Du Gott der Rache, o HERR, du Gott der Rache, erscheine!
Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Stolzen nach ihrem Tun!
Wie lange noch sollen die Gottlosen, HERR, wie lange noch sollen die Gottlosen jubeln,
sollen sie geifern und trotzige Reden führen, alle Übeltäter stolz sich brüsten?
Dein Volk, o HERR, zertreten sie und bedrücken dein Erbe (= Eigentumsvolk);
sie erwürgen Witwe und Fremdling und morden die Waisen
und sagen (oder: denken) dabei: „Nicht sieht es der HERR“ oder: „Nicht merkt es der Gott Jakobs.“
Nehmt Verstand an, ihr Unvernünftigen im Volk, und ihr Toren: wann wollt ihr Einsicht gewinnen?
Der das Ohr gepflanzt, der sollte nicht hören? Der das Auge gebildet, der sollte nicht sehen?
Der die Völker erzieht, der sollte nicht strafen, er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?
Der HERR kennt wohl die Gedanken der Menschen, dass nur ein Hauch (= Nichts) sie sind.
Wohl dem Manne, den du, HERR, in Zucht nimmst, und den du aus deinem Gesetz belehrst,
damit er sich Ruhe verschaffe vor Unglückstagen, bis (oder: während) dem Frevler die Grube man gräbt!
Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen und sein Erbe (V.5) nicht verlassen;
denn Recht muss doch Recht bleiben, und ihm werden alle redlich Gesinnten sich anschließen.
Wer leistet mir Beistand gegen die Bösen? Wer tritt für mich ein gegen die Übeltäter?
Wäre der HERR nicht mein Helfer gewesen, so wohnte meine Seele wohl schon im stillen Land.
Sooft ich dachte: „Mein Fuß will wanken“, hat deine Gnade, HERR, mich immer gestützt;
bei der Menge meiner Sorgen in meiner Brust haben deine Tröstungen mir das Herz erquickt.
Sollte verbündet dir sein der Richterstuhl des Unheils, der Verderben schafft durch Gesetzesverdrehung?
Sie tun sich ja zusammen gegen das Leben des Gerechten und verurteilen unschuldig Blut.
Doch der HERR ist mir zur festen Burg geworden, mein Gott zu meinem Zufluchtsfelsen;
er lässt ihren Frevel auf sie selber fallen und wird sie ob ihrer Bosheit vertilgen: ja vertilgen wird sie der HERR, unser Gott.
Querverweise zu Psalm 94,17 Ps 94,17
Man hat mich hart gestoßen, damit ich fallen sollte, doch der HERR hat mir geholfen.
Blicke her, erhöre mich, HERR, mein Gott, lass die Augen mir wieder leuchten, dass zum Tode ich nicht entschlafe!
Ein Wallfahrtslied (oder Stufenlied? vgl. Ps 120) von David. „Wäre der HERR nicht für uns gewesen“ – so bekenne Israel! –,
HERR, lass mich nicht enttäuscht werden, denn ich rufe dich an! Lass die Frevler enttäuscht werden, lass sie, zum Schweigen gebracht, in die Unterwelt fahren!
„wäre der HERR nicht für uns gewesen, als Menschen sich gegen uns erhoben:
Nicht die Toten preisen den HERRN und keiner, der ins stille Land gefahren.
Ein Wallfahrtslied (oder Stufenlied? vgl. Ps 120). Die auf den HERRN vertrauen, die gleichen dem Berge Zion, der nicht wankt, der in Ewigkeit feststeht.
Blick’ ich nach rechts und halte Umschau: ach, da ist keiner, der mich versteht (oder: kennt)! Verschlossen ist mir jede Zuflucht: niemand fragt nach mir!
Ich schreie, HERR, zu dir, ich sage: „Du bist meine Zuflucht, mein Anteil im Lande der Lebenden!“
Wisset wohl: es kommt die Stunde, ja sie ist schon da, dass ihr euch zerstreuen werdet, ein jeder in das Seine (= in seinen Wohnort), und ihr mich allein lassen werdet. Und doch bin ich (alsdann) nicht allein, denn der Vater ist bei mir.
Wir möchten euch nämlich, liebe Brüder, über die Trübsal, die uns in der Provinz Asien betroffen hat, nicht in Unkenntnis lassen, dass nämlich das Leid so übergewaltig, so unerträglich schwer auf uns gelastet hat, dass wir sogar unser Leben verloren gaben;
ja, wir selber hatten es schon für ausgemacht gehalten, dass wir sterben müssten; wir sollten eben lernen, unser Vertrauen nicht auf uns selbst zu setzen, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt.
Er hat uns denn auch aus einer so großen Todesgefahr errettet und wird uns auch fernerhin erretten; auf ihn setzen wir unsere Hoffnung, dass er uns auch in Zukunft erretten wird,
Bei meiner ersten Verteidigung (vor Gericht) hat mir niemand zur Seite gestanden, sondern alle haben mich im Stich gelassen: möge es ihnen (von Gott) nicht angerechnet werden!
Doch der Herr ist mir beigestanden und hat mir Kraft verliehen, damit durch mich die Verkündigung (der Heilsbotschaft) zum Abschluss gebracht (oder: vollkommen ausgerichtet) würde und alle Heiden sie zu hören bekämen; so bin ich denn aus dem Löwenrachen glücklich errettet worden.