Da nahm Bildad von Suah das Wort und sagte:
„Wie lange noch willst du solche Reden führen, und wie lange noch sollen die Worte deines Mundes als Sturmwind daherfahren?
Beugt Gott etwa das Recht, oder verdreht der Allmächtige die Gerechtigkeit?
Nur wenn (oder: weil) deine Kinder gegen ihn gesündigt hatten, hat er sie die Folge ihrer Übertretung tragen lassen.
Wenn du aber Gott ernstlich suchst und zum Allmächtigen flehst,
wenn du dabei unsträflich und rechtschaffen bist: ja, dann wird er zu deinem Heil erwachen und deine Wohnung als eine Stätte der Gerechtigkeit (oder: als eine dir gebührende Stätte) wiederherstellen.
Da wird dann dein vormaliger Glücksstand klein erscheinen gegenüber der Größe deiner nachmaligen Lage.“
„Denn befrage nur das frühere Geschlecht und achte auf das, was ihre Väter erforscht haben!
Denn wir sind nur von gestern her und wissen nichts, weil unsere Tage nur ein Schatten auf Erden sind;
sie aber werden dich sicherlich belehren, werden dir’s sagen und aus der Tiefe ihrer Einsicht die Worte hervorgehen lassen:
‚Schießt Schilfrohr auf, wo kein Sumpf ist? Wächst Riedgras ohne Wasser auf?
Noch steht es in frischem Triebe, ist noch nicht reif zum Schnitt, da verdorrt es schon vor allem andern Gras.
So ergeht es auch allen, die Gott vergessen, und so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte;
denn seine Zuversicht setzt er auf Sommerfäden, und das, worauf er vertraut, ist ein Spinngewebe.
Er lehnt sich an sein Haus, doch es hält nicht stand; er klammert sich fest daran, doch es bleibt nicht stehen.
Er strotzt von Saft auch in der Sonnenglut, und seine Schösslinge breiten sich über seinen Garten aus;
(sogar) um Steingeröll schlingen sich seine Wurzeln, und in Steingemäuer bohren sie sich hinein;
wenn aber er (d.h. Gott) ihn von seiner Stätte wegreißt, so verleugnet diese ihn: Ich habe dich nie gesehen!
Siehe, das ist die Freude, die er von seinem Lebenswege hat, und aus dem Boden sprossen wieder andere auf.‘“
„Nein, Gott verwirft den Frommen nicht und reicht keinem Frevler die Hand.
Während er dir den Mund wieder mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit lautem Jubel,
werden deine Widersacher mit Schande bedeckt dastehen, und das Zelt der Frevler wird verschwunden sein.“
Querverweise zu Hiob 8,3 Hiob 8,3
‚Kann wohl ein Mensch gerecht vor Gott sein oder ein Sterblicher rein vor seinem Schöpfer?
Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Und könnte es uns nützen, dass wir ihn mit Bitten angehen?‘“
„Gewiss, ich weiß, dass es sich so verhält, und wie könnte ein Mensch Gott gegenüber recht behalten?
Sehen müssten seine eigenen Augen das Verderben, und er selbst sollte von der Zornglut des Allmächtigen trinken!
Ist es wohlgetan von dir, dass du gewaltsam verfährst, dass du das Gebilde deiner Hände verwirfst, während du zu den Anschlägen der Frevler dein Licht leuchten lässt?
Darum hört mich an, ihr einsichtsvollen Männer! Fern bleibe der Vorwurf von Gott, dass er Frevel verübe, und vom Allmächtigen, dass er Unrecht tue!
Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm und lässt es jedem nach seinem Lebenswandel ergehen.
Ja wahrlich, Gott handelt nicht frevelhaft, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.
„Seht: schreie ich über Gewalttat, so finde ich keine Erhörung; rufe ich um Hilfe, so gibt es keinen Rechtsspruch.
