Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
1Pet 2,2Kommentar zu 1. Petrus 2,2
„Wie neugeborene Kinder seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch diese wachst zur Errettung“ (1Pet 2,2).
Das erste Kapitel (1Pet 1) hat uns gezeigt, wie wir durch das Wort geboren wurden. Hier wird die Nahrung für das neue Leben vorgestellt. Das Wort gab uns Leben, und das Wort erhält und ernährt dieses Leben auf dem gesamten Weg. Bis wir bei dem Herrn in der Herrlichkeit sind, werden wir niemals ausgewachsen sein. Wir sollen diesen Charakterzug eines neugeborenen Kindes die gesamte Zeit bis zur Herrlichkeit haben. In dem Maß, in dem wir uns von dem Wort des Herrn ernähren und uns daran erfreuen, wird die Seele wachsen und die zuvor erwähnten Dinge (1Pet 2,1) werden ferngehalten. Der Herr möge es uns schenken, dass wir sein Wort lieben, uns mehr und mehr darin erfreuen und in einfachem Gehorsam ihm gegenüber leben, bis wir sein Angesicht sehen.
Wir sind oft sehr dazu geneigt, das anzunehmen, was andere über die Schrift denken; das heißt, wir nehmen es verfälscht auf. Wenn wir glücklich sein möchten, müssen wir das Wort selber aufnehmen. Wenn wir das aufgeben, dann verlieren wir mit Sicherheit alles andere. Wenn der Saft des Baumes nicht mehr da ist, dann ist der Baum krank und bringt keine Frucht mehr. Das Wort Gottes ist alles für die Seele. Nutzen wir die Möglichkeiten, die uns gegeben sind, um das Wort zu studieren? Vielleicht ist es uns nicht möglich, stundenlang Zeit zu investieren, aber nutzen wir unsere Minuten aus? Leitet uns dieses Buch täglich auf dem Weg des Lebens?
Wann immer wir von Satan ins Straucheln oder zu Fall gebracht wurden oder einen Fehler begangen haben, war dies die unmittelbare Folge davon, dass wir einen Teil des Wortes Gottes vernachlässigt haben.
Der Herr antwortete und besiegte Satan in der Wüste, weil Er von dem Wort Gottes lebte, nicht weil Er selbst Gott war. Wenn wir von Satan geschlagen worden sind, dann deshalb, weil wir nicht nach dem Wort Gottes lebten. Ich glaube, dass in dem Wort eine göttliche Führung für unsere Seele enthalten ist, für jeden Schritt unserer Geschichte, von Anfang bis Ende. Wir finden darin Grundsätze, die uns zu allen Zeiten leiten, wenn wir uns nur ihnen unterwerfen.
Ich möchte uns ermuntern, mit mehr Aufmerksamkeit und unter Gebet das Wort des Herrn beständig zu erforschen, um so seine Gedanken kennenzulernen. Die Bibel ist ein vergleichsweise kleines Buch. Wie kann es also sein, dass wir so wenig daraus wissen? Ich denke, weil dieses Buch eine Tiefe beinhaltet, die kein anderes Buch hat und es in Abhängigkeit von Gott gelesen werden muss, um es zu verstehen. Es ist auch so, dass Satan alles daran setzt, uns daran zu hindern, den Inhalt der Bibel in unseren Herzen zu bewahren, denn Satan weiß um den Wert der Bibel.
„Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren“ (Joh 14,21), heißt, dass der Herr ihn besuchen wird, und „wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen“ (Joh 14,23). In dem Maß, wie unsere Seelen das Wort beherzigen, werden wir den Geist Gottes erfahren, der uns die Freude an dem gibt, der das lebendige Wort ist.
Gerade da Petrus so oft und in so rührender Weise auf seine eigene Verleugnung des Herrn hindeutet, ist es für mich keine Überraschung, dass er den Lesern des Briefes so eindringlich das Wort des Herrn empfiehlt. Hätte er das Wort, das der Herr damals an ihn selbst gerichtet hatte, beherzigt und daran gedacht, hätte er Ihn wohl nie verleugnet.