Behandelter Abschnitt 1Thes 4,3-5
1Thes 4,3-5: 3 Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit, dass ihr euch der Hurerei enthaltet, 4 dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in 5 Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen; …
Dieser Abschnitt enthält eine besondere Warnung vor der Sünde der Hurerei. Zur Zeit des Paulus war die Unmoral unter den Heiden so weit verbreitet, dass selbst Christen dazu neigten, sie mit einer gewissen Gleichgültigkeit oder sogar mit Wohlwollen zu betrachten. Wie Alexander Pope1 schrieb:
Das Laster ist grausam, es lässt dich erblassen, du musst es nur sehen, um es zu hassen.
Doch nimmst du sein Angesicht häufig in Kauf, wird Leid dir zu Mitleid und froh nimmst du’s auf.2
Bei den heidnischen Völkern war die abscheulichste Art der Unzucht mit der Anbetung ihrer falschen Götter verbunden. Aber unser Gott ist unendlich heilig, und wir, die wir Ihn kennen, sind aufgerufen, darauf zu achten, jede Neigung zur Unreinheit zu vermeiden. So schrieb der Apostel: „Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet“ (1Thes 4,3; SCHL 2000).
Dieser Vers wird oft auszugsweise zitiert, besonders von denen, die die Bedeutung der Heiligung missverstehen. Sie betrachten die Heiligung als ein zweites konkretes Werk der Gnade, das auf die Rechtfertigung folge. Auf der Grundlage einer falschen Prämisse versuchen sie, im ersten Teil dieses Verses eine biblische Unterstützung zu finden. Doch Paulus wollte damit sagen, dass es Gottes Wille ist, dass die Gläubigen sich von allem Schlechten und Unmoralischen trennen. Die Thessalonicher sollten sich von der Unzucht und Unmoral trennen, die viele von ihnen kennzeichnete, bevor sie errettet wurden.
Es ist der Wille Gottes, dass die Gläubigen in Reinheit leben und ihren Körper als Ihm geweiht betrachten (siehe die Ermahnung des Paulus in den Versen 4 und 5). Manche sagen vielleicht: „Wir leben in einem zivilisierten Land, wo die Menschen den Unterschied zwischen einem reinen und einem unreinen Leben gelernt haben; wir brauchen so eine Ermahnung nicht.“ Aber jeder, der um die tatsächlichen Verhältnisse innerhalb und außerhalb des bekennenden Christentums weiß, erkennt, wie relevant diese Ermahnung ist. Es besteht immer die Versuchung, den christlichen Standard zu senken. Wir müssen ständig daran erinnert werden, wie wichtig es ist, ein reines Leben zu führen.