Johannes fährt fort:
1Joh 1,6: Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.
Es hat keinen Sinn, davon zu reden, dass wir Gemeinschaft mit Gott haben, und in Sünde zu leben. „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen“ (Spr 28,13). Wer in der Finsternis wandelt, wandelt in der Sünde. In Sünde zu wandeln bedeutet, dem Diktat unseres eigenen natürlichen Verstandes und Herzens zu folgen. „Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn; wandelt als Kinder des Lichts“ (Eph 5,8). „Verfinstert am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens“ (Eph 4,18). Dies ist die Beschreibung der Natur aller Menschen. Der unerlöste Mensch gehört der Finsternis an. Er befindet sich in Satans Reich der Finsternis; er wandelt darin und liebt es. Die Schrift sagt: „Die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse“ (Joh 3,19). Wenn man etwas Schändliches, Verdorbenes oder Niederträchtiges tut, will man es nicht im vollen Licht des Tages tun. Man sucht sich ein verstecktes Plätzchen, entweder allein oder mit jemand, der wie man selbst ist. In der Finsternis kann man keine Gemeinschaft mit Gott haben, denn Gott ist Licht.
Die Finsternis wird in der Heiligen Schrift auf vier verschiedene Arten dargestellt. Es gibt die natürliche Finsternis, die Verfinsterung „am Verstand“ (Eph 4,18). In dieser Finsternis sind alle Menschen von Natur aus. Kein Mensch versteht von Natur aus Gott. Kein Mensch liebt von Natur aus Heiligkeit und Reinheit. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass man kleinen Kindern nicht beibringen muss, Lügen zu erzählen? Man muss ihnen aber beibringen, die Wahrheit zu sagen. Man muss ihnen nicht beibringen, die Beherrschung zu verlieren, aber man muss sie lehren, sich zu beherrschen. Man muss ihnen nie beibringen, ungehorsam zu sein, aber man muss sie lehren, gehorsam zu sein. Warum ist das so? Weil Menschen von Natur aus Kinder der Finsternis sind. Wenn wir in die Gesichter von Babys schauen, denken wir nicht gern daran, dass in ihren kleinen Herzen dieselben sündigen Tendenzen stecken, die wir auch in uns selbst finden. Dennoch ist die Sünde vorhanden, und deshalb ist die neue Geburt notwendig. „Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Joh 3,7).
Jemand könnte sagen: „Ich bin nicht für meine Sünde verantwortlich, weil ich als Sünder geboren wurde und mein Verstand verdunkelt ist. Gott ist dafür verantwortlich, dass ich so auf die Welt gekommen bin.“ Gott übernimmt die volle Verantwortung und wird niemand ins ewige Gericht schicken, weil er als Sünder geboren wurde. Er wird niemand ins ewige Verderben schicken, weil er in der Finsternis geboren wurde. Gott ist zu den Menschen gekommen und hat ihnen einen Ausweg angeboten. Dieser Weg liegt im Evangelium.
An zweiter Stelle steht die willentliche Finsternis. Unser Herr Jesus sagt: „Dies aber ist das Gericht [nicht, dass die Menschen als Sünder geboren wurden], dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse“ (Joh 3,19). „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind“ (Joh 3,21). Jeder, der Böses tut, hasst das Licht. Die Menschen sind also verantwortlich, wenn sie das Licht, das zu ihnen kommt, ablehnen. Das ist die Verwerfung. Das ist die willentliche Finsternis.
Die traurige Folge der willentlichen Finsternis ist die Finsternis im Gericht. In Jeremia 13,16 lesen wir: „Gebt dem HERRN, eurem Gott, Ehre, bevor er finster macht und bevor eure Füße sich an Bergen der Dämmerung stoßen und ihr auf Licht wartet und er es in Todesschatten verwandelt und zur Dunkelheit macht.“ Verursacht ein Gott, der Licht ist, manchmal Finsternis? Ja, wenn die Menschen das Licht absichtlich ablehnen und Ihm den Rücken zukehren. Der Pharao lehnte das Licht ab. Er verstockte sich gegen Gott, und Gott verstockte ihn in seinen Sünden. In 2. Thessalonicher 2,10-12 lesen wir von denen, die „die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“ Mein Freund, wenn Gott dir ein gewisses Maß an Licht gegeben hat, dann danke Ihm dafür. Erbitte die Gnade, in diesem Licht voranzugehen. Wende dich nicht von Ihm ab, damit du nicht in die Finsternis des Gerichtes gehst.
In Judas lesen wir von der endgültigen Konsequenz der Ablehnung des Lichts: „Denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist“ (Jud 13). Wenn du zum Universalismus [Allversöhnung] neigst und an den Traum von der endgültigen Wiederherstellung aller Menschen zu Gott glaubst, wie erklärst du dann diesen Vers? Es gibt bestimmte Menschen, für die „das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit“ reserviert ist. Gott will nicht, dass irgendjemand in der Finsternis lebt oder in der Finsternis stirbt. Er will, dass die Menschen ins Licht kommen, und damit sie das tun können, ist Er zu ihnen gekommen. Als Christus starb, wurde der Schleier, der einst Gott und Mensch trennte, von oben bis unten zerrissen. Jetzt leuchtet das wahre Licht: