1Thes 1,3: … gedenkend eures Werkes des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus, vor unserem Gott und
Vater, …
In Vers 3 verbindet Paulus die drei Erweisungen der Gnade, über die er später im Korintherbrief schreibt: Glaube, Hoffnung und Liebe. Im Thessalonicherbrief ist die Reihenfolge anders, und er spricht nicht einfach von diesen Gnaden selbst, sondern von den geistlichen Wirklichkeiten, die mit ihnen verbunden sind: das „Werk des Glaubens“, die
„Bemühung der Liebe“, das „Ausharren der Hoffnung“.
„Der Glaube“, so heißt es an anderer Stelle, „wirkt durch die Liebe“ (Gal 5,6). Jakobus betont, dass „der Glaube ohne Werke tot ist“ (Jak 2,20). Die jungbekehrten Thessalonicher zeigten ihren Glauben durch ihre Werke.
Echte Liebe muss sich aufopfern, um echt zu sein. Deshalb lesen wir von der „Bemühung der Liebe“. Es ist eine Sache, über die Liebe zu unseren Brüdern, zu Israel und zu den verlorenen Seelen zu sprechen; aber unsere Liebe ist nicht echt, wenn wir nicht bereit sind, ernsthaft für den Segen derer zu arbeiten, für die wir diese tiefe Sorge zu haben behaupten.
Die Hoffnung des Gläubigen ist das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. Wir mögen den Tag herbeisehnen, an dem Prüfungen und Trübsal ein Ende haben und Christus uns zu sich holt, aber wir dürfen nicht ungeduldig sein, während wir auf diese frohe Vollendung warten. Christus selbst, der auf dem Thron Gottes sitzt, ist der Inbegriff der Geduld. „Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe, der Ackerbauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und den Spätregen empfängt“ (Jak 5,7). So spricht Paulus von dem „Ausharren der Hoffnung“.
In all den Jahrhunderten, seit Christus in den Himmel aufgefahren ist, wartet Er, wenn wir die Zeit auf Erden zählen, geduldig auf das Ende des Zeugnisses der Kirche. Danach kommt der Herr in die Luft herab, um die Seinen zu sich zu rufen, und der Wechsel, den der Dichter ausdrückt, wird für alle Gläubigen gelten:
He and I in that bright glory One deep joy shall share:
Mine, to be forever with Him, His, that I am there! (Gerhard Tersteegen)