In Vers 4 wird uns ein äußerst vielsagendes Bild gezeigt, über das wir nachdenken sollten:
Hos 7,4: Sie sind allesamt Ehebrecher, wie ein Ofen, vom Bäcker geheizt, der zu schüren aufhört vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Gärung.
Der Sauerteig der Ungerechtigkeit hatte bereits seit langer Zeit in der Nation sein verborgenes
Werk getan. Aber nun war er tatkräftig und unverkennbar dabei, das Ganze zu verderben. Die Bemühungen Satans waren nur allzu erfolgreich gewesen. Der Götzendienst, der schon früh eingeführt und niemals gründlich verurteilt worden war, hatte die ganze Nation durchdrungen. Zweifellos lenkt der Apostel Paulus die Gedanken der Gläubigen in Korinth auf diese Bibelstelle. Er schreibt: „Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?“ Diesen wichtigen Grundsatz stellt er auch den Galatern nachdrücklich vor Augen (1Kor 5,6; Gal 5,9).
Sauerteig steht in der Heiligen Schrift nie für etwas Gutes, sondern immer für eine Form des Bösen. Hier sehen wir ganz Israel von dem unheiligen System des Götzendienstes durchsäuert, mit seinen verderblichen Einflüssen, die jahrhundertelang ihr tödliches Werk taten. Jeder Bäcker weiß, dass der Sauerteig entsprechend seiner Eigenschaft zu wirken beginnt, sobald er in den Teig eingebracht wird. Der Bäcker legt sich schlafen, wobei er den Ofen für den kommenden Morgen schon vorbereitet hat. Der Ofen symbolisiert den Schmelzofen des Gerichts.
Dies sehen wir auch in der Christenheit. Der Herr Jesus erzählt von
einer Frau, die Sauerteig unter drei Maß Mehl mengt, bis das Ganze
durchsäuert ist. Es sei hier angemerkt: So etwas wie den „Sauerteig des
Evangeliums“ gibt es nicht. Wir werden vor dem Sauerteig der Pharisäer,
der Sadduzäer und des Herodes gewarnt. Dies scheint von Heuchelei,
falscher Lehre und Weltlichkeit zu sprechen. Außerdem wird in
Die Gläubigen sind aufgerufen, „den alten Sauerteig auszufegen“ (1Kor 5,7) – wann immer dieser in ihren Versammlungen offenbar wird. Doch wenn die Masse bereits so durchsäuert ist, dass es nicht mehr möglich ist, dem Wort des Herrn gehorsam zu sein, muss sich der Einzelne, der „ein Gefäß zur Ehre sein möchte, geheiligt, nützlich dem Hausherrn“, von dieser unheiligen Mischung wegreinigen (2Tim 2,21). Wir sind zum einen dazu aufgefordert, uns von allem zu trennen, was der dem Haus Gottes geziemenden Heiligkeit entgegensteht. Zum anderen sollen wir die Gemeinschaft mit all denen suchen, die „nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden streben“ und den Herrn „aus reinem Herzen“ anrufen (2Tim 2,22).