“
Da rief Jesus im Tempel, wo er lehrte, laut aus: „Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich stamme! Und doch bin ich nicht von mir selbst aus gekommen, sondern es ist der rechte Sender, der mich gesandt hat, den ihr aber nicht kennt.
Ich kenne ihn, weil ich von ihm her (ausgegangen) bin, und er hat mich gesandt.“
Da suchten sie ihn festzunehmen, doch niemand legte Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
Aus dem Volke kamen aber viele zum Glauben an ihn und sagten: „Wird wohl Christus (oder: der Messias), wenn er kommt, mehr Wunderzeichen tun, als dieser getan hat?“
Die Pharisäer erfuhren, dass das Volk solche Ansichten im geheimen über ihn äußerte; daher schickten die Hohenpriester und die Pharisäer Diener ab, die ihn festnehmen sollten.
Da sagte Jesus: „Nur noch kurze Zeit bin ich bei euch, dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.
Ihr werdet mich (dann) suchen, aber nicht finden, und wo ich (dann) bin, dahin könnt ihr nicht kommen.“
Da sagten die Juden zueinander: „Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den Juden gehen, die unter den Griechen zerstreut leben, und der Lehrer der Griechen werden?
Welchen Sinn hat dieses Wort, das er ausgesprochen hat: ‚Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden‘ und ‚Wo ich (dann) bin, dahin könnt ihr nicht kommen‘?“
Am letzten, dem großen Tage (= Haupttage) des Festes aber stand Jesus da und rief laut aus: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!
Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat (Joel 4,18; Sach 14,8; Hes 47,1-12), Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Damit meinte er aber den Geist, den die, welche zum Glauben an ihn gekommen waren, empfangen sollten; denn der (heilige) Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht zur Herrlichkeit erhoben worden war.
Nun sagten manche aus dem Volk, die diese Worte gehört hatten: „Dieser ist wirklich der Prophet!“
Andere sagten: „Er ist Christus (= der Messias)“; wieder andere meinten: „Christus kommt doch nicht aus Galiläa!
Hat nicht die Schrift gesagt (2.Sam 7,12; Mi 5,1), dass Christus aus dem Samen (= der Nachkommenschaft) Davids und aus der Ortschaft Bethlehem, wo David gewohnt hat, kommen soll?“
So entstand seinetwegen eine Spaltung unter dem Volk.
Einige von ihnen hätten ihn nun gern festgenommen, aber keiner legte Hand an ihn.
So kamen denn die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern zurück, und diese fragten sie: „Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?“
Die Diener antworteten: „Noch niemals hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mann redet!“
Da erwiderten ihnen die Pharisäer: „Habt auch ihr euch irreführen lassen?
Ist etwa irgendein Oberer (= Mitglied des Hohen Rates) oder ein Pharisäer zum Glauben an ihn gekommen?
Nein, nur dieses gemeine Volk, das vom Gesetz nichts weiß – verflucht sind sie!“
Da sagte Nikodemus, der früher einmal zu Jesus gekommen war und ihrer Partei angehörte:
„Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, ohne dass man ihn zuvor verhört und seine Schuld festgestellt hat?“
Da gaben sie ihm zur Antwort: „Stammst du vielleicht auch aus Galiläa? Forsche doch nach und lerne begreifen, dass aus Galiläa kein Prophet hervorgeht!“
Dann gingen sie weg, ein jeder in sein Haus;
Als er dann vom Berge herabgestiegen war, folgten ihm große Volksscharen nach.
Da trat ein Aussätziger herzu, warf sich vor ihm nieder und sagte: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.“
Jesus streckte seine Hand aus, fasste ihn an und sagte: „Ich will’s, werde rein!“ Da wurde er sogleich von seinem Aussatz rein.
Darauf sagte Jesus zu ihm: „Hüte dich, jemandem etwas davon zu sagen! Gehe vielmehr hin, zeige dich dem Priester und bringe die Opfergabe dar, die Mose (3.Mose 13,49; 14,2-32) geboten hat, zum Zeugnis (= Erweis) für sie!“
Als er hierauf nach Kapernaum hineinkam, trat ein Hauptmann zu ihm und bat ihn
mit den Worten: „Herr, mein Diener (= Bursche) liegt gelähmt bei mir zu Hause darnieder und leidet schreckliche Schmerzen.“
Jesus antwortete ihm: „Ich will kommen und ihn heilen.“
Der Hauptmann aber entgegnete: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach trittst; nein, gebiete nur mit einem Wort, dann wird mein Diener gesund werden.
