Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Im Alter von zwölf Jahren wurde Manasse König und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem; seine Mutter hieß Hephziba.
Er tat, was dem HERRN missfiel, im Anschluss an den greuelhaften Götzendienst der heidnischen Völker, die der HERR vor den Israeliten vertrieben hatte.
Er baute die Höhen wieder auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, errichtete dem Baal Altäre, ließ ein Standbild der Aschera (oder: Astarte) herstellen, wie es der König Ahab von Israel getan hatte, betete das ganze Sternenheer des Himmels an und erwies ihnen Verehrung.
Er erbaute sogar Altäre im Tempel des HERRN, von dem doch der HERR gesagt hatte: „In Jerusalem will ich meinen Namen wohnen lassen“;
und zwar erbaute er dem ganzen Sternenheer des Himmels Altäre in den beiden Vorhöfen des Tempels des HERRN.
Auch ließ er seinen eigenen Sohn als Brandopfer verbrennen, trieb Zauberei und Wahrsagerei und bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter: er tat gar vieles, was dem HERRN missfiel und ihn zum Zorn reizen musste.
Das geschnitzte Astartebild, das er hatte anfertigen lassen, stellte er sogar im Tempel auf, von dem doch der HERR zu David und dessen Sohne Salomo gesagt hatte (2.Kön 8,29; 9,3): „In diesem Hause und in Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen für ewige Zeiten wohnen lassen;
und ich will den Fuß Israels fortan nicht wieder wandern lassen aus dem Lande, das ich ihren Vätern gegeben habe, wofern sie nur darauf bedacht sind, alles zu tun, wie ich es ihnen geboten habe, nämlich ganz nach dem Gesetz (zu leben), das mein Knecht Mose ihnen geboten hat.“
Aber sie gehorchten nicht; und Manasse verleitete sie dazu, es noch ärger zu treiben als die heidnischen Völker, welche der HERR vor den Israeliten vertilgt hatte.
Da ließ sich der HERR durch den Mund seiner Knechte, der Propheten, so vernehmen:
„Weil Manasse, der König von Juda, diese Greuel verübt hat, die ärger sind als alles, was die Amoriter vordem getan haben; und weil er auch Juda durch seinen Götzendienst zur Sünde verführt hat,
darum hat der HERR, der Gott Israels, so gesprochen: ‚Wisset wohl: ich will Unglück über Jerusalem und Juda kommen lassen, dass allen, die davon hören, beide Ohren gellen sollen!
Und zwar will ich über Jerusalem die Messschnur ziehen wie (vordem) über Samaria und will die Setzwaage stellen wie beim Hause Ahabs, und ich will Jerusalem ausscheuern, wie man eine Schüssel ausscheuert und sie nach dem Ausscheuern auf ihre Oberseite umkehrt.
Und ich will den Überrest meines Eigentumsvolkes verstoßen und sie in die Gewalt ihrer Feinde fallen lassen, dass sie allen ihren Feinden zum Raub und zur Beute werden sollen,
zur Strafe dafür, dass sie getan haben, was mir missfällt, und mich immerfort zum Zorn gereizt haben seit der Zeit, wo ihre Väter aus Ägypten ausgezogen sind, bis auf den heutigen Tag!‘“
Auch sehr viel unschuldiges Blut vergoss Manasse, so dass er Jerusalem damit bis oben an den Rand anfüllte, abgesehen von der Sünde, zu der er Juda verführte, das zu tun, was dem HERRN missfiel.
Die übrige Geschichte Manasses aber und alles, was er unternommen, und seine Versündigung, die er begangen hat, das findet sich bekanntlich aufgezeichnet im Buch der Denkwürdigkeiten (oder: Chronik) der Könige von Juda. –
Als Manasse sich dann zu seinen Vätern gelegt und man ihn im Garten seines Palastes, im Garten Ussas begraben hatte, folgte ihm sein Sohn Amon als König in der Regierung nach.
Im Alter von zweiundzwanzig Jahren wurde Amon König, und zwei Jahre regierte er in Jerusalem; seine Mutter hieß Mesullameth und war die Tochter des Haruz von Jotba.
Er tat, was dem HERRN missfiel, wie sein Vater Manasse getan hatte,
und wandelte ganz auf dem Wege, den sein Vater gewandelt war: er verehrte die Götzen, die sein Vater verehrt hatte, und betete sie an;
aber vom HERRN, dem Gott seiner Väter, wandte er sich ab und wandelte nicht auf dem Wege des HERRN.
Da verschworen sich seine eigenen Diener gegen ihn und ermordeten den König in seinem Palaste;
die Landbevölkerung aber erschlug alle, die an der Verschwörung gegen den König Amon teilgenommen hatten, und erhob dann seinen Sohn Josia zu seinem Nachfolger auf dem Throne.
Die übrige Geschichte Amons aber, alles was er unternommen hat, findet sich bekanntlich aufgezeichnet im Buch der Denkwürdigkeiten (oder: Chronik) der Könige von Juda.
Als man ihn aber in seinem Begräbnis im Garten Ussas begraben hatte, folgte ihm sein Sohn Josia als König in der Regierung nach.
Trotz alledem ist aber ihre treulose Schwester Juda nicht mit ihrem ganzen Herzen zu mir zurückgekehrt, sondern nur mit Heuchelei (= zum Schein)!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Ausspruch über das Schautal (d.h. das Tal der Offenbarung; vgl. V.5): Was ist dir denn, dass du insgesamt hinaufgestiegen bist auf die Dächer,
du lärmerfüllte, tosende Stadt, du frohlockende Festung? Deine Erschlagenen sind ja nicht vom Schwert erschlagen und nicht im Kriege gefallen;
nein, alle deine Heerführer sind ausnahmslos flüchtig geworden, haben sich ohne Bogen(schuss) gefangennehmen lassen; ja dein ganzes Aufgebot ist insgesamt in Gefangenschaft geraten, wenn sie auch schon fernhin entflohen waren.
Darum sage ich: „Blickt weg von mir, lasst mich bitterlich weinen! Redet nicht auf mich ein, um mich zu trösten über die Vernichtung der Tochter (= Angehörigen) meines Volks!“
Denn ein Tag der Bestürzung und Zertretung und Verwirrung kommt von Gott, dem HERRN der Heerscharen, im Schautal, ein Tag, welcher Mauern zertrümmert und Wehgeschrei nach dem Berge hin erschallen lässt;
hat doch Elam den Köcher sich umgehängt als Zug von berittenen Mannen, und Kir (2.Kön 16,9) hat den Schild enthüllt.
So haben sich denn deine herrlichsten Talgründe mit Kriegswagen gefüllt und die Reiter ihre Aufstellung gegen das Stadttor genommen.
Da zog er die Binde von den Augen Judas weg, aber das blickte in jener Zeit nach dem Waffenvorrat im Waldhause,
und ihr saht nach den schadhaften Stellen in (der Mauer) der Davidsstadt, denn sie waren zahlreich, und ihr sammeltet die Wasser des unteren Teichs;
auch zähltet ihr die Häuser von Jerusalem und risset Gebäude nieder, um die Mauer stärker zu machen,
und legtet ein Sammelbecken an zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teichs; aber ihr saht euch nicht nach dem um, der es so gefügt hatte, und um den, der es seit langer Zeit so bestimmt hatte, kümmertet ihr euch nicht.
Wohl forderte euch Gott, der HERR der Heerscharen, damals zum Weinen und zur Wehklage, zum Kahlscheren und zum Anlegen von Sackleinen (= Bußgewändern) auf;
aber siehe da: es herrschte Lustbarkeit und Jubel, Rinderschächten und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“
Darum hat der HERR der Heerscharen sich immer wieder in meinen Ohren (mit der Drohung) vernehmen lassen: „Wahrlich, diese Verschuldung soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt!“ – Gott, der HERR der Heerscharen, hat es ausgesprochen.
So hat Gott, der HERR der Heerscharen, gesprochen: „Gehe hin, tritt ein bei diesem Verwalter da, bei Sebna, dem Palastvorsteher, und sage zu ihm:
‚Was hast du hier und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab hast aushauen lassen? Du, der sich hier oben sein Grab hat aushauen, eine Ruhestätte sich in den Felsen hat meißeln lassen?!
Wisse wohl: der HERR wird dich mit Wucht weit wegschleudern, du Held, und dich mit aller Kraft packen;
er wird dich fest zusammenwickeln zu einem Knäuel und dich wie einen Ball in ein weit und breit offenes Land werfen: dort wirst du sterben, und dorthin sollen deine Prachtwagen kommen, du Schande für das Haus deines Gebieters!
Ja so will ich dich aus deinem Amt stoßen, und aus deiner Stellung wird man dich herunterreißen!‘“
„An jenem Tage aber wird es geschehen, dass ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkias, berufe.
Ihn will ich mit deinem Rock (= Amtsgewand) bekleiden und mit deinem Gurt (= deiner Schärpe) ihn umgürten und deine Amtsgewalt in seine Hand legen, damit er den Bewohnern Jerusalems und dem (ganzen) Hause Juda ein Vater werde.
Ich will ihm den Schlüssel zum Hause Davids auf die Schulter legen, so dass, wenn er aufschließt, niemand zuschließen kann und, wenn er zuschließt, niemand öffnen darf.
Als einen Pflock will ich ihn an einer festen Stelle einschlagen, und er soll ein Ehrenstuhl für das Haus seines Vaters (d.h. für seine Familie) werden.“
Aber wenn sich dann an ihn die ganze vielköpfige Menge seines Vaterhauses hängt: die Sprösslinge und Schösslinge, alle die kleinen Gefäße vom Beckengeschirr an bis zu sämtlichem Kruggeschirr:
„An jenem Tage“ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen – „wird der Pflock, der an fester Stelle eingeschlagen war, nachgeben, wird abgehackt werden (oder: abbrechen) und herunterfallen, und die Last, die an ihm hing, wird zerschellen (= zugrunde gehen); denn der HERR hat es ausgesprochen.“