Behandelter Abschnitt Röm 8,38-39
Zehn unsichtbare Formen der Gefahr, die unsere Segnungen in Christus nicht beeinträchtigen können (Röm 8,38.39)
Röm 8,38.39: 38 Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, 39 weder Höhe noch Tiefe noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Nachdem Paulus von den äußerlich sichtbaren Gefahren gesprochen hat, denen wir auf dem Weg des Glaubens begegnen, geht er nun dazu über, die unsichtbaren Gefahren aufzuzählen, die hinter den Kulissen wirken. Er nennt zehn solcher unsichtbaren Dinge, die sich gegen uns richten könnten, und zeigt, dass keines von ihnen den Plan Gottes, unser Heil zu vollenden, durchkreuzen und uns „von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“, zu scheiden vermögen.
„Tod“ – Wenn der Tod uns ereilt, verlieren wir nichts. Von Gläubigen, die sterben, bevor der Herr kommt, wird gesagt, dass sie immer noch „in Christus“ sind (1Thes 4,16). Unsere Stellung vor Gott und alles, was wir in Christus haben, ist also unversehrt und sicher. In der Tat gewinnen wir nur, wenn der Tod eintritt (Phil 1,21). „Leben“ – All die Prüfungen und Schwierigkeiten, die das Leben in dieser Welt mit sich bringt, können uns nicht das nehmen, was wir in Christus haben. Selbst wenn wir in der Prüfung versagen, ändert sich nichts. „(gefallene) Engel“ – Die satanischen Mächte des Bösen und der Finsternis, die in den himmlischen Örtern (dem Bereich der geistlichen Aktivität) arbeiten, um uns zu beschuldigen, können nichts tun, um unseren Fortschritt aufzuhalten. „(satanische) Fürstentümer“ – Die satanischen Mächte der Bosheit, die auf der Erde wirken, um uns von Christus zu trennen. „Mächte“ – Menschen an Orten menschlicher Herrschaft, die ihre Autorität nutzen, um die Gläubigen zu verurteilen, können nichts an unserer Erlösung in Christus ändern. „Gegenwärtiges“ – tägliche Ängste. „Zukünftiges“ – Ängste vor dem, was uns in der Zukunft überkommen könnte. „Höhe“ – Dinge im Himmel. „Tiefe“ – Dinge auf oder unter der Erde.
„irgendein anderes Geschöpf“ – Nichts, was Gott geschaffen hat, kann unsere Verbindung zu Christus trennen.
So beginnt das Kapitel mit „keine Verdammnis“ (Röm 8,1) und endet mit nicht „zu scheiden vermögen“ (Röm 8,39); dazwischen gibt es keinen (ernsthaften) Widerspruch (Röm 8,31) und keine (ernsthafte) Anklage (Röm 8,33).
F.B. Hole fasst die ersten acht Kapitel des Römerbriefs so zusammen:
Fassen wir zusammen: Nach Gottes Gedanken ist der Christ ein Mensch, dem vergeben ist, der gerechtfertigt und versöhnt ist, in dessen Herz die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist ausgegossen ist. Doch er ist auch jemand, der die göttliche Verurteilung der Sünde und des Fleisches am Kreuz sieht. Er hat ja begriffen, dass seine Lebensverbindung vor Gott nicht mehr mit dem gefallenen Adam besteht, sondern mit dem auferstandenen Christus. Folglich ist er in Christus Jesus, der Geist wohnt in ihm. Dieser leitet ihn und erfüllt ihn mit Christus. Christus steht vor seiner Seele, leuchtend und rein, und so vermag er in der glücklichen Befreiung von der Macht der Sünde zu wandeln und freudig den Willen Gottes zu tun.
Nichts weniger als das beabsichtigt das Evangelium. Was denken wir darüber? Wir bezeugen, wie herrlich das alles ist.6
Technische Fachbegriffe in der Lehre des Paulus über die Sünde
„durch die Sünde der Tod“ (Röm 5,12) – Damit ist gemeint, dass die Sünde in die Schöpfung gekommen ist und alles verdorben hat, so dass die ganze Schöpfung mit dem Fluch des Todes belegt ist. „der Sünde gestorben“ (Röm 6,2) – Dies bedeutet, durch den Tod Christi (stellungsmäßig) von der gesamten Ordnung der Sünde unter der Herrschaft Adams (Röm 6,2; 7,6; Kol 2,20; 3,3) getrennt zu sein. „freigesprochen von der Sünde“ (Röm 6,7) – Durch den Tod Christi wurden wir ehrenvoll (gerichtlich) aus unseren Verbindungen mit dem alten Herrn (der Sünde) entlassen, und deshalb können wir nicht mit Sünden, Eigenwillen, Begierden usw. belastet werden, denn all das kann einem Toten nicht angelastet werden. „ist die Sünde tot“ (Röm 7,8) – Hier handelt es sich um einen Menschen, der sich der Gegenwart und der Aktivität seiner sündigen Natur nicht bewusst ist, weil er mit ihr völlig identifiziert ist und daher unbewusst von ihrer Kraft mitgerissen wird. „dem Gesetz der Sünde“ (Röm 8,2) – Hier geht es um ein universelles Prinzip, das in der sündigen Natur eines jeden Menschen wirkt und ihn dazu bringt, sich nach seinen Begierden und Wünschen zu richten. „tot der Sünde wegen“ (Röm 8,10) – Die Glieder unseres Körpers sind kraftlos, wenn wir die Grundsätze der Befreiung praktisch anwenden. „tot in … Sünden“ (Eph 2,2) – Hier handelt es sich um verlorene Sünder ohne göttliches Leben, die ihr Leben in der Verfolgung ihrer sündigen Begierden und Ambitionen leben, in Trennung von Gott.
Zusammenfassung: Zwei Paare die jeweils im Kontrast zueinander stehen
Zwei Häupter von Geschlechtern – Adam und Christus (Röm 5,12-21). Zwei Herren – Sünde und Gerechtigkeit (Röm 6,1-23).
Zwei Ehemänner – das Gesetz und Christus (Röm 7,1-6). Zwei Lebensprinzipien (Röm 8,1-17).
Die Kapitel 9 bis 11 haben dispensationalen Charakter.