Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Als nun die Philister in jener Zeit ihre Heere zu einem Kriegszuge gegen die Israeliten sammelten, sagte Achis zu David: „Du sollst bestimmt wissen, dass du samt deinen Leuten mit mir im Heerbann ausziehen musst.“
David antwortete ihm: „Gut! Du wirst nun sehen, was dein Knecht zu leisten vermag.“ Achis erwiderte dem David: „Gut! Ich ernenne dich auf Lebenszeit zum Hüter meines Hauptes (= zu meinem Leibwächter).“
Samuel aber war gestorben (25,1), und ganz Israel hatte die Totenklage um ihn gehalten und ihn in seiner Vaterstadt Rama begraben. Saul aber hatte die Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Lande vertrieben. –
Nachdem sich nun die Philister gesammelt hatten und ins Land eingefallen waren, lagerten sie sich bei Sunem, während Saul, der ganz Israel aufgeboten hatte, sein Lager auf dem (Gebirge) Gilboa aufschlug.
Als nun Saul das Heerlager der Philister erblickte, geriet er in Angst und erschrak im innersten Herzen.
Er befragte daher den HERRN, aber der HERR gab ihm keine Antwort weder durch Träume, noch durch das Priester-Orakel (vgl. 2.Mose 28,30), noch durch die Propheten.
Da gab Saul seinen Dienern den Befehl: „Macht mir eine Frau ausfindig, die sich auf Totenbeschwörung versteht: ich will zu ihr gehen und sie befragen.“ Seine Diener antworteten ihm: „In Endor wohnt eine Frau, die Tote zu beschwören vermag.“
Da machte sich Saul unkenntlich, legte andere Kleider an und begab sich mit zwei Begleitern auf den Weg. Als sie nachts bei der Frau angekommen waren, sagte er zu ihr: „Wahrsage mir durch Totenbeschwörung und lass mir aus der Unterwelt den erscheinen, den ich dir nennen werde.“
Aber die Frau antwortete ihm: „Du weißt doch selbst, was Saul getan hat: dass er die Totenbeschwörer und Wahrsager im Lande ausgerottet hat; warum stellst du mir also eine Falle, um mich ums Leben zu bringen?“
Da schwur ihr Saul beim HERRN: „So wahr der HERR lebt, es soll dich in diesem Falle keine Schuld treffen!“
Da fragte das Weib: „Wen soll ich dir heraufbringen (= erscheinen lassen)?“ Er antwortete: „Lass mir Samuel erscheinen!“
Als nun die Frau Samuel anblickte, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: „Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul!“
Der König erwiderte ihr: „Fürchte dich nicht! Sondern (sage): was siehst du?“ Die Frau antwortete ihm: „Ein Götterwesen (= übermenschliches Wesen) sehe ich aus der Erde aufsteigen.“
Da fragte er sie: „Wie sieht es aus?“ Sie antwortete: „Ein alter Mann steigt herauf, in einen Mantel eingehüllt.“ Da erkannte Saul, dass es Samuel war; er neigte sich also mit dem Antlitz zur Erde und bezeugte ihm seine Ehrfurcht.
Samuel aber sprach zu Saul: „Warum störst du mich in meiner Ruhe, dass du mich heraufkommen lässt?“ Saul erwiderte: „Ich befinde mich in großer Not; denn die Philister haben Krieg mit mir angefangen, Gott aber hat mich verlassen und gibt mir keine Antwort mehr weder durch die Propheten noch durch Träume; darum habe ich dich rufen lassen, um von dir zu erfahren, was ich tun soll.“
Samuel antwortete: „Was fragst du mich denn, da doch der HERR dich verlassen hat und dein Feind geworden ist?
Der HERR hat dir so getan, wie er dir durch mich hat ankündigen lassen: der HERR hat dir das Königtum entrissen und es einem andern, dem David, gegeben.
Weil du dem Befehl des HERRN nicht gehorcht und seinen lodernden Zorn an den Amalekitern nicht vollzogen hast, darum hat der HERR dich jetzt in diese Lage kommen lassen.
Und der HERR wird auch die Israeliten zugleich mit dir in die Gewalt der Philister fallen lassen: morgen wirst du mitsamt deinen Söhnen bei mir sein, auch das Heer der Israeliten wird der HERR in die Gewalt der Philister fallen lassen!“
Da fiel Saul voller Entsetzen seiner ganzen Länge nach zu Boden: solchen Eindruck hatten die Worte Samuels auf ihn gemacht; auch hatte er keine Kraft mehr in sich, weil er während des ganzen Tages und der ganzen Nacht keine Nahrung zu sich genommen hatte.
Als die Frau nun an ihn herantrat und bemerkte, dass er ganz fassungslos war, sagte sie zu ihm: „Siehe, deine Magd ist deiner Aufforderung nachgekommen, und ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und deinen Wunsch erfüllt, den du gegen mich ausgesprochen hast.
So schenke nun auch du deiner Magd Gehör und lass mich dir ein wenig zu essen vorsetzen: iss nun, damit du die nötigen Kräfte für den Rückweg besitzest.“
Er schlug aber alles ab und erklärte: „Ich mag nichts essen!“ Als dann aber seine Begleiter und auch die Frau in ihn drangen, gab er ihrer Aufforderung nach; er stand vom Boden auf und setzte sich auf das Lager.
Die Frau aber hatte ein gemästetes Kalb im Hause, das sie in aller Eile schlachtete; weiter nahm sie Mehl, knetete es und buk Brotkuchen daraus;
das setzte sie Saul und seinen Begleitern vor. Nachdem sie dann gegessen hatten, machten sie sich noch in derselben Nacht auf den Rückweg.
Ebenso, ihr Frauen: seid euren Ehemännern untertan, damit auch solche (Männer), die dem Wort ungehorsam sind (= nicht glauben wollen), durch den Wandel ihrer Frauen auch ohne Wort gewonnen werden,
wenn sie euren in Gottesfurcht sittsamen Wandel wahrnehmen.
Euer Schmuck sei nicht der äußerliche, nicht kunstvolles Haargeflecht und das Anlegen goldenen Geschmeides oder das Anziehen prächtiger Gewänder,
sondern der im Herzen (= tief innerlich) verborgene Mensch mit dem unvergänglichen Wesen eines sanften und stillen Geistes (oder: Sinnes), der vor Gott als kostbar gilt.
So haben sich ja einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, indem sie sich ihren Ehemännern untertan bewiesen.
So hat sich z.B. Sara dem Abraham gehorsam gezeigt, indem sie ihn „Herr“ nannte (1.Mose 18,12). Ihre Kinder (= Töchter) seid ihr geworden, wenn ihr das Gute tut und euch durch keine Drohung einschüchtern lasst.
Ebenso, ihr Männer: lebt in vernünftiger Weise mit euren Frauen zusammen als mit dem schwächeren Teil (eig. Gefäß) und erweist ihnen (die schuldige) Ehre, indem ihr in ihnen auch Miterben der Gnadengabe des (ewigen) Lebens seht; sonst würden ja eure (gemeinsamen) Gebete unmöglich gemacht.
Schließlich aber: seid alle einträchtig, voll Mitgefühl und Bruderliebe, barmherzig und demütig!
Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, denn dazu seid ihr berufen, damit ihr Segen ererbet.
Denn „wer seines Lebens froh werden will und gute Tage zu sehen wünscht, der halte seine Zunge vom Bösen fern und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden;
er wende sich vom Bösen ab und tue das Gute, er suche Frieden und jage ihm nach!
Denn die Augen des Herrn (sind) auf die Gerechten (hingewandt), und seine Ohren (achten) auf ihr Flehen; dagegen ist das Angesicht des Herrn gegen die Übeltäter (gerichtet).“ (Ps 34,13-17)
Und wo ist jemand, der euch Böses zufügen sollte (oder: wollte), wenn ihr dem Guten eifrig nachtrachtet?
Doch müsstet ihr um der Gerechtigkeit willen auch leiden: selig seid ihr zu preisen! So fürchtet euch denn nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken!
Haltet nur den Herrn Christus in euren Herzen heilig und seid allezeit bereit, euch gegen jedermann zu verantworten, der von euch Rechenschaft über die Hoffnung fordert, die in euch lebt;
tut es jedoch mit Sanftmut und Furcht, so dass ihr euch ein gutes Gewissen bewahrt, damit die, welche euren guten Wandel in Christus schmähen, mit ihren Verleumdungen gegen euch zuschanden (= beschämt) werden.
Es ist ja doch besser, wenn Gottes Wille es so fügen sollte, für Gutestun zu leiden als für Bösestun.
Denn auch Christus ist einmal um der Sünden willen gestorben, als Gerechter für Ungerechte, um uns zu Gott zu führen, er, der am (oder: nach dem) Fleisch (= Leibe) zwar getötet worden ist, aber zum Leben erweckt am (oder: nach dem) Geist (Röm 1,4).
Im Geist (= als Geist) ist er auch hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt (= die Heilsbotschaft verkündigt),
nämlich denen, welche einst ungehorsam gewesen waren, als Gottes Langmut geduldig wartete in den Tagen Noahs, während die Arche hergestellt wurde, in der nur wenige, nämlich acht Seelen, Rettung fanden durchs Wasser hindurch.
Dieses (Wasser) rettet jetzt als Gegenstück (oder: gegenbildlich) auch euch, nämlich die Taufe, die nicht eine Beseitigung des Schmutzes am Fleisch ist, sondern eine an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen; (sie rettet euch) kraft der Auferstehung Jesu Christi,
der nach seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes sitzt: Engel, Gewalten und Mächte sind ihm untertan geworden.