Und Hiob antwortete und sprach:
Auch heute ist meine Klage trotzig; seine {W. meine.} Hand lastet schwer auf meinem Seufzen.
O dass ich ihn zu finden wüsste, dass ich kommen könnte bis zu seiner Wohnstätte!
Ich würde meine Rechtssache vor ihm darlegen und meinen Mund mit Beweisgründen füllen.
Ich würde {O. wollte, o. möchte.} die Worte wissen, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde.
Würde er in der Größe seiner Kraft mit mir streiten? Nein, er würde nur acht auf mich haben.
Dort würde ein Rechtschaffener mit ihm rechten, und für immer würde ich meinem Richter entkommen.
Siehe, gehe ich vorwärts, so ist er nicht da, und rückwärts, so bemerke ich ihn nicht;
zur Linken, während er wirkt, so schaue ich ihn nicht; er verhüllt sich {O. biegt ab.} zur Rechten {O. gehe ich nach Osten … nach Westen … nach Norden … nach Süden.}, und ich sehe ihn nicht.
Denn er kennt den Weg, der bei mir ist; prüfte er mich, wie Gold würde ich hervorgehen.
An seinem Schritt hat mein Fuß festgehalten, seinen Weg habe ich bewahrt und bin nicht abgebogen;
vom Gebot seiner Lippen bin ich nicht abgewichen, ich habe die Worte seines Mundes verwahrt, mehr als meinen eigenen Vorsatz.
Doch er bleibt sich gleich {W. er ist als einer.}, und wer kann seinen Sinn ändern {Eig. ihn abbringen.}? Was seine Seele begehrt, das tut er.
Denn er wird vollenden, was über mich bestimmt ist; und dergleichen ist vieles bei ihm.
Darum bin ich bestürzt vor seinem Angesicht; erwäge ich es, so erschrecke ich vor ihm.
Ja, Gott {Hebr. El.} hat mein Herz verzagt gemacht und der Allmächtige mich in Bestürzung versetzt.
Denn nicht wegen der Finsternis bin ich vernichtet, noch weil Dunkelheit mein Angesicht bedeckt hat {W. und wegen meines Angesichts, das die Dunkelheit bedeckt.}.
Querverweise zu Hiob 23,2 Hiob 23,2
O dass mein Kummer doch gewogen würde und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte allzumal!
und dir kundtun die Geheimnisse der Weisheit, dass sie das Doppelte ist an Bestand {O. Wirklichkeit, o. Zuverlässigkeit.}! Dann müsstest du erkennen, dass Gott dir viel von deiner Ungerechtigkeit {O. Schuld.} übersieht {Eig. vergisst.}.
Meine Seele verachtet mein Leben; ich will meiner Klage in mir freien Lauf lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele.
Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit {Eig. Gift.}!
Beständig denkt meine Seele daran und ist niedergebeugt in mir.
Am Tag meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war bei Nacht ausgestreckt und ließ nicht ab {O. erschlaffte nicht.}; meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden.
Ich erinnerte mich an Gott, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. – Sela.
Du hieltest meine Augenlider offen; ich war voller Unruhe und redete nicht.
Ich durchdachte die Tage der Vorzeit, die Jahre der Urzeit.
Ich erinnerte mich an mein Saitenspiel in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und mein Geist forschte.
Wird der Herr auf ewig verwerfen und fortan keine Gunst mehr erweisen?
Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort {D. h. die Zusage, o. Verheißung.} aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht?
Hat Gott {Hebr. El.} vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? – Sela.