Der vierte Grund, warum Christus Mensch wurde und starb, war, damit Er ein mitfühlender Hoherpriester sein kann. Der Schreiber sagt:
Heb 2,18: … denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden.
Als Christus durch diese Welt zum Kreuz ging, litt Er, als Er versucht wurde, wie jeder andere gerechte Mensch auch versucht werden würde. So ist Er fähig, ein „barmherziger und treuer Hohepriester“ zu sein. Durch Leiden wurde Er passend gemacht für das Amt des Hohenpriestertums (vgl. Heb 2,10), indem Er sich gegenwärtig für sein Volk verwendet, das jetzt durch die gleiche böse Welt wandelt, durch die Er ging. Als Mensch ist Er völlig fähig, sich in die Sorgen und Versuchungen seines Volkes hineinzuversetzen, denn Er fühlte das Gleiche. Er hilft ihnen in seinem Mitfühlen und gibt ihnen in seiner vollkommenen Weisheit Barmherzigkeit und Gnade zu „rechtzeitiger Hilfe“ (Heb 4,16). So sind wir nun durch seine hohepriesterliche Fürsprache fähig, in Zeiten der Versuchung standhaft zu bleiben. All das bedeutete allerdings für den Sohn Gottes, Mensch zu werden und zu leiden. Und auch das wiederum konnte kein Engel tun. Engel sind keine Menschen und sind weder auf dem Pfad des Glaubens gewandelt noch durch irdische Problemen versucht worden. Sie können sich folglich nicht in unsere Sorgen hineinversetzen und uns nicht Trost und Ermutigung zusprechen, die wir in Zeiten der Versuchung brauchen.
So stellt uns Hebräer 2,5-18 vier bedeutsame Gründe vor, warum der Sohn Gottes Mensch wurde. Alles das, was der Schreiber anführt, konnte nur erfüllt werden, indem Christus Mensch wurde, litt, starb und dann auferstand. Als Wesen, das Christus ist – nämlich Gott „in der Person des Sohnes“ –, kann man Ihn wirklich nicht mit den Engeln vergleichen. Er ist eine ewige und unendliche Person, der Schöpfer und Erhalter des Universums; die Engel dagegen sind nur Geschöpfe, die Er erschaffen hat, damit sie Ihm dienen.