Behandelter Abschnitt Amos 7,1-3
Belehrung durch Symbole
Der letzte Abschnitt des Buches enthält eine Folge von fünf Visionen, die symbolisch göttliches Gericht vorschatten und die wir in den Kapiteln 7 bis 9 finden, wie bereits in der Einleitung beschrieben. In den Versen 1 bis 9 dieses Kapitels werden drei dieser Visionen erwähnt. Gleichzeitig enthält dieser Abschnitt auch interessante und lehrreiche autobiographische Aussagen.
Amos 7,1-3: 1 So ließ mich der Herr, HERR, sehen: Siehe, er bildete Heuschrecken zu Beginn des Spätgraswuchses; und siehe, es war das Spätgras nach dem Königsmähen. 2 Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, HERR, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Denn es ist klein. 3 Der HERR ließ sich dieses gereuen: Es soll nicht geschehen, sprach der HERR.
In der ersten Vision wurde dem Propheten eine Heuschreckenplage (nicht einfach nur Heuschrecken) gezeigt „zu Beginn des Spätgraswuchses; und siehe, es war das Spätgras nach dem Königsmähen“. In Palästina gab es zwei Ernten pro Jahr. Unter günstigen Bedingungen würde „das Spätgras nach dem Königsmähen“ einen Bezug zur zweiten Ernte haben. Diese Ernte war die Hauptgrundlage für die Nahrungsvorräte für den Winter und für das Futter der Tiere. Aber der Seher schaut vernichtende Heuschrecken, die jedes zarte Pflänzlein auffressen, was ihn das innige Gebet aussprechen lässt: „Herr, HERR, vergibt doch! Wie sollte Jakob bestehen? Denn es ist klein.“ Und der Herr hört auf seine Fürbitte und antwortet: „Es soll nicht geschehen.“
Zweifellos symbolisieren diese Heuschrecken den vernichtenden Schlag einer Armee, die alles vor sich her ausfegt und keine Überlebenden übriglässt. Wie einst zu Moses Zeiten war Gottes Zorn entfacht und würde die Nation zerstört haben. Aber die Fürsprache eines Mittlers stellte sich dem in den Weg. Gott möchte flehentlich gebeten werden. Er antwortet gern, wenn Er das Rufen derer hört, die sein bedürftiges Volk auf dem Herzen tragen.