Behandelter Abschnitt Sach 11,8-9
Sach 11,8.9: 8 Und ich vertilgte drei Hirten in einem Monat. Und meine Seele wurde ungeduldig über sie, und auch ihre Seele wurde meiner überdrüssig. 9 Da sprach ich: Ich will euch nicht mehr weiden; was stirbt, mag sterben, und was umkommt, mag umkommen; und die Übrigbleibenden mögen einer des anderen Fleisch fressen.
All dies hätten sie bereits jetzt glücklich genießen können, wenn sie nur Ohren gehabt hätten, um zu hören, und ein Herz, um zu verstehen, als der, der redete, wie nie ein Mensch geredet hat [vgl. Joh 7,46], ihnen sehnsüchtig zurief: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Mt 11,28). Aber sie stellten sich taub und verhärteten ihr Herz gegenüber seinem liebenden Flehen. Aus diesem Grund mussten sie in vollem Umfang die Bitterkeit kennenlernen, die es mit sich bringt, wenn sie den verließen, der ihre Not – sowohl die nationale als auch die geistliche – als Einziger hätte stillen können. Deshalb vertilgt Sacharja (in einer Vision, wie ich annehme) die Mietlinge, die ihn verabscheuen und die er wegen ihres prinzipienlosen Verhaltens verabscheut. Drei Hirten werden in einem einzigen Monat vertilgt. Aber die Herde erkennt seine liebevolle Fürsorge nicht an. Und so gibt er auch sie auf, damit sie – sowohl durch ihre Feinde als auch durch inneren Streit – verwüstet und abgeschnitten würden.