Ich bin ja auch ein Mann, der unter höherem Befehl steht, und habe Mannschaften unter mir, und wenn ich zu dem einen sage: ‚Gehe!‘, so geht er, und zu dem andern: ‚Komm!‘, so kommt er, und zu meinem Diener: ‚Tu das!‘, so tut er’s.“
Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sagte zu seinen Begleitern: „Wahrlich ich sage euch: In Israel habe ich bei niemand solchen Glauben gefunden.
Ich sage euch aber: Viele werden von Osten und Westen kommen und sich mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zum Mahl niederlassen (Lk 13,28-29);
aber die Söhne des Reiches werden in die Finsternis draußen hinausgestoßen werden; dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.“
Zu dem Hauptmann aber sagte Jesus: „Geh hin (= heim)! Wie du geglaubt hast, so geschehe dir!“ Und sein Diener wurde zur selben Stunde gesund.
Als Jesus dann in das Haus des Petrus gekommen war, sah er dessen Schwiegermutter fieberkrank zu Bett liegen.
Er fasste sie bei der Hand, da wich das Fieber von ihr: sie stand auf und bediente ihn (bei der Mahlzeit).
Als es dann Abend geworden war, brachte man viele Besessene zu ihm, und er trieb die bösen Geister durchs Wort aus und heilte alle, die ein Leiden hatten.
So sollte sich das Wort des Propheten Jesaja erfüllen, der da sagt (Jes 53,4): „Er hat unsere Gebrechen hinweggenommen und unsere Krankheiten getragen (oder: sich aufgeladen).“
Als Jesus sich dann wieder von großen Volksscharen umgeben sah, befahl er, an das jenseitige Ufer des Sees hinüberzufahren.
Da trat ein Schriftgelehrter an ihn heran mit den Worten: „Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst!“
Jesus antwortete ihm: „Die Füchse haben Gruben und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keine Stätte, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ –
Ein anderer von seinen Jüngern (= Schülern, Anhängern) sagte zu ihm: „Herr, erlaube mir, zuerst noch hinzugehen und meinen Vater zu begraben!“
Jesus aber antwortete ihm: „Folge du mir nach, und überlass es den Toten (d.h. den geistlich Toten), ihre Toten zu begraben!“
Jesus stieg dann ins Boot, und seine Jünger folgten ihm.
Da erhob sich (plötzlich) ein heftiger Sturm auf dem See, so dass das Boot von den Wellen bedeckt (= überflutet) wurde; er selbst aber schlief.
Da traten sie an ihn heran und weckten ihn mit den Worten: „Herr, hilf uns: wir gehen unter!“
Er aber antwortete ihnen: „Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen!“ Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; da trat völlige Windstille ein.
Die Leute aber verwunderten sich und sagten: „Was ist das für ein Mann, dass sogar die Winde und der See ihm gehorsam sind!“
Als er hierauf an das jenseitige Ufer in das Gebiet der Gadarener gekommen war, traten ihm zwei von bösen Geistern besessene Männer entgegen, die aus den Gräbern (vgl. Lk 8,27) hervorkamen und so gemeingefährliche Menschen waren, dass niemand auf der Straße dort an ihnen vorbeigehen konnte.
Kaum hatten sie ihn erblickt, da schrien sie laut: „Was hast du mit uns vor, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?“
Es befand sich aber in weiter Entfernung von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide.
Da baten ihn die bösen Geister: „Wenn du uns austreiben willst, so lass uns doch in die Schweineherde fahren!“
Er antwortete ihnen: „Hinweg mit euch!“ Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine hinein, und die ganze Herde stürmte infolgedessen den Abhang hinab in den See und ertrank in den Fluten.
Die Hirten aber ergriffen die Flucht und berichteten nach ihrer Ankunft in der Stadt den ganzen Vorfall, auch das, was mit den beiden Besessenen vorgegangen war.
Da zog die Einwohnerschaft der ganzen Stadt hinaus, Jesus entgegen, und als sie bei ihm eingetroffen waren, baten sie ihn, er möchte ihr Gebiet verlassen.
Da erging sich das Volk in lauten Klagen über sein Ungemach vor den Ohren des HERRN. Als der HERR es hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN (d.h. der Blitz) zündete unter ihnen und richtete am Ende des Lagers Verheerung an.
Da schrie das Volk zu Mose, und dieser betete zum HERRN: da erlosch das Feuer.
Man gab deshalb diesem Orte den Namen Thabera (d.h. Brandstätte), weil dort das Feuer des HERRN gegen sie aufgelodert war.
Das Gesindel aber, das sich unter ihnen befand, wurde lüstern; da fingen auch die Israeliten wieder an zu jammern und klagten: „Wer gibt uns Fleisch zu essen?
Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst zu essen hatten, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch!
Jetzt aber sind wir ganz ausgehungert; gar nichts ist da! Nichts bekommen wir zu sehen als das Manna!“
Das Manna aber sah aus wie Koriandersamen und glich dem Bedolachharz (2.Mose 16,31).
Das Volk streifte umher und las es auf; hierauf zermahlten sie es mit Handmühlen oder zerstießen es in Mörsern, kochten es dann in Töpfen oder bereiteten Kuchen daraus; es schmeckte wie Ölbackwerk.
Wenn der Tau nachts auf das Lager herabfiel, fiel das Manna mit auf ihn (d.h. den Tau) herab.
Als nun Mose das Volk in allen Familien wehklagen hörte, einen jeden am Eingang seines Zeltes, und der Zorn des HERRN heftig entbrannt war, da regte sich der Unwille in Mose,
so dass er zum HERRN sagte: „Warum verfährst du so übel mit deinem Knecht, und warum nimmst du so wenig Rücksicht auf mich, dass du die Last (der Sorge) für dieses ganze Volk auf mich legst?
Habe ich denn Mutterpflichten gegen dieses ganze Volk zu erfüllen, oder habe ich es in die Welt gesetzt, dass du zu mir sagen dürftest: ‚Trage es auf deinen Armen, wie die Wärterin den Säugling trägt, und bringe es in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?‘
Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volke zu geben? Mir jammern sie ja ihre Not vor und rufen: ‚Gib uns Fleisch zu essen!‘
Ich allein vermag die Last (der Sorge) für dieses ganze Volk nicht zu tragen; sie ist für mich zu schwer!
Willst du trotzdem so mit mir verfahren, so bringe mich doch lieber gleich um, wenn du es gut mit mir meinst, damit ich mein Unglück nicht länger anzusehen brauche!“
Da antwortete der HERR dem Mose: „Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten der Israeliten, von denen du weißt, dass sie wirklich Älteste des Volkes und seine Obmänner (oder: Vorsteher) sind; führe sie dann zum Offenbarungszelt und lass sie sich dort neben dir aufstellen.
Ich will dann herabkommen und dort zu dir reden und will von dem Geist, der auf dir ruht (oder: in dir lebt), etwas nehmen und es ihnen mitteilen, damit sie im Verein mit dir die Last (der Sorge) für das Volk tragen und du sie nicht mehr allein zu tragen brauchst.
Zu dem Volke aber sollst du sagen: ‚Heiligt (vgl. 2.Mose 19,10) euch für morgen! Da sollt ihr Fleisch zu essen bekommen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN gejammert und ausgerufen: Wer gibt uns Fleisch zu essen? In Ägypten hatten wir es so gut! Darum wird der HERR euch Fleisch geben, damit ihr zu essen habt.
Nicht nur einen Tag sollt ihr es zu essen haben, auch nicht nur zwei oder fünf oder zehn oder zwanzig Tage:
nein, einen ganzen Monat lang, bis ihr es nicht mehr riechen könnt und es euch zum Ekel wird! Denn ihr habt den HERRN, der in eurer Mitte weilt, missachtet und vor ihm gejammert und geklagt: Warum sind wir nur aus Ägypten weggezogen!‘“
Da erwiderte Mose: „Sechshunderttausend Mann zu Fuß zählt das Volk, unter dem ich lebe, und doch sagst du: ‚Fleisch will ich ihnen geben, dass sie einen ganzen Monat lang zu essen haben‘?
Können so viele Stück Kleinvieh und Rinder für sie geschlachtet werden, dass es für sie ausreicht? Oder sollen alle Fische des Meeres für sie eingefangen werden, dass es für sie ausreicht?“
Da antwortete der HERR dem Mose: „Ist etwa der Arm des HERRN zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort sich dir erfüllt oder nicht!“
Hierauf ging Mose hinaus und teilte dem Volk die Worte des HERRN mit; dann berief er siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und ließ sie sich rings um das (heilige) Zelt aufstellen.
Da fuhr der HERR in der Wolke herab und redete zu ihm, nahm dann etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und teilte ihn den siebzig Ältesten zu. Sobald nun der Geist auf sie gekommen war, gerieten sie in prophetische Begeisterung, später aber nicht wieder.
Es waren aber zwei Männer im Lager zurückgeblieben, von denen der eine Eldad hieß, der andere Medad; auch auf diese ließ der Geist sich nieder – sie gehörten nämlich zu der Zahl der Aufgeschriebenen, waren aber nicht ans Zelt hinausgegangen –; diese gerieten nun im Lager in prophetische Begeisterung.
