Behandelter Abschnitt Mich 7,7-10
Mich 7,7-10: 7 Ich aber will ausschauen nach dem HERRN, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. 8 Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Denn bin ich gefallen, so stehe ich wieder auf; denn sitze ich in Finsternis, so ist der HERR mein Licht. 9 Den Grimm des HERRN will ich tragen – denn ich habe gegen ihn gesündigt –, bis er meinen Rechtsstreit führen und mir Recht verschaffen wird. Er wird mich herausführen ins Licht, ich werde seine Gerechtigkeit anschauen. 10 Und meine Feindin soll es sehen, und Scham soll sie bedecken, die zu mir sprach: Wo ist der HERR, dein Gott? Meine Augen werden mit Genugtuung auf sie sehen: Nun wird sie wie Straßenkot zertreten werden.
Diese Verse beschreiben sehr schön die Zuversicht des Überrestes und ihre Unterwerfung unter den Willen Gottes. Während sie anerkennen, dass Gottes Handeln [mit ihnen] gerecht war, schauen sie im Glauben dennoch zu Ihm auf und rufen: „Ich will harren auf den Gott meines Heils.“ Dabei haben sie die Gewissheit, dass Er sie hören wird. Es scheint, als ob der Feind triumphiert; doch obwohl sie gefallen sind, werden sie wieder aufstehen, und wenn die Finsternis am tiefsten ist, wird der HERR ihr Licht sein. In Demut und Ergebenheit sagen sie: „Den Grimm des HERRN will ich tragen – denn ich habe gegen ihn gesündigt.“ Das ist außerordentlich schön und zeigt, wie echt das Resultat der „friedsamen Frucht der Gerechtigkeit“ in ihrer Seele ist (vgl. Heb 12,11). So können sie auf Gott vertrauen, dass Er sie errettet, und geduldig warten, bis Er ihre Sache vertritt und ihnen Recht verschafft, so dass sie Ihn für seine Gerechtigkeit preisen werden. Dann werden die Feinde Israels, die Israel in ihrer Verlassenheit verhöhnt hatten, anerkennen, dass sie tatsächlich die Auserwählten des Herrn sind.