Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Die Straußenhenne schwingt fröhlich ihre Flügel: sind es aber des (liebevollen) Storches Schwingen und Gefieder?
Nein, sie vertraut ihre Eier der Erde an und lässt sie auf dem Sande warm werden;
denn sie denkt nicht daran, dass ein Fuß sie (oder: eins) dort zerdrücken und ein wildes Tier sie (oder: eins) zertreten kann.
Hart behandelt sie ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; ob ihre Mühe vergeblich ist, das kümmert sie nicht;
denn Gott hat ihr große Klugheit versagt und ihr keinen Verstand zugeteilt.
Doch sobald sie hoch auffährt zum Laufen, verlacht sie das Ross und seinen Reiter.
Sogar der Storch oben am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, auch die Turteltaube, die Schwalbe und der Kranich halten die Zeit ihrer Wiederkehr ein; aber mein Volk weiß nichts von der Rechtsordnung des HERRN!“
Selbst Schakale reichen die Brust dar, säugen ihre Jungen; doch die Töchter meines Volkes sind gefühllos geworden wie die Strauße in der Wüste.