Da kam ein Jüngling gelaufen und meldete dem Mose: „Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Begeisterung geraten!“
Da brach Josua, der Sohn Nuns, der schon von seiner Jünglingszeit an der Diener Moses gewesen war, in die Worte aus: „O Mose, mein Herr, gebiete ihnen Einhalt!“
Aber Mose entgegnete ihm: „Gerätst du aus Sorge für mich in solchen Eifer? Möchte doch das ganze Volk des HERRN zu Propheten werden, dass der HERR seinen Geist auf sie kommen ließe!“
Hierauf begab sich Mose mit den Ältesten der Israeliten ins Lager zurück.
Da erhob sich ein vom HERRN gesandter Wind, der führte Wachteln vom Meere herüber und ließ sie auf das Lager hineinfallen, ungefähr eine Tagereise weit nach allen Seiten rings um das Lager, und sie flogen nur etwa zwei Ellen hoch über der Erde.
Da machte sich das Volk jenen ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag daran und sammelte Wachteln; wer auch nur wenig sammelte, brachte es doch auf zehn Homer; dann breiteten sie sich diese (zum Dörren) weithin aus rings um das Lager her.
Als sie aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen hatten, noch ehe es verzehrt (oder: zerkaut?) war, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk, und der HERR ließ ein verheerendes Sterben unter dem Volke ausbrechen.
Daher gab man diesem Orte den Namen Kibroth Hattaawa (d.h. Lustgräber), weil man dort die Leute begraben hatte, die ihrem Gelüst gefrönt hatten. –
Von den Lustgräbern zog das Volk dann weiter nach Hazeroth, woselbst sie längere Zeit blieben.
Mirjam und Aaron aber redeten gegen (= übel von) Mose wegen des kuschitischen Weibes, das er zur Frau genommen hatte; er hatte nämlich eine Kuschitin geheiratet.
Außerdem sagten sie: „Hat der HERR etwa nur mit Mose geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet?“
Der HERR hörte dies; Mose aber war ein überaus sanftmütiger Mann, sanftmütiger als irgendein anderer Mensch auf der Erde.
Da sagte der HERR sofort zu Mose, zu Aaron und zu Mirjam: „Begebt euch alle drei zum Offenbarungszelt hinaus!“ Als nun die drei hinausgegangen waren,
fuhr der HERR in einer Wolkensäule herab und trat an den Eingang des Zeltes; als er dann Aaron und Mirjam gerufen hatte und die beiden hinausgegangen waren,
sagte er: „Hört jetzt meine Worte! Wenn ein Prophet des HERRN unter euch ist, so offenbare ich mich ihm durch Gesichte und rede zu ihm durch Träume.
So steht es aber nicht bei meinem Knecht Mose; der ist mit meinem ganzen Hause betraut;
von Mund zu Mund rede ich mit ihm, unzweideutig und nicht in Rätseln, und er darf die Gestalt des HERRN selbst schauen. Warum habt ihr euch also nicht gescheut, gegen meinen Knecht, gegen Mose, übel zu reden?“
Darauf entbrannte der Zorn des HERRN gegen sie, und er verschwand.
Als aber die Wolke sich vom Zelt entfernt hatte, war Mirjam plötzlich vom Aussatz weiß wie Schnee geworden; und als Aaron sich zu Mirjam hinwandte, sah er, dass sie aussätzig war.
Da sagte Aaron zu Mose: „Ach, bitte, mein Herr, lass uns doch nicht für die Sünde büßen, dass wir in Unbesonnenheit gehandelt und uns vergangen haben!
Lass doch Mirjam nicht wie ein totes Kind (= eine Fehlgeburt) sein, dessen Leib beim Austritt aus dem Mutterschoß schon halb verwest ist!“
Darauf flehte Mose laut zum HERRN mit den Worten: „Ach Gott! Lass sie doch wieder gesund werden!“
Da antwortete der HERR dem Mose: „Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespien hätte, müsste sie sich da nicht sieben Tage lang schämen? Sie soll sieben Tage lang außerhalb des Lagers eingeschlossen bleiben; alsdann mag sie wieder Aufnahme im Lager finden.“
So wurde denn Mirjam sieben Tage lang außerhalb des Lagers eingeschlossen; das Volk aber zog nicht eher weiter, als bis Mirjam wieder ins Lager aufgenommen (= zurückgeholt) war.
Danach brach das Volk von Hazeroth auf und lagerte in der Wüste Paran.
