Der zweite Vers weist noch auf etwas anderes hin:
1Joh 5,2: Hieran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
Was für ein interessantes Buch die Bibel doch ist! Zuerst sagt Johannes, dass wir wissen, dass wir Gott lieben, weil wir die Brüder lieben. Dann sagt er, dass wir wissen, dass wir die Brüder lieben, wenn wir Gott lieben. Es scheint ein Zirkelschluss zu sein, aber Gott steht über allen Regeln der Logik. In Gottes Augen sind die beiden untrennbar miteinander verbunden. Wenn wir Gott lieben, lieben wir auch die Kinder Gottes. Wenn wir die Kinder Gottes lieben, lieben wir Gott und halten seine Gebote. Die Liebe ist treu. Sie nimmt die Sünde nicht auf die leichte Schulter. Sie versucht nicht, das Böse zu entschuldigen. Sie führt uns dazu, die Wahrheit Gottes an die erste Stelle zu setzen und alles andere ihr unterzuordnen.
Ich liebe meinen Bruder nicht, wenn ich sein Fehlverhalten dulde oder (um des Friedens willen) dem zustimme, was in direktem Widerspruch zum Gebot Gottes steht. Nehmen wir die Frage der Ehescheidung und Wiederheirat. Es mag Umstände geben, unter denen Menschen sich trennen müssen, aber wenn das der Fall ist, sollen sie unverheiratet bleiben (es sei denn, sie sind aus eindeutigen biblischen Gründen geschieden), und dennoch verheiraten viele Prediger Geschiedene entgegen dem Wort Gottes. Manche Prediger mögen sagen: „Ich liebe diese Menschen so sehr, dass ich ihre Gefühle nicht verletzen möchte.“ Aber die Liebe hilft ihnen nicht, etwas zu tun, was dem Wort Gottes widerspricht. „Hieran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.“ Wahre christliche Liebe zeigt sich, wenn wir den Willen Gottes an die erste Stelle setzen und danach streben, seinem Volk gemäß seinem Wort Liebe zu erweisen und unsere Geschwister auf den Weg des Gehorsams gegenüber diesem Wort zu führen.