Und der HErr antwortete Hiob und sprach:
Will mit dem Allmächtigen rechten der Haderer? Wer Gott tadelt, soll’s der nicht verantworten?
Hiob aber antwortete dem HErrn und sprach:
Siehe, ich bin zu leichtfertig gewesen; was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.
Ich habe einmal geredet, und will nicht antworten; zum andernmal will ich’s nicht mehr tun.
Und der HErr antwortete Hiob aus dem Wetter und sprach:
Gürte wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, lehre mich!
Solltest du mein Urteil zunichte machen und mich verdammen, dass du gerecht seist?
Hast du einen Arm wie Gott, und kannst mit gleicher Stimme donnern, wie er tut?
Schmücke dich mit Pracht und erhebe dich; ziehe Majestät und Herrlichkeit an!
Streue aus den Zorn deines Grimmes; schaue an die Hochmütigen, wo sie sind, und demütige sie!
Ja, schaue die Hochmütigen, wo sie sind, und beuge sie; und zermalme die Gottlosen, wo sie sind!
Verscharre sie miteinander in die Erde und versenke ihre Pracht ins Verborgene,
so will ich dir auch bekennen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.
Siehe da den Behemoth, den ich neben dir gemacht habe; er frisst Gras wie ein Ochse.
Siehe, seine Kraft ist in seinen Lenden und sein Vermögen in den Sehnen seines Bauches.
Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.
Seine Knochen sind wie eherne Röhren; seine Gebeine sind wie eiserne Stäbe.
Er ist der Anfang der Wege Gottes; der ihn gemacht hat, der gab ihm sein Schwert.
Die Berge tragen ihm Kräuter, und alle wilden Tiere spielen daselbst.
Er liegt gern im Schatten, im Rohr und im Schlamm verborgen.
Das Gebüsch bedeckt ihn mit seinem Schatten, und die Bachweiden umgeben ihn.
Siehe, er schluckt in sich den Strom und achtet’s nicht groß; lässt sich dünken, er wolle den Jordan mit seinem Munde ausschöpfen.
Fängt man ihn wohl vor seinen Augen und durchbohrt ihm mit Stricken seine Nase?
Querverweise zu Hiob 40,6 Hiob 40,6
Und der HErr antwortete Hiob aus dem Wetter und sprach:
Unser Gott kommt und schweigt nicht. Fressend Feuer geht vor ihm her und um ihn her ein großes Wetter.
Er ruft Himmel und Erde, dass er sein Volk richte:
Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berge, den man anrühren konnte und der mit Feuer brannte, noch zu dem Dunkel und Finsternis und Ungewitter
noch zu dem Hall der Posaune und zur Stimme der Worte, da sich weigerten, die sie hörten, dass ihnen das Wort ja nicht gesagt würde;
denn sie mochten’s nicht ertragen, was da gesagt ward: „Und wenn ein Tier den Berg anrührt, soll es gesteinigt oder mit einem Geschoss erschossen werden“;
Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen.
So nun das alles soll zergehen, wie sollt ihr denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen,
dass ihr wartet und eilet zu der Zukunft des Tages des Herrn, an welchem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden!