„Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder ein Träumer (d.h. ein Mann, der Traumgesichte hat) auftritt und dir ein Zeichen oder Wunder angibt,
das dann auch wirklich seiner Ankündigung entsprechend eintrifft, und hierauf die Aufforderung an dich richtet: ‚Lasst uns andere Götter verehren – die dir bisher unbekannt gewesen sind – und ihnen dienen!‘,
so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Traumsehers kein Gehör schenken; denn der HERR, euer Gott, will euch damit nur auf die Probe stellen, um sich zu überzeugen, ob ihr wirklich den HERRN, euren Gott, von ganzem Herzen und mit ganzer Seele liebt.
Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten, seine Gebote sollt ihr beobachten und auf seine Weisungen hören, ihm dienen und ihm anhangen!
Jener Prophet aber oder jener Traumseher soll den Tod erleiden! Denn er hat Abfall gepredigt vom HERRN, eurem Gott, der euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt und dich aus dem Hause der Knechtschaft erlöst hat, und ist darauf ausgegangen, dich von dem Wege abzubringen, auf dem du nach dem Gebot des HERRN, deines Gottes, wandeln sollst: schaffe das Böse aus deiner Mitte hinweg!
Wenn dein Bruder, sogar dein Vollbruder, oder dein Sohn oder deine Tochter oder das Weib an deinem Busen oder dein Freund, der dir so lieb ist wie dein eigenes Leben, dich insgeheim verleiten will, indem er dich auffordert: ‚Lass uns hingehen und anderen Göttern dienen!‘ – solchen Göttern, die dir und deinen Vätern bisher unbekannt gewesen sind
und die den Völkern rings um euch her angehören, mögen diese in deiner Nähe oder fern von dir wohnen, von dem einen Ende der Erde bis zum andern –:
so sollst du ihm nicht zu Willen sein und nicht auf ihn hören, sollst auch keinen Blick des Mitleids für ihn haben und keine Schonung gegen ihn üben oder seine Schuld verheimlichen,
sondern sollst ihn unbedingt ums Leben bringen: deine Hand soll die erste sein, die sich gegen ihn erhebt, um ihm den Tod zu geben, und danach die Hand des ganzen Volkes;
und zwar sollst du ihn zu Tode steinigen; denn er ist darauf ausgegangen, dich vom HERRN, deinem Gott, abwendig zu machen, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausgeführt hat;
und ganz Israel soll Kunde davon erhalten und sich fürchten, damit keiner wieder etwas so Böses in deiner Mitte verübt.“
„Wenn du von einer deiner Ortschaften, die der HERR, dein Gott, dir zu Wohnsitzen gibt, sagen hörst,
es seien dort nichtswürdige Leute aus deiner Mitte aufgetreten, die ihre Mitbürger mit der Aufforderung verführt hätten: ‚Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!‘ – solchen Göttern, die euch vorher unbekannt gewesen sind –,
so sollst du eine genaue Untersuchung und sorgfältige Nachforschung anstellen, und wenn die Sache sich dann in der Tat so verhält, wie dir berichtet ist, und ein solcher Greuel in deiner Mitte wirklich verübt worden ist,
so sollst du die Bewohner der betreffenden Ortschaft mit der Schärfe des Schwertes schlagen, indem du an ihr und an allem, was in ihr ist, auch an ihrem Vieh, den Bann mit der Schärfe des Schwertes vollstreckst.
Dann sollst du alles in ihr Erbeutete auf dem dortigen Marktplatz zusammenhäufen und die Ortschaft samt der gesamten Beute als ein Ganzopfer für den HERRN, deinen Gott, verbrennen, und sie soll für immer ein Schutthaufen bleiben: sie darf nie wieder aufgebaut werden,
und von dem Banngut darf nichts an deiner Hand hängen bleiben, damit der HERR von seiner Zornglut wieder ablässt und sich dir gnädig erweist und infolge seines Erbarmens dich zahlreich werden lässt, wie er deinen Vätern zugeschworen hat,
wenn du nämlich auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst, indem du alle seine Gebote hältst, die ich dir heute zu befolgen gebiete, und du das tust, was vor dem HERRN, deinem Gott, das Richtige (oder: wohlgefällig) ist.“
Querverweise zu 5. Mose 13,12 5Mo 13,12
Als aber die (übrigen) Israeliten die Kunde erhielten: „Die Stämme Ruben, Gad und halb Manasse haben den Altar gerade dem Lande Kanaan gegenüber bei den Steinkreisen am Jordan, auf der anderen Seite des Gebietes der Israeliten, gebaut“ –
als die Israeliten das erfuhren, da versammelte sich die ganze Gemeinde der Israeliten in Silo, um gegen sie zu Felde zu ziehen.
