Behandelter Abschnitt Off 22,18-19
Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, wovon in diesem Buch geschrieben ist (22,18.19).
Du wirst feststellen, dass der Baum und die Stadt, die hier erwähnt werden, dem entsprechen, was wir in Vers 14 gefunden haben. Diejenigen, die ihre Kleider waschen, sind gesegnet und haben ein Recht am Baum des Lebens und daran, durch die Tore in die Stadt einzugehen. Die aber, die sich von den Worten dieses Buches abwenden, wird Gott von dem Baum und der Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. Sie sollen keinen Zutritt dazu haben.
Der Herr hatte gesagt, wenn jemand zu den Worten der Prophezeiung dieses Buches etwas hinzufügt oder davon wegnimmt und sie auf irgendeine Weise entehrt, wird Er es gewiss wissen und empfinden und es verübeln. Aber Er konnte nicht mit solchen Worten wie diesen schließen. Er hat sich sozusagen den besten Wein für den Schluss aufgehoben. Er hatte bereits von seinem Kommen auf dem Weg des Gerichts und von seinem Kommen für die Versammlung in voller Gnade gesprochen; und nun konnte Er nicht mit einer traurigen Nachricht enden. Er muss unsere Herzen wieder zur Freude und zum Jubel bringen bei dem Gedanken an sein Wiederkommen; und so sagt Er:
Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus! (22,20).
Sofort antwortet Johannes als Repräsentant der Versammlung: „Amen; komm, Herr Jesus!“ Es ist die bereitwillige Antwort seines Herzens gegenüber dem Herrn.
Und wenn es unser Vorrecht ist, auf Christus zu schauen und seine Stimme zu hören, wenn wir ein wenig von der Freude kennengelernt haben, schon jetzt mit Ihm vereint zu sein, zu Gliedern seines Leibes, seines Fleisches und seiner Gebeine gemacht zu sein. Wenn wir als solche warten, die sich ihrer bräutlichen Beziehung zu Christus bewusst sind und sicher sind, dass sie Anteil an der Braut haben werden, für immer in der Gegenwart des Lammes zu sein, dann möge der Herr es uns schenken, dass dies die Antwort unseres Herzens und Lippen sein möge: „Amen; komm, Herr Jesus!“ Mögen wir keine hohen Gedanken für uns selbst hegen, noch für die Versammlung, noch viel weniger für die Welt! Es ist eine verblendende Täuschung, nach besseren Tagen zu suchen, während Jesus weg ist. Es stehen gute Tage bevor, sogar für diese arme Welt – Tage des Himmels auf der Erde; aber der Herr muss zuvor kommen – und Er muss uns zuallererst bei sich selbst haben. Der Herr wird niemals eine Zeit wirklicher, anhaltender Freude für die Welt als Ganzes haben, bis Er die Versammlung bei sich selbst hat. Denn, wie wir in Römer 8,19 sehen: „Denn das sehnliche Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes.“ Die Offenbarung, von der dort die Rede ist, wird in der Herrlichkeit sein. Paulus hatte zuvor von der Herrlichkeit gesprochen, die an uns offenbart werden soll, wenn unsere Leiber verwandelt und seinem Leib der Herrlichkeit gleichgestaltet werden. Wir sind dem Sohn Gottes jetzt nicht gleich, was unseren Leib betrifft. Wir wissen nur allzu gut, dass wir noch das Bild des Irdischen tragen; aber wir werden das Bild des Himmlischen tragen. Und dann, wenn Gott uns in Gleichheit seines eigenen Sohnes leuchten sieht, wird Er keinen Grund haben, sich unserer zu schämen. Er wird uns nicht vor das Universum stellen, bis unsere Leiber so würdig sind, wie das neue Leben, das Er uns bereits gegeben hat. Wenn die Söhne Gottes offenbart sind, dann wird die Schöpfung aufhören zu seufzen, und die Erde und der Himmel werden, erfüllt von Glückseligkeit, sowohl die Herrlichkeit als auch die Güte Gottes verkünden. „Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden; die Berge und die Hügel werden vor euch in Jubel ausbrechen, und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen“ (Jes 55,12). Dann wird sich herausstellen, dass die gesegnete Hoffnung und das Erscheinen der Herrlichkeit, die der Herr uns vor Augen gestellt hat, in Lob der Freude und des Jubels münden werden, die die entferntesten Teile der Erde und die äußersten Grenzen der Schöpfung erreichen werden.