Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
2Pet 1,11Kommentar zu 2. Petrus 1,11
„Denn so wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ (2Pet 1,11).
Dies ist noch weit mehr, als dass nur unsere Seelen aufrechterhalten und von dem Herrn bewahrt werden und wir nicht straucheln, denn es gab so manchen Fall in der Geschichte eines Kindes Gottes, den allein Gott in seinem Herzen kennt.
Aber ist es nicht etwas Wunderbares, wenn der Weg eines Kindes Gottes vom Tag seiner Bekehrung an, bis der Herrn es heimholte, nie ein Schritt zurück ging, es kein Straucheln gab, sondern von Anfang bis Ende ein Weg völliger Hingabe offenbar wurde? Hier finden wir keine Erwähnung von Vergebung oder Versöhnung, jedoch kehrt Petrus zu seinem großen Thema, den Regierungswegen Gottes, zurück und sagt, dass wenn jemand diese Dinge tut und darin zunimmt, er nicht nur vor dem Straucheln bewahrt, sondern auch einen wunderbaren, „reichen“ Eingang in das Reich haben wird. Petrus denkt hier an den Ort, an das Teil und die Belohnung, die der Gläubige Gottes in dem kommenden Reich des Herrn hat. Denn obwohl die Gnade Gottes jedem von uns denselben Platz in der himmlischen Herrlichkeit geben wird, so gibt es doch auch das Königreich und einen Platz im Reich, als eine Belohnung für den Dienst, der auf der Erde getan worden ist. Die Gnade gibt uns also einen gemeinsamen Platz in der himmlischen Herrlichkeit, aber die Regierung Gottes gibt uns einen jeweils unterschiedlichen, gerechten und konsequenterweise ungleichen Platz in dem Reich des Herrn Jesus Christus, unserem jeweiligen Dienst entsprechend.
Es ist eine Frage des Lohns, den der Gläubige einst von dem Herrn bekommen wird. Es ist wie mit zwei Schiffen, die abfahren, um denselben Hafen in der Ferne zu erreichen und auf dem Weg dieselben Stürme durchfahren. Das eine Schiff wird schwer beschädigt, ist schlecht bemannt, schlecht kommandiert und obwohl es den Hafen erreicht, ist die Ladung verloren, die Segel sind zerrissen und die Masten weggeblasen – ein herrenloses Wrack – von einem Dampfer in den rettenden Hafen gezogen. Das andere Schiff aber erreicht den Hafen mit allen Segeln und wehenden Fahnen, alles geordnet und mit sicherer Ladung.
Petrus sagt also, dass, wenn wir diese Dinge nicht in Erinnerung halten, wir vom Weg abkommen und es am Ende ein Empfinden von Verlust geben wird. Es kommt ein Augenblick, an dem die Seele zutiefst empfinden wird: „Wäre ich doch nur mehr Christus hingegeben gewesen, anstatt weltlich zu sein, kalt, oberflächlich und halbherzig!“ Damit seine Schafe gerade davor bewahrt bleiben, spricht Petrus diese beschützende Warnung aus.