Behandelter Abschnitt 1Joh 1,9-10
Können wir dann weiter in Sünde leben? Nein, ganz und gar nicht. Die Reinigung durch das Blut ist unsere rechtmäßige Reinigung. Aber …
1Joh 1,9.10: 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. 10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
Das ist unsere praktische Reinigung. Du siehst, ich komme zu Gott und möchte nicht nur, dass meine Sünden vor Ihm weggetan werden, dass mein böser Eintrag aus den Büchern der Ewigkeit gestrichen wird, sondern ich möchte auch praktische Befreiung durch seine Macht. Ich möchte wissen, was es heißt, in meinem Leben in Wort, Gedanke und Tat praktisch gereinigt zu werden. Ich muss als Bußfertiger zu Gott kommen, denn es heißt nicht: „Wenn wir beten, werden uns die Sünden vergeben“, sondern: „Wenn wir unsere Sünden bekennen“. Wenn ich als Sünder zu Christus komme, dann komme ich natürlich auf der Grundlage dieses Verses, und Er reinigt mich. Aber als Gläubiger, der sein Versagen in seinem Leben bekennt, komme ich und bekenne meine Sünde, und „er ist treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt“.
Im Alten Testament musste ein Mensch mit einem Opfer zu Gott kommen und bekennen, „worin er gesündigt hat“ (3Mo 5,5). Das bedeutet, dass es ein konkretes Bekenntnis sein muss. Ich fürchte, viele von uns kommen bei ihrem Bekenntnis nie wirklich zu Gott, weil wir so unbestimmt sind. Jemand betet vielleicht und sagt: „Wenn Du eine Sünde, ein Unrecht an mir gesehen hast, dann vergib mir.“ Einen Moment mal! Gibt es eine Sünde; weißt du von etwas Falschem? Die richtige Art zu bekennen ist, zu Gott zu kommen und das Unrecht, das du getan hast, einzugestehen. Eine Frau, die zu Charles Wesley kam, sagte: „Ich möchte, dass Sie mit mir beten, denn ich bin eine große Sünderin. Ich bin eine Heilige Gottes, aber ich versage so furchtbar, und ich möchte, dass Sie mit mir beten.“ Charles Wesley sagte ziemlich streng: „Ich werde für Sie beten, denn Sie haben es wirklich nötig. Sie sind eine große Sünderin.“ – „Was meinen Sie damit?“, fragte sie entrüstet. „Ich habe nie etwas Schlimmes getan!“ Oh, liebe Freunde, wenn ihr Segen wollt, dann seid nicht vage in eurem Bekenntnis. Geht in die Gegenwart Gottes und sagt Ihm alles über eure Sünden. Erzählt Ihm von eurer schlechten Laune, von eurer schändlichen Zunge, von all den Dingen, mit denen ihr seinen Heiligen Geist betrübt. Einige von euch sagen: „Betet für meinen Mann, ich möchte, dass er sich bekehrt.“ Es ist wahrscheinlicher, dass er sich bekehrt, wenn du sagst: „O Gott, ich bekenne, dass meine schlechte Laune meinen Mann daran hindert, errettet zu werden, und dass sie meine Kinder verärgert. Ich bin nicht überrascht, dass meine Freunde nicht bekehrt sind.“ Dann geh zu ihnen und bekenne es ihnen. Wenn du gesagt hast, es sei Nervosität, obwohl es in Wirklichkeit schlechte Laune war, bekenne, dass es schlechte Laune ist, und höre auf, deine Sünde zu entschuldigen.
Er wird uns durch die Waschung des Wortes reinigen und den Sieg in unserem Leben geben.
Er wird uns befähigen, hier zu seinem Lob und seiner Herrlichkeit zu leben. „Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben [wenn wir es wagen, uns auf den Standpunkt zu stellen, dass wir nie gesündigt haben], so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns“ (1Joh 1,10). Wir sind noch nicht ins Licht gekommen, sondern befinden uns noch in der Finsternis und versuchen, unsere Sünden zu verbergen. Möge Gott uns befähigen, ehrlich zu Ihm und zueinander zu sein. Dann werden wir den Segen der Gemeinschaft im Licht erfahren.