Behandelter Abschnitt Sach 13,1-2
Die geöffnete Quelle und der geschlagene Hirte
Sach 13,1.2: 1 An jenem Tag wird eine Quelle geöffnet sein für das Haus David und für die Bewohner von Jerusalem für Sünde und für Unreinheit. 2 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, da werde ich die Namen der Götzen ausrotten aus dem Land, und man wird sich nicht mehr an sie erinnern; und auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land wegschaffen.
Die „Quelle“ in Vers 1 steht in direktem Zusammenhang mit jener Zeit, wenn Israel in geistlicher Hinsicht den Versöhnungstag erreicht hat. Diese Quelle reinigt von aller Verunreinigung. Wenn der Geist Gottes in dem Überrest eine Umkehr bewirkt hat, wird das Wort Gottes unmittelbar zur Reinigung angewendet werden.
Die Quelle wird für das Haus David (nicht „in“ dem Haus David, wie oft falsch zitiert wird) und die Bewohner Jerusalems geöffnet, damit sie moralisch gesehen von all ihrer Sünde und Unreinheit gereinigt werden. Das stimmt mit dem Zeugnis Hesekiels überein: „Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen , und ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinheiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahrt und tut“ (Hes 36,24-27).
Der Versöhnungstag bringt sie zum Kreuz. Der nächste Schritt ist die Waschung, wovon die Quelle spricht. Beachten wir gut: Es geht nicht um eine „mit Blut gefüllte Quelle“, wie christliche Liederdichter gesungen haben,1 sondern um eine Quelle lebendigen Wassers – nämlich um das Wort Gottes, das in der Kraft des Geistes auf ihre Gewissen angewendet wird. Dieselbe Wahrheit lehren auch die Fußwaschung [Joh 13,5], die der Herr an seinen Jüngern vornahm, die Waschung der Wiedergeburt [Tit 3,5] und die Waschung mit Wasser durch das Wort [Eph 5,26]. Doch all das steht mit der gegenwärtigen Haushaltung in Verbindung. Aus der Seite des gekreuzigten Erlösers flossen sowohl Blut als auch Wasser: Blut, um Sünde vor Gott zu sühnen; Wasser, um die Wege zu reinigen und die Gläubigen von Verunreinigungen frei zu halten.
In dem Maße, wie dem Überrest die Kraft der Wahrheit vor Augen geführt wird, wird sie das dazu bringen, alle Ungerechtigkeit zu richten und alle Unreinheit abzulegen. Götzendienst wird wie ein böser Traum sein, der vorüber ist, und Betrüger (falsche Propheten z.B.) werden aus dem Land weggeschafft werden.