Behandelter Abschnitt 1Tim 5,11-15
1Tim 5,11-15: 11 Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie üppig geworden sind gegen Christus, so wollen sie heiraten 12 und fallen dem Urteil anheim, weil sie den ersten Glauben verworfen haben. 13 Zugleich aber lernen sie auch, müßig zu sein, indem sie in den Häusern umherlaufen; nicht allein aber müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig, indem sie reden, was sich nicht geziemt. 14 Ich will nun, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, den Haushalt führen, dem Widersacher keinen Anlass der Schmähung wegen geben; 15 denn schon haben sich einige abgewandt, dem Satan nach.
Schließlich gibt es „jüngere Witwen“, deren finanzielle Unterstützung die Versammlung „abweisen“ sollte. Sie auf die Liste der regelmäßigen Unterstützung zu setzen, könnte für sie und die Gemeinschaft der Gläubigen schädlich sein. Da solche Witwen in ihrer täglichen Abhängigkeit dann nicht auf Gott angewiesen wären, könnten sie mit ihrem Los als Witwen unzufrieden werden und „üppig gegen Christus“ werden. Wenn sie in einen schlechten Seelenzustand verfallen, könnten sie ihren „ersten Glauben verwerfen“ (ihr Vertrauen auf den Herrn aufgeben) und unbedacht eine andere Ehe eingehen, die vielleicht nicht „im Herrn“ ist (1Kor 7,39).
Der Wunsch, zu „heiraten“ (1Tim 5,11), ist nicht falsch; Paulus schlägt in Vers 14 vor, dass die jüngeren Witwen wieder heiraten sollten. Aber es aus eigenem Willen zu tun, bedeutet, sich schuldig zu machen, unabhängig zu handeln. Wenn jemand sich nicht der Last unterwirft, die Gott ihm im Leben auferlegt hat (in diesem Fall der Verlust des Ehemanns), kann er in seinem unzufriedenen Geist und seinem schlechten Seelenzustand vom Feind dazu benutzt werden, die Gemeinschaft der Gläubigen zu zerstören. Solche können „müßig sein, indem sie in den Häusern umherlaufen; … geschwätzig und vorwitzig“.
Um dieser Tendenz vorzubeugen, wünschte Paulus, dass die jüngeren Witwen „heiraten, Kinder gebären“ und „den Haushalt führen“. Das ist eine gesunde Beschäftigung, die dazu beiträgt, die jüngeren Witwen vor diesen Gefahren zu bewahren – und sie gibt auch „dem Widersacher keinen Anlass der Schmähung“. Die verheirateten Schwestern sollten beachten, was Paulus zu ihnen sagt: „den Haushalt führen“, nicht: „den Mann führen“ (1Tim 5,14). Das zeigt, dass der Bereich ihrer Verantwortung sich auf die häuslichen Angelegenheiten bezieht. Paulus berichtet, dass sich leider einige jüngere Witwen „dem Satan nach“ zugewandt haben, und zwar in dem Sinn, dass sie sein Werk gegen das öffentliche Zeugnis der Gemeinde ausüben.
Paulus spricht nicht davon, dass die älteren Witwen wieder heiraten
sollen, aber das heißt nicht, dass sie es nicht tun dürften;