Behandelter Abschnitt Mich 7,18-20
Kein Wunder, dass das Buch damit schließt, dass Israel Gott anbetet und Ihm für die erwiesene Güte dankt:
Mich 7,18-20: 18 Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht? Er behält seinen Zorn nicht auf ewig, denn er hat Gefallen an Güte. 19 Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. 20 Du wirst an Jakob Treue, an Abraham Güte erweisen, die du von den Tagen der Vorzeit her unseren Vätern geschworen hast.
Das wird das glückliche Ende aller Wege Gottes mit Israel sein. Wenn sie in das Königtum des Sohnes des Menschen eingeführt sind, werden sie erkennen, dass ihre Ungerechtigkeiten vergeben und ihre Sünden zugedeckt sind. Und sie werden diesen Segen auf den „geschlagenen Richter“ (Mich 4,14) zurückführen, der in Gnade kam, um zu retten. Doch wurde Er verachtet und verworfen von ebendiesem Volk, das das Wort der Wahrheit in Händen hielt, in dem alles vorausgesagt war, was sie in ihrem Unglauben selbst erfüllten.
In der Stunde ihrer tiefsten Not werden sie sich zu ebendiesem heiligen Buch zurückwenden und daraus lernen, dass der Nazarener der war, den sie lange erwartet hatten und „dessen Ursprünge von der Urzeit sind, von den Tagen der Ewigkeit her“ (Mich 5,1). Wenn der Überrest endlich seiner furchtbaren Sünde überführt ist, dann werden sie sich in schmerzlicher Seelennot vor Gott beugen, die Sünde ihrer Väter bekennen und ihren eigenen Unglauben verurteilen. Dann wird die Gnade zu ihren Gunsten handeln, und Gott wird ihr Land und sie selbst wiederherstellen.
Aus jedem erneuerten Herz wird Anbetung hervorbrechen: „Wer ist ein Gott wie du, der die
Ungerechtigkeit vergibt?“
Gott wird all ihre Sünden in das Meer der Vergessenheit werfen. In seiner Gnade wird Er sie durch dieselbe wunderbare Erlösung rechtfertigen, die jetzt die Grundlage dafür ist, dass jeder Jude und jeder Heide gesegnet wird, der auf den Namen Jesu vertraut.
So kommt die Prophezeiung Michas an dem Ende an, auf das alle Propheten hingewiesen haben: Der Eid des HERRN, den Er Abraham, Isaak und Jakob geschworen hatte, wird sich erfüllen, und ihre Nachkommen werden in ihrem ursprünglichen Erbteil wohnen und nie wieder entwurzelt werden. Sie werden alle Segnungen des neuen Bundes genießen, die durch das kostbare Blut Christi gesichert sind.