Da versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die von Jerusalem gekommen waren;
und als sie einige seiner Jünger die Brote (oder: Speisen) mit unreinen, das heißt ungewaschenen Händen zu sich nehmen sahen –
die Pharisäer nämlich und die Juden überhaupt essen nur, wenn sie sich die Hände mit der Faust (= gründlich) gewaschen haben, weil sie an den von den Alten überlieferten Satzungen festhalten;
und auch wenn sie vom Markt heimkommen, essen sie nicht, ohne sich zunächst (die Hände) abgespült zu haben; und noch viele andere Vorschriften gibt es, deren strenge Beobachtung sie überkommen haben, z.B. das Eintauchen (oder: Waschungen) von Bechern, Krügen und Kupfergeschirr –,
da fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: „Warum halten sich deine Jünger in ihrer Lebensweise nicht an die Überlieferung der Alten, sondern nehmen die Speisen (oder: Mahlzeiten) mit unreinen (= ungewaschenen) Händen zu sich?“
Er antwortete ihnen: „Treffend hat Jesaja von euch Heuchlern (= Scheinheiligen) geweissagt, wie geschrieben steht (Jes 29,13): ‚Dieses Volk ehrt mich (nur) mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit entfernt von mir;
doch vergeblich verehren sie mich, weil sie Menschengebote zu ihren Lehren machen.‘
Das Gebot Gottes lasst ihr außer acht und haltet an den euch überlieferten Satzungen der Menschen fest [ihr nehmt Abwaschungen von Krügen und Bechern vor und tut Ähnliches derart noch vielfach].“
Dann fuhr er fort: „Trefflich versteht ihr es, das Gebot Gottes aufzuheben, um die euch überlieferten Satzungen festzuhalten.
Mose hat z.B. geboten (2.Mose 20,12): ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘ und (2.Mose 21,12): ‚Wer den Vater oder die Mutter schmäht, soll des Todes sterben.‘
Ihr aber sagt: ‚Wenn jemand zu seinem Vater oder zu seiner Mutter sagt: Korban, das heißt: eine Gabe für den Tempelschatz soll das sein, was dir sonst als Unterstützung von mir zugute gekommen wäre‘,
so lasst ihr ihn für seinen Vater oder seine Mutter nichts mehr tun
und hebt damit das Wort Gottes durch eure Überlieferung auf, die ihr weitergegeben (= allmählich herausgebildet) habt; und Ähnliches derart tut ihr vielfach.“
Nachdem er dann die Volksmenge wieder herbeigerufen hatte, sagte er zu ihnen: „Hört mir alle zu und sucht es zu verstehen!
Nichts geht von außen in den Menschen hinein, was ihn zu verunreinigen vermag, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt.
[Wer Ohren hat zu hören, der höre!]“
Als er dann vom Volk weggegangen und ins Haus (oder: nach Hause) gekommen war, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis (= den dunklen Ausspruch V.15).
Da sagte er zu ihnen: „So seid auch ihr immer noch ohne Verständnis? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen her in den Menschen hineingeht, ihn nicht zu verunreinigen vermag,
weil es ihm nicht ins Herz hineingeht, sondern in den Leib (= Magen) und auf dem natürlichen Wege, der alle Speisen reinigt, wieder ausgeschieden wird?“
Dann fuhr er fort: „Was dagegen aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.
Denn von innen her, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Diebstahl, Mordtaten,
Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Scheelsucht, Lästerung, Hochmut, Unverstand.
Alles Böse dieser Art kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.“
Er brach dann von dort auf und begab sich in das Gebiet von Tyrus. Als er dort in einem Hause Aufnahme gefunden hatte, wünschte er, dass niemand es erführe; doch er konnte nicht verborgen bleiben,
sondern alsbald hörte eine Frau von ihm, deren Töchterlein von einem unreinen Geist besessen war; sie kam also und warf sich vor ihm nieder –
die Frau war aber eine Griechin (= griechisch redende Heidin), ihrer Herkunft nach eine Syrophönizierin – und bat ihn, er möchte den bösen Geist aus ihrer Tochter austreiben.
Da entgegnete er ihr: „Lass zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das den Kindern zukommende Brot zu nehmen und es den Hündlein hinzuwerfen.“
Sie aber gab ihm zur Antwort: „O doch, Herr! Auch die Hündlein bekommen ja unter dem Tisch von den Brocken der Kinder zu essen.“
Da sagte er zu ihr: „Um dieses Wortes willen gehe heim: der böse Geist ist aus deiner Tochter ausgefahren.“
Als sie nun in ihr Haus zurückkam, traf sie ihr Kind an, wie es ruhig auf dem Bett lag, und der böse Geist war ausgefahren.
Nachdem er dann das Gebiet von Tyrus wieder verlassen hatte, kam er über Sidon an den Galiläischen See (und zwar) mitten in das Gebiet der Zehn-Städte.
Da brachten sie einen Tauben zu ihm, der kaum lallen konnte, und baten ihn, er möchte ihm die Hand auflegen.
So nahm er ihn denn von der Volksmenge weg abseits, legte ihm, als er mit ihm allein war, seine Finger in die Ohren, benetzte sie mit Speichel und berührte ihm die Zunge;
nachdem er dann zum Himmel aufgeblickt hatte, seufzte er und sagte zu ihm: „Effatha!“, das heißt (übersetzt) „Tu dich auf!“
Da taten sich seine Ohren auf, die Gebundenheit seiner Zunge löste sich, und er redete richtig.
Jesus gebot ihnen dann ernstlich, dass sie niemand etwas davon sagen sollten; aber je mehr er es ihnen gebot, um so mehr und um so eifriger verbreiteten sie die Kunde;
und sie gerieten vor Staunen ganz außer sich und sagten: „Er hat alles wohl gemacht, auch die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden!“
Querverweise zu Markus 7,24 Mk 7,24
Jesus ging dann von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Sidon zurück.
Da kam eine kanaanäische Frau aus jenem Gebiet her und rief ihn laut an: „Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem bösen Geist schlimm geplagt!“
Er antwortete ihr aber kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten ihn: „Fertige sie doch ab! Sie schreit ja hinter uns her!“
Er aber antwortete: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (Mt 10,6) gesandt.“
Sie aber kam, warf sich vor ihm nieder und bat: „Herr, hilf mir!“
Doch er erwiderte: „Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündlein hinzuwerfen.“
Darauf sagte sie: „O doch, Herr! Die Hündlein bekommen ja auch von den Brocken zu essen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“
Da antwortete ihr Jesus: „O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du es wünschest!“ Und ihre Tochter wurde von dieser Stunde an gesund.
und Jerusalem, aus Idumäa und dem Ostjordanlande und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen die Leute auf die Kunde von allen seinen Taten in großen Scharen zu ihm.
Als er dann nach einiger Zeit wieder nach Kapernaum heimgekommen war und die Kunde sich verbreitet hatte, dass er im Hause (= daheim) sei,
Kanaan aber hatte zu Söhnen Sidon, seinen Erstgeborenen, und Heth,
Jesus zog sich dann mit seinen Jüngern an den See zurück, und eine große Volksmenge aus Galiläa begleitete ihn; auch aus Judäa
so dass das Gebiet der Kanaaniter von Sidon in der Richtung auf Gerar bis Gaza, dann in der Richtung auf Sodom und Gomorrha, Adma und Zeboim bis Lesa reichte.
Da sagte er zu ihnen: „Kommt ihr für euch allein (mit mir) abseits an einen einsamen Ort und ruht dort ein wenig aus!“ Denn die Zahl der Leute, die da kamen und gingen, war groß, so dass sie (d.h. die Apostel) nicht einmal Zeit zum Essen hatten.
Sebulon wird bis hin zum Meeresstrand wohnen, und zwar am Gestade der Schiffe, und mit dem Rücken wird er sich an Sidon lehnen.
So fuhren sie denn im Boot in eine einsame Gegend, um für sich allein zu sein;
Ebron, Rehob, Hammon und Kana bis zu der großen Stadt Sidon;
Er wird nicht schreien noch lärmen und seine Stimme nicht auf der Straße hören lassen;
dann zieht die Grenze mit veränderter Richtung nach Rama und bis zu der festen Stadt Tyrus, sodann mit veränderter Richtung nach Hossa und endet am Meer. Mahaleb, Aksib,
Als er dann in das Haus (= nach Hause) gekommen war, traten die Blinden zu ihm heran, und Jesus fragte sie: „Glaubt ihr, dass ich (euch) dies zu tun vermag?“ Sie antworteten ihm: „Ja, Herr!“
Ausspruch über Tyrus: Jammert, ihr Tharsisschiffe! Denn verwüstet ist sie (d.h. eure Stadt): kein Haus ist mehr vorhanden, keine Einfahrt mehr möglich! Bei der Fahrt vom Lande der Kitthäer her ist ihnen die Kunde zugegangen.
Verstummet, ihr Bewohner der Meeresgestade, Kaufleute von Sidon, Meerbefahrer, die dich bisher angefüllt haben!
Auf weiter Flut war das Getreide des Sichor, die Ernte des Nilflusses ihr Gewinn, und sie wurde zum Stapelplatz der Völker.
Schäme dich, Sidon! Denn das Meer, das Bollwerk am Meer, spricht klagend: „Ich bin nicht Mutter geworden und habe keine Kinder geboren, keine Jünglinge großgezogen, keine Jungfrauen hochgebracht!“
Ebenso sind auch die guten Werke offenkundig, und die, bei denen das nicht der Fall ist, können (auf die Dauer) doch nicht verborgen bleiben.
und hat geboten: „Du sollst hinfort nicht mehr frohlocken, du geschändete, jungfräuliche (= bisher unbezwungene) Bevölkerung von Sidon! Mache dich auf, ziehe (oder: fahre) zu den Kitthäern (= nach Cypern) hinüber: auch dort wird dir keine Ruhe gewährt werden!
„Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus: ‚So hat Gott der HERR gesprochen: Weil dein Sinn hoch hinaus wollte und du gesagt hast: Ein Gott bin ich, einen Göttersitz bewohne ich mitten im Meer! – während du doch nur ein Mensch bist und kein Gott –, und weil du dich in deinem Herzen dünktest wie ein Gott –
„Menschensohn, richte deine Blicke gegen Sidon und weissage gegen es
mit folgenden Worten: ‚So hat Gott der HERR gesprochen: Nunmehr will ich an dich (= gegen dich vorgehen), Sidon, und will meine Macht in deiner Mitte (oder: an dir) erweisen, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich Strafgerichte an dir vollziehe und mich als den Heiligen an dir erweise.