Jawohl: auf eitles Klagen hört Gott nicht, sondern der Allmächtige lässt es unbeachtet.
Denn Hiob hat behauptet: ‚Ich bin gerecht (oder: im Recht), aber Gott hat mir mein Recht vorenthalten;
„Hadern will der Tadler mit dem Allmächtigen? Der Ankläger Gottes gebe Antwort darauf!“
Ja wahrlich, Gott handelt nicht frevelhaft, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.
und preisen die Stärke des Königs, der da liebt das Recht. Du hast gerechte Ordnung fest gegründet, Recht und Gerechtigkeit hast du in Jakob hergestellt.
Kann auch, wer das Recht hasst, ein Gemeinwesen leiten? Oder willst du den Allgerechten verdammen,
ihn, der zum Könige sagt: ‚Du Nichtswürdiger!‘ und zu den Hochgestellten: ‚Du Bösewicht!‘,
ihn, der die Person der Fürsten (oder: Großen) nicht ansieht und den Vornehmen nicht vor dem Geringen bevorzugt, weil sie ja alle das Werk seiner Hände sind.
Sie sangen das Lied Moses, des Knechtes Gottes (2.Mose 15,1-19), und das Lied des Lammes mit den Worten: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker!
Willst du wirklich mein Recht zunichte machen, mich schuldig sprechen, damit du als gerecht dastehst (= recht behältst)?“
Und ich hörte den Altar (d.h. eine Stimme vom Altar her) sagen: „Ja, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte!“
Fern sei es von dir, so zu handeln, die Gerechten zusammen mit den Gottlosen ums Leben zu bringen, so dass es den Gerechten ebenso ergeht wie den Gottlosen: das sei fern von dir! Der Richter der ganzen Erde muss doch Gerechtigkeit üben!“
Er ist ein Fels, vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht; ein Gott der Treue und ohne Falsch, gerecht und wahrhaftig ist er.
Darum möge ein Schrecken (= heilige Scheu) vor dem HERRN in euch wohnen! Gebt auf das, was ihr tut, wohl acht! Denn bei dem HERRN, unserm Gott, findet sich weder Ungerechtigkeit noch Ansehen der Person und keine Bestechlichkeit.“
Wenn ihr nun sagt: ‚Das Verfahren des Herrn ist nicht das richtige!‘, so hört doch, ihr vom Hause Israel! Sollte wirklich mein Verfahren nicht das richtige sein? Ist nicht vielmehr euer Verfahren unrichtig?
Freilich sagen deine Volksgenossen: ‚Das Verfahren des Herrn ist nicht das richtige!‘, während doch ihr eigenes Verfahren nicht das richtige ist.
Und ob ihr auch behauptet, das Verfahren des Herrn sei nicht das richtige, so werde ich doch jeden von euch nach seinem Wandel richten, Haus Israel!“
Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stützen, Gnade und Treue gehen vor dir her.
Darum ist der HERR auf das Unheil bedacht gewesen und hat es über uns kommen lassen; denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er vollführt; wir aber haben auf seine Stimme (= Weisungen) nicht geachtet.
Mit deinem Starrsinn und unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes,
Nimmermehr! Es bleibt vielmehr dabei: Gott ist wahrhaftig, ob auch jeder Mensch ein Lügner ist (Ps 116,11), wie es in der Schrift heißt (Ps 51,6): „Du sollst in deinen Worten (oder: Urteilssprüchen) als gerecht erfunden werden und Sieger bleiben, wenn man mit dir rechtet.“
Wenn aber so unsere Ungerechtigkeit die Gerechtigkeit Gottes erweist (oder: in um so helleres Licht stellt), was sollen wir daraus folgern? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er seinen Zorn (oder: sein Zorngericht) verhängt? – ich rede da nach gewöhnlicher Menschenweise. –
Nimmermehr! Wie sollte Gott sonst wohl Richter der ganzen Welt sein können?