Behandelter Abschnitt Hes 4,9-17
Das dritte Zeichen sollte die Abscheu des HERRN über die ekelhaften Gräueltaten ausdrücken, die mit den götzendienerischen Praktiken verbunden waren, denen sein Volk von Zeit zu Zeit verfallen war:
Hes 4,9-17: 9 Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Hartweizen, und tu sie in ein Gefäß; und mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen. 10 Und deine Speise, die du essen wirst, soll nach dem Gewicht sein: 20 Sekel für den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen. 11 Und Wasser sollst du abgemessen trinken: Ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du trinken. 12 Und wie Gerstenkuchen sollst du sie essen, und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen. 13 Und der HERR sprach: So werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. 14 Da sprach ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, meine Seele ist nie verunreinigt worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich von meiner Jugend an bis jetzt gegessen, und kein Gräuelfleisch ist in meinen Mund gekommen. 15 Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot gestattet; und darauf darfst du dein Brot zubereiten. 16 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab des Brotes zerbrechen; und sie werden Brot nach dem Gewicht und in Angst essen und Wasser abgemessen und in Entsetzen trinken, 17 weil Brot und Wasser mangeln werden und sie miteinander verschmachten und in ihrer Ungerechtigkeit hinschwinden werden.
Für einen frommen Juden wäre die Art und Weise, wie die Nahrung des Propheten nach dem ersten Gebot des HERRN zubereitet werden sollte, unsagbar abscheulich gewesen. Gottlose Menschen verstehen diese Anweisungen falsch und wettern gegen die Annahme, dass ein heiliger Gott jemals eine solche Anweisung gegeben haben könnte. Der Grund hierfür war, dass man die Anweisung, das Essen mit menschlichen Exkrementen zuzubereiten, fälschlicherweise so verstanden hat, als ob sie bedeutete, unreinen Dreck mit dem Gemüse zu vermischen, das der Prophet essen sollte.2 Aber die Ausscheidungen sollten als Brennmaterial verwendet werden, nicht als Nahrung. Und als Hesekiel (wie Petrus in Cäsarea [Apg 10,13.14]) beteuerte, dass nie etwas Unreines in seinen Mund gekommen sei, ordnete Gott aus Mitleid mit seinem Diener an, dass stattdessen der Dung von Rindern verwendet werden sollte. Jeder, der in den USA in den westlichen Präriegebieten schon einmal ein Feuer mit getrockneten Kuhfladen gemacht hat, versteht sofort, was damit gemeint ist. Das Essen selbst wäre nicht wirklich verunreinigt, aber die Art der Zubereitung sollte den Gefangenen vor Augen führen, dass Gott alles verabscheut, was mit der Anbetung der falschen Götter der Völker zusammenhängt. Götzendienst ist immer unrein und so überaus widerlich, dass nichts zu schmutzig sein kann, um dessen abscheulichen Charakter in den Augen des HERRN darzustellen.
In Zeiten der Hungersnot tun Menschen die abscheulichsten Dinge, um ihren Hunger zu stillen. In einer solchen Notlage befand sich Jerusalem, und je länger die Belagerung andauerte, desto schlimmer wurden die Zustände. Jedoch konnten die Leiden Judas nicht gemildert werden, solange sie sich weigerten, auf die Stimme Gottes zu hören, der durch seine Diener (die Propheten) sprach. Zur gleichen Zeit gab Jeremia in der heiligen Stadt ein ähnliches Zeugnis wie Hesekiel unter den Gefangenen in Chaldäa. Doch das Volk weigerte sich, auf ihn zu hören, und so musste das Gericht seinen Lauf nehmen.