Nun lernen wir, dass der Herr zum Gericht nicht allein kommt. Als Er aus dem geöffneten Himmel kam, folgten Ihm Kriegsheere:
Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit feiner Leinwand, weiß und rein (19,14).
Ich zweifle nicht daran, dass Engel im Gefolge Christi sein werden,
denn an einigen anderen Stellen der Schrift werden Engel als mit Ihm
kommend erwähnt, und nicht Gläubige, wie zum Beispiel in
2. Thessalonicher 1,7. In diesem Abschnitt werden Heilige erwähnt und
nicht Engel. So ist der Weg des Herrn. Er stellt die Dinge nicht so dar,
wie es die Menschen tun. Er hat immer ein moralisches Ziel vor Augen und
stellt deshalb nur den Teil der Wahrheit vor, der sich auf das jeweilige
Thema bezieht. So werden in Matthäus 25, wo der Sohn des Menschen auf
dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt, alle heiligen Engel erwähnt, die
bei Ihm sind. Und warum? Weil die Engel eine besondere Verbindung mit
Ihm als dem Haupt der menschlichen Herrlichkeit haben (siehe
Hier also sind die Heere, die Ihm aus dem Himmel folgten, Heilige.92 Gerade dieses Kapitel entscheidet die Frage, wie mir scheint; denn in Vers 8 heißt es, die feine Leinwand, mit der sie bekleidet sind (und es ist dasselbe Wort, das verwendet wird), sei die Gerechtigkeiten der Heiligen. Andere könnten da sein, aber sie können wohl nicht erwähnt werden, wo der Herr als das Wort Gottes beschrieben wird. Wohingegen die Erwähnung der Kriegsheere der himmlischen Heiligen sehr wichtig ist; und zwar aus diesem Grund: Das Kapitel gibt uns die tiefere Verbindung der Heiligen mit Christus. Wir haben hier die Braut Christi, die Hochzeit des Lammes, und die Vollendung der Freude der Versammlung im Himmel. Soweit es die Welt betrifft, mischt sich kein Fremder in diese Freude ein.
92 Es ist schwer zu sagen, wie Herr E. dies versteht. Er fragt beiläufig (Horae Apoc. vol. iv. p, 53), „waren sie nicht seine Heiligen, die Berufenen und Auserwählten und Treuen?“ Aber in welchem Zustand? Waren sie bereits verwandelt? Oder werden sie noch als im abgesonderten Zustand befindlich vorgestellt? Ich kann nicht erkennen, wie sein Urteil in dieser wichtigen Frage ausfallen mag. Wir wissen aus S. 50, dass er folgert, dass bis zu der Zeit, die durch den Chor des Liedes am Anfang unseres Kapitels dargestellt wird, keine Entrückung der lebenden Heiligen oder die Auferstehung der aus dem Leben geschiedenen Heiligen stattgefunden haben wird, und dass dies die Szenerie des innersten Tempels mit seinem Thron und der sitzenden Gottheit und den Ältesten und lebenden Geschöpfen, die in seiner Nähe anwesend sind, die mystischen Repräsentanten der erwartungsvollen Versammlung im Paradies, in der Vision immer noch wie zuvor dargestellt werden. Das heißt, er zieht Konsequenzen aus der höchst unvernünftigen Annahme, die er, wenn auch zögernd, in seinem Kommentar zu Kapitel 4 und 5 geäußert hatte, dass die gekrönten und thronenden und vollständigen Häupter der himmlischen Priesterschaft jenen Teil der Christen bedeuten, die gegangen sind, um bei Christus zu sein, getrennte Geister, nicht verherrlichte Menschen. Dieser Irrtum ergibt sich aus der Leugnung der Übergangszeit, die mit den folgenreichsten Veränderungen erfüllt ist und die die Zeitspanne zwischen dem Kommen des Herrn, um seine Heiligen zu sich zu sammeln, und dem Erscheinen seiner Ankunft, die den Gesetzlosen und seine ganze Anhängerschaft vernichtet, umfasst (vgl. 2Thes 2,1.8). Ist damit gemeint, frage ich, dass bei der Hochzeit des Lammes, als die Frau des Lammes sich bereit gemacht hatte, nur noch Geister vom Leib getrennt waren? Für mich ist das alles ganz einfach, weil ich fest glaube, dass das, was zu Recht Versammlung genannt wird, seit Kapitel 4 entrückt und im verherrlichten Zustand war. Aber bei der Hypothese von Herrn E. scheint alles ein unentwirrbares Durcheinander zu sein. Wenn ich den Sinn seiner Anmerkung 4, Bd. iv. S. 203, erkenne, widerspricht er Daubuz, der aus der Kleidung der Kriegsheere, die Christus folgten, behauptet, dass sie die auferstandenen Heiligen waren, die jetzt mit Christus im Gericht und danach im Regieren verbunden sind. Aber Text und Anmerkungen von Teil vi. Kap. 4 stellen kaum etwas anderes dar als ein Durcheinander von Zeiten, Orten, Personen und Handlungen Gottes. Es tut mir leid, in solch starken Worten zu sprechen; aber die Wahrheit sollte uns lieber sein als jede andere Überlegung.↩︎