Einleitung
Dieses Kapitel schließt sich unmittelbar an das vorhergehende an – nach dem Bekennen der Sünden gibt es Wiederherstellung – es gibt Entsündigung für Jerusalem = großer Versöhnungstag (12,10–14)
Eine Quelle für das Haus Davids und die Bewohner Jerusalems – Jerusalem war im Abfall führend (V. 1).
Der Götzendienst und das falsche Prophetentum wird abgeschafft (V. 2–4)
Die Person, die das Werk der Entsündigung vollbracht hat (V. 5–7)
Läuterung des Überrestes im Feuer (V. 7c–9)
„An jenem“ Tag ist immer das Friedensreich und die kurz vorher eintreffenden Gerichte (der Tag des Herrn)
Einteilung
Reinigung von Sünde und Unreinheit – Abschaffung des Götzendienstes und falscher Prophezeiungen (V. 1–4)
Christus – die Wunden des Hirten und wie er geschlagen wird (V. 5–7)
Gericht an den gottlosen Juden und Läuterung des Überrestes (V. 8.9)
Vers 1
An jenem Tag wird eine Quelle geöffnet für das Haus Davids und den Bewohnern von Jerusalem für Sünde und für Unreinheit {eig. Absonderung, o. Ausscheidung}: Wenn Buße und Bekehrung12 seitens des Menschen erfolgen (Sach 12,10-14), antwortet Gott mit Reinigung. Jerusalem muss zuerst von seiner Sünde und Unreinheit befreit werden, denn die Stadt ist „geistlicherweise Sodom und Ägypten“ (Off 11,8). Das Haus Davids war führend im Abfall von Gott. Die Bewohner von Jerusalem waren besonders tief in Götzendienst und Gewalttat gesunken, schließlich haben sie den Messias getötet. Die Quelle steht nicht nur für den Anfang des Reiches zur Verfügung, sondern während der ganzen Zeit des Reiches. Es ist der Quell, der zur Heiligkeit führt.
Durch das Werk am Kreuz wird diese Stadt von aller Sünde gereinigt (1Joh 1,7). Sie werden Vergebung ihrer Sünden empfangen, aber auch eine moralische Reinigung durch das Wasser, das Wort Gottes: Aus der Seite des Herrn Jesus kamen Blut13 und Wasser (vgl. Eph 5,25.26). Durch das Blut empfangen wir neues Leben; Gott wird ein Werk seines Geistes in den Herzen der Kinder Israel tun (Hes 36,25-27). Das Wort Gottes wird neues Leben und einen wunderbaren Gehorsam in ihren Herzen bewirken. Sie werden sich aber auch von sich aus reinigen, weiß machen und läutern.
12 Wir wollen nicht vergessen, dass Buße und Bekehrung keine eigene Leistung sind, sondern ein Werk des Geistes Gottes sind. Wir sind zwar keine Calvinisten, wollen aber auch keine Arminianer sein. Allerdings ist es unsere Verantwortung, auf den Aufruf Gottes zur Buße und Bekehrung zu reagieren (Apg 3,19). Gott gießt den Geist des Flehens aus (Sach 12,10). Trotzdem ist es zu 100 Prozent die Verantwortung des Menschen. Gott antwortet darauf mit Reinigung und Wiedergeburt. Das ist das Bad der Wiedergeburt (Tit 3,5).↩︎
13 Vergleiche das „Blut deines Bundes“ (Sach 9,7). Bei dem Blut geht es vor allem um die Versöhnung und das Austilgen der Sünden. Bei Wasser geht es um Reinigung.↩︎