Da sandten die Israeliten an die Stämme Ruben, Gad und halb Manasse in das Land Gilead Pinehas, den Sohn des Priesters Eleasar,
und zehn Fürsten mit ihm, je einen Fürsten von jedem Stamme, von sämtlichen israelitischen Stämmen, von denen jeder das Oberhaupt der Familien seines Stammes unter den Tausendschaften Israels war.
Als diese zu den Stämmen Ruben, Gad und halb Manasse in das Land Gilead gekommen waren, besprachen sie sich mit ihnen und sagten:
„Die ganze Gemeinde des HERRN lässt euch folgendes sagen: Was ist das für eine Treulosigkeit, die ihr euch gegen den Gott Israels habt zuschulden kommen lassen, dass ihr euch heute vom HERRN abwendet, indem ihr euch einen Altar baut und euch so gegen den HERRN auflehnt?
Haben wir noch nicht genug an der Versündigung bezüglich Peors (vgl. 4.Mose 25,1-15), von der wir uns bis auf den heutigen Tag noch nicht gereinigt haben und um deretwillen das Sterben über die Gemeinde des HERRN kam?
Und ihr wollt euch dennoch heute vom HERRN lossagen? Die Folge davon wird sein: wenn ihr euch heute gegen den HERRN auflehnt, so wird er morgen seinen Zorn an der ganzen Gemeinde Israel auslassen.
Wenn übrigens das Land, das ihr innehabt, nach eurer Ansicht unrein ist, so kommt doch in das Eigentumsland des HERRN herüber, wo sich die Wohnstätte des HERRN befindet, und macht euch mitten unter uns ansässig! Aber lehnt euch nicht gegen den HERRN auf und lehnt euch nicht gegen uns auf, indem ihr euch außer dem Altar des HERRN, unsres Gottes, noch einen besonderen Altar erbaut!
Ist nicht damals, als Achan, der Sohn Serahs, sich treuloserweise an dem gebannten Gut vergriffen hatte, ein Zorngericht über die ganze Gemeinde Israel ergangen, obgleich er nur ein einzelner Mann war? Hat er nicht sein Vergehen mit dem Tode büßen müssen?“
Da antworteten die Stämme Ruben, Gad und halb Manasse den Häuptern der Tausendschaften Israels folgendermaßen:
„Der Starke, Gott der HERR, ja der Starke, Gott der HERR, der weiß es, und Israel soll es wissen: Wenn es aus Auflehnung und wenn es aus Treulosigkeit gegen den HERRN geschehen ist, so möge uns am heutigen Tage keine Rettung von dir (o Pinehas) zuteil werden!
Wenn wir uns einen Altar erbaut haben, um uns vom HERRN abzuwenden, oder wenn es zu dem Zweck geschehen ist, dass wir auf ihm Brandopfer und Speisopfer darbringen oder Heilsopfer auf ihm herrichten wollten, so möge der HERR selbst es ahnden!
Nein, nur aus Besorgnis vor einer gewissen Sache (oder: einem möglichen Gerede) haben wir das getan, weil wir nämlich dachten, künftig würden eure Kinder zu unsern Kindern sagen: ‚Was habt ihr mit dem HERRN, dem Gott Israels, gemein?
Der HERR hat ja doch den Jordan zur Grenze zwischen uns und euch Rubeniten und Gaditen gemacht: ihr habt keinen Anteil am HERRN!‘ Dadurch würden eure Kinder dann die unsrigen davon abbringen, den HERRN zu fürchten.
Darum dachten wir: Wir wollen uns doch daranmachen, den Altar zu bauen, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer;
sondern er soll zwischen uns und euch und zwischen unsern künftigen Geschlechtern ein Zeugnis sein, dass wir dem Dienst des HERRN vor ihm mit unsern Brandopfern, unsern Schlachtopfern und unsern Heilsopfern obliegen (wollen); sonst könnten eure Kinder künftig zu unsern Kindern sagen: ‚Ihr habt keinen Anteil am HERRN!‘
Wir dachten also: Wenn sie künftig zu uns oder unsern Nachkommen so sprechen sollten, dann wollen wir entgegnen: ‚Seht euch doch die Bauart des Gottesaltars an, den unsere Väter errichtet haben, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer, sondern zum Zeugnis zwischen uns und euch!‘
Fern sei es von uns, dass wir uns gegen den HERRN auflehnen (wollen) und uns heute vom HERRN abwenden, indem wir für Brandopfer, für Speisopfer und für Schlachtopfer noch einen besonderen Altar bauen außer dem Altar des HERRN, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung steht!“
Als nun der Priester Pinehas und die Fürsten der Gemeinde, die Häupter der Tausendschaften Israels, die ihn begleiteten, diese Erklärung der Rubeniten, Gaditen und Manassiten vernommen hatten, waren sie dadurch zufriedengestellt.
