24:2 Da nun Saul wiederkam von den Philistern, ward ihm gesagt: Siehe, David ist in der Wüste Engedi.
3 Und Saul nahm dreitausend junger Mannschaft aus ganz Israel und zog hin, David samt seinen Männern zu suchen auf den Felsen der Gemsen.
4 Und da er kam zu den Schafhürden am Wege, war daselbst eine Höhle, und Saul ging hinein seine Füße zu decken. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle.
5 Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, davon der HErr dir gesagt hat: „Siehe, ich will deinen Feind in deine Hände geben, dass du mit ihm tust, was dir gefällt.“ Und David stand auf und schnitt leise einen Zipfel vom Rock Sauls.
6 Aber darnach schlug ihm sein Herz, dass er den Zipfel Sauls hatte abgeschnitten,
7 und er sprach zu seinen Männern: Das lasse der HErr ferne von mir sein, dass ich das tun sollte und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des HErrn; denn er ist der Gesalbte des HErrn.
8 Und David wies seine Männer von sich mit den Worten und ließ sie nicht sich wider Saul auflehnen. Da aber Saul sich aufmachte aus der Höhle und ging des Weges,
9 machte sich darnach David auch auf und ging aus der Höhle und rief Saul hintennach und sprach: Mein Herr König! Saul sah hinter sich. Und David neigte sein Antlitz zur Erde und fiel nieder
10 und sprach zu Saul: Warum gehorchst du der Menschen Wort, die da sagen: David sucht dein Unglück?
11 Siehe, heutigestages sehen deine Augen, dass dich der HErr heute hat in meine Hände gegeben in der Höhle, und es ward gesagt, dass ich dich sollte erwürgen. Aber es ward dein verschont; denn ich sprach: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des HErrn.
12 Mein Vater, siehe doch den Zipfel von deinem Rock in meiner Hand, dass ich dich nicht erwürgen wollte, da ich den Zipfel von deinem Rock schnitt. Erkenne und sieh, dass nichts Böses in meiner Hand ist noch keine Übertretung. Ich habe auch an dir nicht gesündigt, und du jagst meine Seele, dass du sie wegnehmest.
13 Der HErr wird Richter sein zwischen mir und dir und mich an dir rächen; aber meine Hand soll nicht über dir sein.
14 Wie man sagt nach dem alten Sprichwort: „Von Gottlosen kommt Untugend.“ Aber meine Hand soll nicht über dir sein.
15 Wem ziehst du nach, König von Israel? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzigen Floh.
16 Der HErr sei Richter und richte zwischen mir und dir und sehe darein und führe meine Sache aus und rette mich von deiner Hand.
17 Als nun David solche Worte zu Saul hatte ausgeredet, sprach Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul hob auf seine Stimme und weinte
18 und sprach zu David: Du bist gerechter denn ich: du hast mir Gutes bewiesen; ich aber habe dir Böses bewiesen;
19 und du hast mir heute angezeigt, wie du Gutes an mir getan hast, dass mich der HErr hatte in deine Hände beschlossen und du mich doch nicht erwürgt hast.
20 Wie sollte jemand seinen Feind finden und ihn lassen einen guten Weg gehen? Der HErr vergelte dir Gutes für diesen Tag, wie du an mir getan hast.
21 Nun siehe, ich weiß, dass du König werden wirst, und das Königreich Israel wird in deiner Hand bestehen:
22 so schwöre mir nun bei dem HErrn, dass du nicht ausrottest meinen Samen nach mir und meinen Namen nicht austilgest von meines Vaters Hause.
23 Und David schwur Saul. Da zog Saul heim; David aber mit seinen Männern machte sich hinauf auf die Berghöhe.
Querverweise zu 1. Samuel 24,9 1Sam 24,9
So höre doch nun mein Herr, der König, die Worte seines Knechtes: Reizt dich der HErr wider mich, so lasse man ihn ein Speisopfer riechen; tun’s aber Menschenkinder, so seien sie verflucht vor dem HErrn, dass sie mich heute verstoßen, dass ich nicht hafte in des HErrn Erbteil, und sprechen: Gehe hin, diene anderen Göttern!
Du sollst kein Verleumder sein unter deinem Volk. Du sollst auch nicht stehen wider deines Nächsten Blut; denn ich bin der HErr.
Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich; ich mag den nicht, der stolze Gebärde und hohen Mut hat.
Ihre Führer müssen gestürzt werden über einen Fels; so wird man dann meine Rede hören, dass sie lieblich sei.
Ein verkehrter Mensch richtet Hader an, und ein Verleumder macht Freunde uneins.
Ein Böser achtet auf böse Mäuler, und ein Falscher gehorcht gern schädlichen Zungen.
Die Worte des Verleumders sind Schläge und gehen einem durchs Herz.
Der Nordwind bringt Ungewitter, und die heimliche Zunge macht saures Angesicht.
Wenn nimmer Holz da ist, so verlischt das Feuer; und wenn der Verleumder weg ist, so hört der Hader auf.
Wie die Kohlen eine Glut und Holz ein Feuer, also facht ein zänkischer Mann Hader an.
Die Worte des Verleumders sind wie Schläge, und sie gehen durchs Herz.
Eine falsche Zunge hasst den, der sie straft; und ein Heuchelmaul richtet Verderben an.
Ein Herr, der zu Lügen Lust hat, des Diener sind alle gottlos.
Gib auch nicht Acht auf alles, was man sagt, dass du nicht hören müssest deinen Knecht dir fluchen.
Denn dein Herz weiß, dass du anderen auch oftmals geflucht hast.
Und die Zunge ist auch ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Also ist die Zunge unter unseren Gliedern und befleckt den ganzen Leib und zündet an allen unseren Wandel, wenn sie von der Hölle entzündet ist.