Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Und Hiob hob an und sprach:
Es verschwinde {Eig. gehe zugrunde.} der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, die sprach: Ein Knabe ist empfangen!
Jener Tag sei Finsternis! Nicht frage Gott {Hebr. Eloah (so gewöhnlich im Buch Hiob. In Kap. 1,1.5.6.8.9.16.22; 2,1.3. 9.10; 5,8; 20,29; 28,23; 32,2; 34,9; 38,7 steht Elohim).} nach ihm droben, und nicht erglänze über ihm das Licht!
Finsternis und Todesschatten mögen ihn einlösen, Gewölk sich über ihm lagern, Tagesverfinsterungen ihn schrecken!
Jene Nacht – Dunkel ergreife sie; sie freue sich nicht unter den Tagen des Jahres, in die Zahl der Monate komme sie nicht!
Siehe, jene Nacht sei unfruchtbar, es trete kein Jubel in sie ein!
Verwünschen mögen sie die Verflucher des Tages, die fähig {Eig. geschickt.} sind, den Leviatan aufzureizen {Wahrsch. eine Anspielung auf die Magier, die, dem Volksaberglauben zufolge, den Drachen, den Feind der Sonne und des Mondes, anhetzen, so dass er diese verschlingt u. dadurch Sonnen- u. Mondfinsternisse verursacht.}!
Verfinstert seien die Sterne ihrer Dämmerung; sie harre auf Licht, und da sei keines; und nicht schaue sie die {Eig. nicht sehe sie ihre Lust an den.} Wimpern der Morgenröte!
Denn sie hat die Pforte meines Mutterschoßes nicht verschlossen und Mühsal nicht verborgen vor meinen Augen.
Warum starb ich nicht von Mutterleib an, kam aus dem Schoß hervor und verschied?
Weshalb kamen Knie mir entgegen, und wozu Brüste, dass ich sog?
Denn jetzt würde ich liegen und rasten, ich würde schlafen; dann hätte ich Ruhe –
mit Königen und Ratgebern der Erde, die sich verödete Plätze {D. h. jetzt verödete Paläste (o. öde Grabkammern).} erbauten,
oder mit Fürsten, die Gold hatten, die ihre Häuser mit Silber füllten;
oder, wie eine verborgene Fehlgeburt, wäre ich nicht da, wie Kinder, die das Licht nicht erblickt haben.
Dort lassen die Gottlosen ab vom Toben, und dort ruhen die an Kraft Erschöpften,
rasten die Gefangenen allesamt, hören nicht die Stimme des Treibers.
Der Kleine und der Große, dort sind sie gleich {Eig. derselbe.}, und der Knecht ist frei von seinem Herrn.
Warum gibt er dem Mühseligen Licht, und Leben denen, die bitterer Seele sind;
die auf den Tod harren, und er ist nicht da, und die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen;
die sich freuen bis zum Jubel, Wonne haben, wenn sie das Grab finden –
dem Mann, dessen Weg verborgen ist und den Gott eingeschlossen hat ringsum?
Denn vor meinem Brot kommt mein Seufzen, und wie Wasser ergießt sich mein Gestöhn.
Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich, und wovor mir bangte, das kam über mich.
Ich war nicht ruhig, und ich rastete nicht und ruhte nicht, da kam das Toben {O. Ich bin nicht ruhig, und ich raste nicht und ruhe nicht, da kommt neues Toben.}.
Querverweise zu Hiob 3,19 Hiob 3,19
Denn ich weiß es, du willst mich in den Tod zurückführen und in das Versammlungshaus aller Lebendigen.
Man legt sie in den Scheol wie Schafe, der Tod weidet sie; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; und ihre Gestalt wird der Scheol verzehren, fern von ihrer Wohnung {O. ohne dass sie eine Wohnung hat.}.
Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen {O. wegnehmen (wie 1. Mose 5,24).}. – Sela.
Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich die Herrlichkeit seines Hauses vergrößert.
Denn wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit.
Ob er auch seine Seele segnete in seinem Leben – und man wird dich loben, wenn du dir selbst Gutes tust –,
sie wird kommen zum Geschlecht seiner Väter; niemals werden sie das Licht sehen.
Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird.
sowohl Menschensöhne als Männersöhne, Reiche und Arme allesamt!
die auf ihr Vermögen vertrauen und sich der Größe ihres Reichtums rühmen?
Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld {W. seine Sühne.} geben
(denn kostbar ist die Erlösung ihrer Seele, und er muss davon abstehen auf ewig),
dass er für immer fortlebe, die Grube nicht sehe.
Denn er sieht, dass die Weisen sterben, dass der Tor und der Unvernünftige miteinander umkommen und anderen ihr Vermögen lassen.
Kein Mensch hat Macht {W. ist Macht gebietend.} über den Wind {O. Geist.}, den Wind {O. Geist.} zurückzuhalten; und niemand hat Macht {W. ist Macht gebietend.} über den Tag des Todes; und keine Entlassung gibt es im Krieg; und die Gottlosigkeit wird den nicht retten, der sie verübt {Eig. wird ihren Herrn nicht retten.}.
Auch fürchten sie {D. h. die alt gewordenen Menschen.} sich vor der Höhe, und Schrecknisse sind auf dem Weg; und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich hin, und die Kaper ist wirkungslos {O. platzt, o. birst (die Kaper wird als Appetitanreger eingesetzt).}. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße; –
und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen ist, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.
Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen {W. weggetragen.} wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.
Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß.
Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,