Daher antwortete Pinehas, der Sohn des Priesters Eleasar, den Rubeniten, Gaditen und Manassiten: „Heute erkennen wir, dass der HERR wirklich in unserer Mitte ist, weil ihr euch eine solche Treulosigkeit gegen den HERRN nicht habt zuschulden kommen lassen. Dadurch habt ihr die Israeliten vor der Hand (= vor dem Strafgericht) des HERRN behütet.“
Als hierauf Pinehas, der Sohn des Priesters Eleasar, mit den Fürsten aus dem Lande Gilead von den Rubeniten und Gaditen ins Land Kanaan zu den Israeliten zurückgekehrt war und sie ihnen Bericht erstattet hatten,
waren die Israeliten dadurch zufriedengestellt; sie priesen Gott und dachten nicht mehr daran, gegen sie mit Heeresmacht auszuziehen, um das Land zu verwüsten, in welchem die Rubeniten und Gaditen wohnten.
Die Rubeniten und Gaditen aber gaben dem Altar den Namen ‚Zeuge (oder: Zeugnis)‘; denn (sie sagten): „Er soll als Zeuge zwischen uns dienen, dass der HERR (der wahre) Gott ist.“
Da zogen alle Israeliten aus, und die Volksgemeinde versammelte sich wie ein Mann von Dan bis Beerseba, auch das Land Gilead, vor dem HERRN in Mizpa;
und die Häupter des ganzen Volkes, der sämtlichen Stämme Israels, stellten sich in der Versammlung des Volkes Gottes ein, 400000 Mann Fußvolk, mit Schwertern bewaffnet.
Und die Benjaminiten hörten, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen seien. Nun fragten die Israeliten: „Sagt an, wie diese Untat vor sich gegangen ist.“
Da nahm der Levit, der Mann des ermordeten Weibes, das Wort und berichtete: „Ich war mit meinem Nebenweibe nach Gibea im Stamme Benjamin gekommen, um dort zu übernachten.
Da erhoben sich die Bürger von Gibea gegen mich und umringten nachts das Haus in feindseliger Absicht gegen mich: mich gedachten sie umzubringen, meinem Nebenweibe aber haben sie Gewalt angetan, so dass sie gestorben ist.
Da habe ich mein Nebenweib genommen, habe sie zerstückt und die Stücke in alle Teile des israelitischen Erbbesitzes gesandt; denn man hat ein Verbrechen und eine ruchlose Tat in Israel verübt.
Ihr seid jetzt hier alle versammelt, ihr Israeliten: so beratet denn allhier die Sache und fasst einen Beschluss!“
Da erhob sich das ganze Volk wie ein Mann und rief: „Keiner von uns darf in seinen Wohnort zurückkehren und keiner sich nach seinem Hause begeben!
Nein, so wollen wir jetzt mit Gibea verfahren: Wir wollen gegen die Stadt nach dem Lose vorgehen!
und zwar wollen wir von allen Stämmen Israels je zehn Männer von hundert und je hundert von tausend und je tausend von zehntausend nehmen, die sollen Lebensmittel für das Kriegsvolk holen, damit wir dann nach ihrer Rückkehr mit Gibea im Stamme Benjamin ganz so verfahren, wie die Schandtat es verdient, die es in (oder: an) Israel verübt hat.“
So versammelte sich denn die gesamte Mannschaft der Israeliten gegen die Stadt, wie ein Mann verbündet.
Hierauf sandten die israelitischen Stämme Männer durch den ganzen Stamm Benjamin (= an alle benjaminitischen Geschlechter) mit der Botschaft: „Was ist das für eine Untat, die bei euch verübt worden ist!
So gebt nun jetzt die Männer, die ruchlosen Buben, die sich in Gibea befinden, heraus, damit wir sie töten und das Böse aus Israel wegschaffen!“ Aber die Benjaminiten wollten der Forderung ihrer Brüder (= Volksgenossen), der Israeliten, nicht nachkommen,
sie versammelten sich vielmehr aus ihren Ortschaften in Gibea, um zum Kampf mit den Israeliten auszurücken.
Als man damals die Benjaminiten aus den Ortschaften musterte, belief sich ihre Zahl auf 26000 schwertbewaffnete Männer, abgesehen von den Bewohnern Gibeas selbst, die bei der Musterung 700 auserlesene Krieger stellten.
Unter all diesen Leuten waren 700 auserlesene Männer linkshändig: ein jeder von ihnen schleuderte mit Steinen haarscharf, ohne zu fehlen.
Als man dann auch die Mannschaft der Israeliten außer dem Stamme Benjamin musterte, ergab sich bei ihnen die Zahl von 400000 schwertbewaffneten Männern, lauter kampffähige Krieger.