„Denn das Himmelreich ist einem menschlichen Hausherrn gleich, der frühmorgens ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen.
Nachdem er nun mit den Arbeitern einen Tagelohn von einem Denar vereinbart hatte, schickte er sie in seinen Weinberg.
Als er dann um die dritte Tagesstunde wieder ausging, sah er andere auf dem Marktplatz unbeschäftigt stehen
und sagte zu ihnen: ‚Geht auch ihr in meinen Weinberg, ich will euch geben, was recht ist‘;
und sie gingen hin. Wiederum ging er um die sechste und um die neunte Stunde aus und machte es ebenso;
und als er um die elfte Stunde wieder ausging, fand er noch andere dastehen und sagte zu ihnen: ‚Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?‘
Sie antworteten ihm: ‚Niemand hat uns in Arbeit genommen.‘ Da sagte er zu ihnen: ‚Geht auch ihr noch in den Weinberg!‘
Als es dann Abend geworden war, sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: ‚Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn aus! Fange bei den letzten an (und weiter so) bis zu den ersten!‘
Als nun die um die elfte Stunde Eingestellten kamen, erhielten sie jeder einen Denar.
Als dann die Ersten (an die Reihe) kamen, dachten sie, sie würden mehr erhalten; doch sie erhielten gleichfalls jeder nur einen Denar.
Als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn
und sagten: ‚Diese Letzten haben nur eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir des (ganzen) Tages Last und Hitze getragen haben!‘
Er aber entgegnete einem von ihnen: ‚Freund, ich tue dir nicht unrecht; bist du nicht um einen Denar mit mir eins geworden?
Nimm dein Geld und gehe! Es gefällt mir nun einmal, diesem Letzten ebensoviel zu geben wie dir.
Habe ich etwa nicht das Recht, mit dem, was mein ist, zu machen, was ich will? Oder siehst du neidisch dazu, dass ich wohlwollend bin?‘
Ebenso werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein. [Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.]“
Als nun Jesus vorhatte, nach Jerusalem hinaufzuziehen, nahm er die zwölf Jünger (vom Volk) gesondert zu sich und sagte unterwegs zu ihnen:
„Seht, wir ziehen jetzt nach Jerusalem hinauf: dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden; die werden ihn zum Tode verurteilen
und ihn den Heiden zur Verspottung, zur Geißelung und zur Kreuzigung überliefern; und am dritten Tage wird er auferweckt werden.“
Damals trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren (beiden) Söhnen zu ihm, fiel vor ihm nieder und wollte ihn um etwas bitten.
Er fragte sie: „Was wünschest du?“ Sie antwortete ihm: „Bestimme, dass diese meine beiden Söhne dereinst in deinem Königreich einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen sollen.“
Da antwortete Jesus: „Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ Sie antworteten ihm: „Ja, wir können es.“
Er erwiderte ihnen: „Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken (müssen), aber die Plätze zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu verleihen, sondern sie werden denen zuteil, für die sie von meinem Vater bestimmt sind.“
Als die (übrigen) zehn Jünger das hörten, wurden sie über die beiden Brüder unwillig;
Jesus aber rief sie zu sich und sagte: „Ihr wisst, dass die weltlichen Herrscher sich als Herren gegen ihre Völker benehmen und dass ihre Großen sie vergewaltigen.
Bei euch aber darf es nicht so sein; wer unter euch als Großer dastehen möchte, der muss euer Diener sein,
und wer bei euch der Erste sein möchte, der muss euer Knecht sein,
wie ja auch der Menschensohn nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und sein Leben als Lösegeld hinzugeben für viele.“
Als sie dann aus Jericho hinauszogen, folgte ihm eine große Volksmenge nach.
Da saßen dort zwei Blinde am Wege; als diese hörten, dass Jesus vorüberziehe, riefen sie laut: „Herr, erbarme dich unser, Sohn Davids!“
Die Volksmenge rief ihnen drohend zu, sie sollten still sein; sie aber schrien nur noch lauter: „Herr, erbarme dich unser, Sohn Davids!“
Da blieb Jesus stehen, rief sie herbei und fragte sie: „Was wünscht ihr von mir?“
Sie antworteten ihm: „Herr, dass unsere Augen aufgetan werden!“
Da fühlte Jesus Mitleid mit ihnen; er berührte ihre Augen, und sogleich konnten sie sehen und schlossen sich ihm an. Matthäus 21
Kein Speisopfer, das ihr dem HERRN darbringt, darf aus Gesäuertem hergestellt sein; denn aller Sauerteig und aller Honig – davon dürft ihr dem HERRN kein Feueropfer darbringen;