Behandelter Abschnitt Mal 3,10-12
Mal 3,10-12: 10 Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei; und prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen bis zum Übermaß ausgießen werde. 11 Und ich werde um euretwillen den Fresser schelten, dass er euch die Frucht des Bodens nicht verderbe; und der Weinstock auf dem Feld wird euch nicht mehr fehltragen, spricht der HERR der Heerscharen. 12 Und alle Nationen werden euch glücklich preisen, denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht der HERR der Heerscharen.
Doch so schrecklich ihr Versagen auch gewesen sein mag, es ist nie zu spät, Buße zu tun. Er fordert sie auf, den ganzen Zehnten in das Vorratshaus zu bringen. Auf diese Weise würden sie anerkennen, dass sie Ihm verantwortliche Verwalter waren. Außerdem konnten auf diese Weise alle notwendigen Vorkehrungen für diejenigen getroffen werden, die im Tempel dienten, wodurch sie von der Sorge um fleischliche Dinge entbunden wurden. Als Folge wird ihnen reicher Segen versprochen, wenn sie nur auf seine Stimme hören würden. Er wollte, dass sie Ihn prüften, und sie sollten sehen, ob Er nicht die Fenster des Himmels öffnen und einen solchen Überfluss an geistlicher Erfrischung über sie ausgießen würde, so dass sie in Not kämen, es zu lagern. Auch den „Fresser“ würde Er um ihretwillen zurechtweisen und bewirken, dass ihre Feinde aufhörten, sie zu bedrängen, damit sie in Frieden und Ruhe die reichlichen Früchte ihrer Arbeit genießen könnten. Gesegnet mit allem, was das Herz begehrt, sowohl geistlich als auch materiell, würden „alle Nationen sie glücklich preisen“, und ihr Land sollte ein Land des Wohlgefallens sein.
Das alles wird sich buchstäblich erfüllen, wenn der Geist der Gnade und des Flehens über den zukünftigen bußfertigen Überrest ausgegossen wird und sie mit ganzem Herzen zu Gott umkehren. Alles wartet darauf, so wie es der Herr Jesus selbst erklärt hat: „Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ (Mt 23,39).
Aber für die Heiligen jeder Epoche wird hier ein wichtiger Grundsatz verkündet: Der Segen wartet auf die wahre Hingabe des Herzens. Lasst uns all das, was dem Herrn gebührt, wir aber wegen unserer Selbstsucht lange zurückgehalten haben, Ihm übergeben – alle Zehnten –, und Er wird sich freuen, den Segen wie einen Regenschauer über sein wartendes und hoffendes Volk auszugießen. Gott freut sich, zu geben; aber unser niedriger, irdisch gesinnter Zustand hindert Ihn so oft daran, uns mit einer gnädigen Erweckung zu antworten. „Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem HERRN umkehren!“ (Klgl 3,40). Das ist ein treffendes Wort, das in dem gegenwärtigen traurigen Zustand in der Geschichte der Kirche angebracht ist.