Behandelter Abschnitt Hag 2,8-9
Hag 2,8.9: 8 Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der HERR der Heerscharen. 9 Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht der HERR der Heerscharen; und an diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der HERR der Heerscharen.
Der Überrest mag zu arm sein, um den wiederaufgebauten Tempel zu verzieren, aber sein ist das Silber und Gold. Nichts soll die Darstellung seiner Herrlichkeit behindern, wenn die festgesetzte Zeit gekommen ist: „Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht der HERR der Heerscharen; und an diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der HERR der Heerscharen.“ Die Ausdrucksweise der King-James-Version – „die Herrlichkeit dieses letzten/späteren Hauses“ – ist missverständlich, und Ausleger interpretieren es in der Regel so, dass der wiederaufgebaute Tempel, geheiligt durch die persönliche Gegenwart des Sohnes Gottes, so viel größer sei als der Salomos, ungeachtet der Pracht des einen und der Ärmlichkeit des anderen. Einige Leute nehmen an, die architektonische Schönheit des Tempels nach Herodes’ Verschönerungen habe sogar die des „sehr großen Hauses“ (1Chr 22,5), das vom weisen König gebaut wurde, übertroffen. Aber das war keineswegs der Fall.
Zu der ersten Interpretation kann es keine wirklichen Einwände geben. Es ist wunderschön und wahr in sich selbst, aber es scheint nicht das zu sein, was wirklich vermittelt werden soll. „Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses“ bezieht sich zweifelsfrei auf die tausendjährige Pracht des Tempels, der in Hesekiel 40-48 beschrieben wird. Menschen mögen über die Tempel oder Häuser Gottes sprechen. Er spricht von dem Tempel oder dem Haus. Ob nun das Gebäude gemeint ist, das von Salomo errichtet worden war oder von Serubbabel oder von Herodes, oder ob es das Gebäude ist, das vom ungläubigen Juda in der Drangsal gebaut wird, oder der tausendjährige Tempel – alle werden „das Haus“ oder „der Tempel“ Gottes genannt. In Gottes Augen ist es eins. In diesem alten Tempel drückte jeder noch so kleine Teil seine Herrlichkeit aus. Zu diesem Tempel kam Er in Gnade, nur um abgewiesen zu werden. Und doch wird in diesem Tempel der Mensch der Sünde sitzen [2Thes 2,3]. Dieser Tempel wird gereinigt und zum Mittelpunkt der irdischen Anbetung und Danksagung im Tausendjährige Reich werden. In der gegenwärtigen Zeit, der Epoche des Geheimnisses [Eph 3,1-6], hat Gott kein materielles Gebäude, um darin zu wohnen. Die Gläubigen in ihrer Gesamtheit, durch die komplette Epoche der Gemeinde hindurch, wachsen zu einem heiligen Tempel im Herrn. Alle Heiligen auf der Erde bilden zu einer bestimmten Zeit das Haus Gottes, zusammengesetzt aus lebendigen Steinen, die zu dem lebendigen Stein gekommen sind. Die Prophetie beschäftigt sich nicht mit diesem geistlichen Gebäude. Dabei geht es um die Erde und irdische Dinge.