Ausspruch über Tyrus.
Heult, ihr Tarsis-Schiffe! Denn Tyrus ist verwüstet, ist ohne Haus, ohne Eingehenden {Eig. ohne Eintritt.}. Vom Land der Kittäer {Hebr. Kittim: Bezeichnung für Zypern u. seine Bewohner, dann auch für die Insel- u. Küstenbewohner des Mittelmeers.} her ist es ihnen kundgeworden.
Verstummt, ihr Bewohner des Küstenlandes! Sidonische Kaufleute, die das Meer befahren, füllten dich;
und auf großen Wassern war die Saat des Sichor {Hebr. Schichor: Trüber Fluss (hier u. in Jer 2,18 eine Bezeichnung für den Nil).}, die Ernte des Nil ihr Ertrag; und sie war die Erwerbsquelle {A.ü. der Markt, o. Handelsplatz.} der Nationen.
Sei beschämt, Sidon! Denn das Meer spricht, des Meeres Festung {D.i. Tyrus.}, und sagt: Ich habe keine Wehen gehabt und nicht geboren und keine Jünglinge großgezogen noch Jungfrauen auferzogen.
Sobald die Nachricht nach Ägypten kommt, werden sie zittern bei der Nachricht von Tyrus.
Fahrt hinüber nach Tarsis; heult, ihr Bewohner des Küstenlandes!
Ist das eure frohlockende Stadt, deren Ursprung von den Tagen der Vorzeit ist, die ihre Füße tragen, um in der Ferne zu weilen?
Wer hat dies beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Vornehmsten der Erde waren?
Der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, um den Stolz jeder Pracht zu entweihen, um alle Vornehmen der Erde verächtlich zu machen.
Überflute dein Land wie der Nil, Tochter Tarsis! Es gibt keinen Gürtel {O. keine Werft (viell. Hafen).} mehr.
Er {D.i. der HERR.} hat seine Hand über das Meer ausgestreckt, hat Königreiche in Beben versetzt; der HERR hat über Kanaan {D.i. Phönizien.} geboten, seine Festungen zu zerstören.
Und er sprach: Du sollst nicht mehr frohlocken, du geschändete Jungfrau, Tochter {Eig. du geschändete jungfräuliche Tochter.} Sidon! Mach dich auf nach Kittim {Hebr. Kittim: Bezeichnung für Zypern u. seine Bewohner, dann auch für die Insel- u. Küstenbewohner des Mittelmeers.}, fahre hinüber! Auch dort wird dir keine Ruhe werden.
Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk, das nicht war (Assur hat es den Bewohnern der Wüste zugewiesen {Eig. festgesetzt.}), richtet seine Belagerungstürme auf, schleift dessen Paläste, macht es {O. Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk ist nicht mehr; Assur hat es den Wüstentieren zugewiesen. Sie richteten … auf, schleiften dessen Paläste; er macht es …} zu einem Trümmerhaufen.
Heult, ihr Tarsis-Schiffe! Denn eure Festung ist verwüstet.
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird Tyrus siebzig Jahre vergessen werden, gleich den Tagen eines Königs. Am Ende von siebzig Jahren wird es Tyrus ergehen gemäß dem Lied von der Hure:
„Nimm die Laute, geh umher in der Stadt, vergessene Hure! Spiel, so gut du kannst, sing Lied auf Lied, damit man sich an dich erinnert.“
Denn es wird geschehen am Ende von siebzig Jahren, da wird der HERR sich Tyrus zuwenden; und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen und wird Hurerei treiben mit allen Königreichen der Erde auf der Fläche des Erdbodens.
Und ihr Erwerb und ihr Hurenlohn wird dem HERRN heilig sein; er wird nicht aufgehäuft und nicht aufbewahrt werden; sondern ihr Erwerb wird für die sein, die vor dem HERRN wohnen, damit sie essen bis zur Sättigung und prächtig gekleidet seien.
Querverweise zu Jesaja 23,14 Jes 23,14
Ausspruch über Tyrus.Heult, ihr Tarsis-Schiffe! Denn Tyrus ist verwüstet, ist ohne Haus, ohne Eingehenden {Eig. ohne Eintritt.}. Vom Land der Kittäer {Hebr. Kittim: Bezeichnung für Zypern u. seine Bewohner, dann auch für die Insel- u. Küstenbewohner des Mittelmeers.} her ist es ihnen kundgeworden.
Fahrt hinüber nach Tarsis; heult, ihr Bewohner des Küstenlandes!
Die Tarsis-Schiffe waren deine Karawanen für deinen Tauschhandel. Und du wurdest angefüllt und sehr herrlich im Herzen der Meere.
Deine Ruderer führten dich auf großen Wassern; der Ostwind zerschellte dich im Herzen der Meere.
Deine Güter und deine Waren, deine Tauschwaren, deine Seeleute und deine Steuermänner, die Ausbesserer deiner Lecks und die deine Waren eintauschten, und alle deine Kriegsleute, die in dir sind, samt {Eig. und zwar samt.} deiner ganzen Schar, die in deiner Mitte ist, werden ins Herz der Meere fallen am Tag deines Sturzes.
Vom Getöse des Geschreis deiner Steuermänner werden die Fluren {O. viell. die Küstengegenden.} erbeben.
Und alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle Steuermänner des Meeres, werden aus ihren Schiffen steigen, werden ans Land treten.
Und sie werden ihre Stimme über dich hören lassen und bitterlich schreien; und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen.
Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware {Eig. Schiffsladung.} kauft;
Ware {Eig. Schiffsladung.} von Gold und Silber und wertvollem Stein und Perlen und feinem Leinen und Purpur und Seide und Scharlach {O. Scharlachstoff.}, und alles Thujaholz und jedes Gerät aus Elfenbein und jedes Gerät aus kostbarstem Holz und aus Kupfer und Eisen und Marmor,
und Zimt und Amom {Eine indische Gewürzpflanze, aus der ein wohlriechendes Salböl bereitet wurde.} und Räucherwerk und Salböl und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe, und von Pferden und von Wagen und von Leibeigenen {W. Leibern.}, und Menschenseelen.
Und das Obst der Begierde deiner Seele {A.l. dein Obst der Begierde der Seele.} ist von dir gewichen, und all das Glänzende {Eig. Fette.} und das Prächtige ist dir verloren gegangen {O. vernichtet worden.}, und man wird es nie mehr finden.
Die Kaufleute dieser Dinge, die an ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von fern stehen, weinend und trauernd,
und werden sagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, die bekleidet war mit feinem Leinen und Purpur und Scharlach {O. Scharlachstoff.} und übergoldet mit Gold und Edelgestein {W. wertvollem Stein.} und Perlen {W. Perle.}!
Denn in einer Stunde ist der so große Reichtum verwüstet worden.Und jeder Steuermann und jeder, der an irgendeinen Ort segelt, und Schiffsleute und so viele auf dem Meer beschäftigt sind, standen von fern
und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Welche Stadt ist gleich der großen Stadt?
Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd und sprachen: Wehe, wehe! Die große Stadt, in der alle, die ihre Schiffe auf dem Meer hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden.