Wie schön sind deine Füße (oder: Schritte) in den Schuhen, du Fürstenkind! Die Wölbungen deiner Hüften sind wie Halsgeschmeide, ein Werk von Künstlerhand;
dein Schoß eine runde (oder: verschlossene) Schale, der nie der Mischtrank fehlen darf; dein Leib ein Weizenhaufen, umsäumt von Lilien.
Deine Brüste sind gleich einem Zwillingspaar junger Gazellen;
dein Hals wie ein Turm von Elfenbein, deine Augen wie die Teiche von Hesbon am volksbelebten Tor; deine Nase wie der Libanonturm, der nach Damaskus schaut;
dein Haupt droben wie der Karmel und das herabwallende Haar deines Hauptes wie dunkler Purpur: ein König liegt gefangen in den Locken (oder: Schlingen)!
Wie bist du so schön und so hold, du Geliebte, du Wonnevolle!
Dein Wuchs da gleicht einer Palme und deine Brüste den Datteltrauben.
Ich dachte: Ersteigen will ich die Palme, ihre Fruchtrispen ergreifen; dann sollen deine Brüste mir sein wie Trauben am Weinstock und dein Atem süß wie der Duft von Äpfeln
und dein Mund wie der köstlichste Wein, der meinem Gaumen glatt eingeht und mir über die Lippen und Zähne sanft hinfließt.
Ich gehöre meinem Geliebten, und nach mir sehnt sich sein Herz!
Komm, mein Geliebter, lass uns aufs Feld hinausgehen, in den Dörfern übernachten!
Frühmorgens brechen wir nach den Weinbergen auf, wollen nachsehen, ob der Weinstock sprosst, ob die Blüten sich erschließen, die Granaten blühen: dort will ich dir meine Liebe schenken.
Die Liebesäpfel duften süß, und über unsrer Tür sind köstliche Früchte jeder Art, heurige und jährige: für dich, mein Geliebter, hab’ ich sie aufbewahrt.
Querverweise zu Hohelied 7,3 Hld 7,3
Deine Brüste sind gleich einem Zwillingspaar junger Gazellen, die unter den Lilien (oder: auf Lilienauen) weiden.
Deine Zähne sind wie eine Herde Mutterschafe, die der Schwemme (= dem Bade) entsteigen, allesamt zwillingsträchtig und keins von ihnen ist kinderlos.