Behandelter Abschnitt Esra 9,6-7
Der Rest des Kapitels ist ganz diesem Gebet gewidmet; es lohnt sich, es eingehend zu studieren und darüber nachzudenken:
Esra 9,6.7: … 6 und ich sprach: Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, mein Angesicht zu dir, mein Gott, zu erheben! Denn unsere Ungerechtigkeiten sind uns über das Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß geworden bis an den Himmel. 7 Von den Tagen unserer Väter an sind wir in großer Schuld gewesen bis auf diesen Tag; und um unserer Ungerechtigkeiten willen sind wir, unsere Könige, unsere Priester, der Hand der Könige der Länder übergeben worden, dem Schwert, der Gefangenschaft und dem Raub und der Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tag ist.
Bei diesen Worten ist zu beachten, wie weit Esra zurückgeht, um das gegenwärtige Übel bis zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen. Es war die Sünde, die zur Gefangenschaft geführt hatte. Sie war nie wirklich verurteilt worden und war die Hauptsünde aller anderen. Der niedrige Zustand des ganzen Volkes betraf auch den zurückgekehrten Überrest. Und so ist es auch in der Christenheit. Wir haben seit den Tagen unserer Väter gesündigt. Wir haben die erste Liebe ganz am Anfang verlassen, und es hat nie eine wirkliche Wiederherstellung gegeben [Off 2,4.5]. Wer hat die Sünde der Gemeinde, dass sie sich von dem verherrlichten Haupt abgewendet und sich mit der Welt verbunden hat, wirklich wahrgenommen? Hier und da erzeugt der Geist Gottes Gewissensbisse und ein gewisses Gespür für das Versagen, aber wer hat es wirklich ergründet? Doch immer wieder wirkt Gott in der Erweckung, indem Er einige im Herzen zu Christus zurückführt. Jedoch folgt fast immer der Niedergang. Es ist gesagt worden, dass „ewige Wachsamkeit der Preis der Freiheit ist“, und das ist in geistlichen Dingen ebenso wahr wie in irdischen.