Und Hiob hob abermals an seine Sprüche und sprach:
O dass ich wäre wie in den vorigen Monden, in den Tagen, da mich Gott behütete;
da seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich bei seinem Licht in der Finsternis ging;
wie ich war in der Reife meines Lebens, da Gottes Geheimnis über meiner Hütte war;
da der Allmächtige noch mit mir war und meine Kinder um mich her;
da ich meine Tritte wusch in Butter und die Felsen mir Ölbäche gossen;
da ich ausging zum Tor in der Stadt und mir ließ meinen Stuhl auf der Gasse bereiten;
da mich die Jungen sahen und sich versteckten, und die Alten vor mir aufstanden;
da die Obersten aufhörten zu reden und legten ihre Hand auf ihren Mund;
da die Stimme der Fürsten sich verkroch und ihre Zunge an ihrem Gaumen klebte!
Denn wessen Ohr mich hörte, der pries mich selig; und wessen Auge mich sah, der rühmte mich.
Denn ich errettete den Armen, der da schrie, und den Waisen, der keinen Helfer hatte.
Der Segen des, der verderben sollte, kam über mich; und ich erfreute das Herz der Witwe.
Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog wie einen Rock; und mein Recht war mein fürstlicher Hut.
Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß.
Ich war ein Vater der Armen; und die Sache des, den ich nicht kannte, die erforschte ich.
Ich zerbrach die Backenzähne des Ungerechten und riss den Raub aus seinen Zähnen.
Ich gedachte: „Ich will in meinem Nest ersterben und meiner Tage viel machen wie Sand.“
Meine Wurzel war aufgetan dem Wasser, und der Tau blieb über meinen Zweigen.
Meine Herrlichkeit erneute sich immer an mir, und mein Bogen ward immer stärker in meiner Hand.
Sie hörten mir zu und schwiegen und warteten auf meinen Rat.
Nach meinen Worten redete niemand mehr, und meine Rede troff auf sie.
Sie warteten auf mich wie auf den Regen und sperrten ihren Mund auf als nach dem Spätregen.
Wenn ich mit ihnen lachte, wurden sie nicht zu kühn darauf; und das Licht meines Angesichts machte mich nicht geringer.
Wenn ich zu ihrem Geschäft wollte kommen, so musste ich obenan sitzen und wohnte wie ein König unter Kriegsknechten, da ich tröstete, die Leid trugen.
Querverweise zu Hiob 29,18 Hiob 29,18
7 Ich aber sprach, da mir’s wohl ging: Ich werde nimmermehr darniederliegen.
und wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingeführt werden zu ihrer Zeit.
13 Du hast gesagt ich will dir wohltun und deinen Samen machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor der Menge.
8 Denn, HErr, durch dein Wohlgefallen hattest du meinen Berg stark gemacht; aber da du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.
Und Hiob lebte nach diesem hundertvierzig Jahre, dass er sah Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Glied.
Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, also dass er aufhörte zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.
Die du jetzt auf dem Libanon wohnest und in Zedern nistest, wie schön wirst du sehen, wenn dir Schmerzen und Wehen kommen werden wie einer in Kindsnöten!
Und Hiob starb alt und lebenssatt.
Dein Trotz und deines Herzens Hochmut hat dich betrogen, weil du in Felsenklüften wohnst und hohe Gebirge innehast. Wenn du denn gleich dein Nest so hoch machtest wie der Adler, dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der HErr.
Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.“
Wenn du gleich in die Höhe führest wie ein Adler und machtest dein Nest zwischen den Sternen, dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der HErr.
Weh dem, der da geizet zum Unglück seines Hauses, auf dass er sein Nest in die Höhe lege, dass er dem Unfall entrinne!