Behandelter Abschnitt Sach 4,4-7
Sacharja bittet darum, dieses Bild zu verstehen, worauf der Engel es ihm erklärt:
Sach 4,4-7: 4 Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr, was sind diese? 5 Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. 6 Da antwortete er und sprach zu mir und sagte: Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen. 7 Wer bist du, großer Berg, vor Serubbabel? Zur Ebene sollst du werden! Und er wird den Schlussstein herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm!
Dies ist kein inhaltsloser [doppeldeutiger] Orakelspruch wie von den heidnischen Sibyllen, den Prophetinnen aus der griechischen Mythologie. Es ist vielmehr die eindeutige Aussage: So wie das Öl, das in den goldenen Ölbehälter fließt und die Lampen nährt, so würde der Heilige Geist Israel befestigen und stets versorgen. Dabei ist es sein Ziel, dass Israel der Zeugnisträger des HERRN auf der Erde ist. Der, der unter Serubbabel, den Fürsten aus Davids Geschlecht, einen Überrest aus Babel heraufgeführt hatte, wird jede einzelne Verheißung, die Er durch seine heiligen Propheten gegeben hat, unfehlbar erfüllen. Menschliche Macht und Kraft können weder hindern noch helfen. Allein der Heilige Geist kann sie als sein Licht in der Welt erhalten und bewahren. Damit wissen wir, was das Öl versinnbildlicht: Es spricht immer von Gottes Geist – sei es als Salbung oder als Unterpfand. Nur in der Kraft Gottes kann ein Zeugnis jederzeit für Gott bestehen. Während der gegenwärtigen Haushaltung der Zerstreuung Israels ist die Gemeinde das Licht, so wie ihr Herr das Licht war, als Er auf der Erde lebte. Wenn Israel in dem erretteten Überrest wiederhergestellt sein wird, wird es nach und nach wieder Gottes Zeuge werden. Aber ob es nun um den Herrn selbst geht, um die Gemeinde, die sein Leib ist, oder um Israel, das Gottes irdisches Volk ist: Fest steht, dass jedes wahre Zeugnis in der Kraft des Heiligen Geistes besteht.
Wer braucht einen Menschen zu fürchten, wenn er in der Kraft Gottes handelt? Serubbabel und dem schwachen Überrest im Land erschienen die heidnische Macht vielleicht wie ein großer Berg, der jedes Vorwärtskommen in dem besonderen Werk, das ihnen aufgetragen war, behinderte. Doch allein der Unglaube konnte so denken. Der Glaube hingegen würde zu dem Berg der Schwierigkeiten sagen: „Zur Ebene sollst du werden!“ Und dann würde genau das geschehen. Keine gegen sie geschmiedete Waffe sollte Erfolg haben, kein Arm sollte stark genug sein, sie zu behindern, bis der Tempel zur Ehre des HERRN vollendet wäre. Unter dem Zuruf eines jubelnden Volkes würde Serubbabel den Schlussstein herausbringen und rufen: „Gnade, Gnade ihm!“